Samstag, 26. Januar 2013

Eric-Emmanuel Schmidt - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Manchmal klaut Moses, der in Paris lebt, Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim und glaubt, dass dieser nichts merkt. Doch der hat den jüdischen Jungen schon längst durchschaut. Denn Monsieur Ibrahim, der für alle nur "der Araber an der Ecke" ist, sieht mehr als andere. Er ist ein verschmitzter Weiser, der viele Geheimnisse kennt - auch die des Glücks und des Lächelns.
Ehrlich, ich habe selten so ein unnötiges Buch in den Händen gehabt. Denn was will mir die Geschichte eigentlich sagen? Eine Einführung in den Sufismus? Die verplätschert irgendwo zwischen den Seiten. Eine philosophische Abhandlung über das Leben? Wäre schön, wenn dann das Leben darin ein klein wenig lebensechter gestaltet wäre... Eine Geschichte übers Erwachsen-Werden? Tja, wäre ebenfalls schön, wenn sich der Autor nicht diesen Prozess irgendwo sparen würde und es schafft, in 100 Seiten absolut nichts zu sagen.
Also, er reiht schon Wort um Wort aneinander, aber das Ganze hat denselben Effekt, wie die bekannten Affen, die man auf eine Schreibmaschine einhauen lässt: klar kann dabei auch "Hamlet" rauskommen, aber die Chance, dass einfach nur irgendwelche zufälligen Wörter auftauchen, ist noch größer. Und genauso wirkt "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" auf mich: beliebig und autauschbar. Es ist für mich völlig belanglos, was passiert und was gesagt wird, diese Worte erreichen mich einfach nicht. Sie werden einfach nur gesagt, damit sie gesagt werden, und das Ganze nennt sich dann "philosophisches Buch" oder, noch schlimmer, "herzerwärmend". Ein Adjektiv, das ich in Zusammenhang mit Büchern sehr oft eher zum Davonlaufen finde. Wenn diese Sparflamme mein Herz wirklich erwärmen soll, dann hätten es noch 400 Seiten mehr sein müssen - aber die hätte ich vermutlich nicht gelesen.

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