Bellemare war
Journalist und wertete für eine Radiosendung Meldungen aus vor allem
französischen Zeitungen aus, in denen von großen Zufällen oder kuriosen
Begebenheiten die Rede war. In „Unglaubliche Geschichten“, einer wöchentlichen
Radiosendung, wurde dann eines dieser Ereignisse erzählt, die Sammlung wurde
später in mehreren Büchern veröffentlicht. Die Bücher, die ich besaß, liegen im
Moment im Regal meiner Cousine und auf dem Dachboden meiner Eltern, aber ich
glaube, ich muss sie wieder einmal lesen. An viele Geschichten erinnere ich
mich noch ziemlich gut, etwa die des Mannes, der zum Tode verurteilt wurde und
einfach nicht zu hängen war, obwohl man es vier- oder fünfmal versuchte. Oder
die eines anderen zum Tode Verurteilten, der zwischen seiner Verurteilung und
der Hinrichtung an seinen kleinen Sohn Briefe schrieb, die ´diesem dann Monat
für Monat vom Wärter geschickt wurden. Nicht zu vergessen der Teppich mit dem
ekligen und immer wiederkehrenden Schleimpilz, den ein Paar in seiner neuen
Wohnung nicht los wurde oder das spurlose Verschwinden einer französischen
Armeeeinheit im Algerienkrieg.
Was mir an den Büchern abgesehen vom unheimlichen Element so gefallen hat, war eindeutig Bellemares Erzählstil. Sehr ruhig und dennoch spannend, glaubwürdig und ohne zu sehr auf die "es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden ..."-Schiene zu geraten. Natürlich spielt der Zufall eine Rolle, natürlich weiß man nicht immer, was man von diesen Erlebnissen halten soll, und im Nachhinein betrachtet fehlt mir doch irgendeine genauere Quellenangabe, aber letztlich spielt das keine Rolle. Für den leichten Grusel an Sommernachmittagen im Schwimmbad sind diese Bücher einfach nur perfekt :-)
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