Nachdem Band 2 mit einem absoluen Cliffhänger aufhörte, setzt Band 3 hier einige Zeit später ein. Hunter, aus dem Krankenhaus entlassen und wieder einmal voller Selbstzweifel und Ängste, verschlägt es zu seinem alten Mentor und Freund Tom Lieberman. Der ist einer der führenden Anthropologen der USA und forscht auf der Body Farm in Tennessee. Damit haben wir auch mal eine Änderung in der Serie, denn Hunter ermittelt jetzt nicht mehr im heimischen England, sondern in den USA und schlägt sich so mit Profilern und FBI-Agenten herum, die schon fast ins Klischee abgleiten, so amerikanisch wirken sie. Durch die Body Farm ist natürlich auch das forensische Oberthema des Buches gefunden, dreht sich doch diesmal alles um Verwesung und deren spezifische Abläufe. Tom und David werden an ihren ersten Tatort gerufen, eine einsame Waldhütte, in der ein verwesender Leichnam gefunden wird. Schon bald ist klar, dass man es mit einem verrückten Serienmörder zu tun hat, der nicht nur die Identitäten seiner Opfer immer wieder gegeneinander austauscht, sondern vor allem von Verwesung und dem Tod im Allgemeinen besessen zu sein scheint. Und schon bald wird klar, dass das nächste Opfer in den Reihen der Body Farm zu suchen sein wird...
Natürlich war es mal wieder der berühmte Mörder, mit dem keiner rechnet - außer mir, weil ich Beckett inzwischen einschätzen kann - aber das ist letztendlich egal. Der Roman war fesselnd, spannend und wieder einmal hochgradig interessant durch die forensischen Exkurse, die hier und da eingestreut werden. Das Ende war wieder einmal phantastisch durchgezogen und komponiert - und auf der Widerlich-Skala hat es volle zehn Punkte - und grade die Figur des Mörders ist wahnsinnig interessant, bleibt aber auch irgendwie blass, selbst in seinen kursiv gedruckten Einschüben. Dafür hätte man Hunters Selbstzweifel ein kleines bisschen zusammenkürzen können, allmählich hat man als Leser das Gefühl, dass der Mann gar nicht mehr glücklich werden will... Nichtsdestotrotz ein spannedes Buch, das ich jedem empfehle ;-)
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