Adriana Altaras führt ein jüdisch-unkoscheres Leben mit zwei Söhnen und einem westfälischen Ehemann in Berlin. Doch dann sterben ihre Eltern kurz hintereinander und hinterlassen ihr eine volle Wohnung mit Erinnerungen, Krimskrams und bergeweise Zeug, dem sie nie wieder begegenen wollte. Die Ausräumarbeiten dienen ihr dazu, die Geschichte ihrer Familie niederzuschreiben, die sich zwischen Holocaust und Millennium, Jugoslawien und Deutschland, Diesseits und Jenseits abspielt.
Ich hasse Bücher, die immer wieder versuchen, bemüht locker und witzig aufzutreten und genauso kommt mir leider "Titos Brille" vor. Ich hatte gehofft, ein Buch zu lesen, das sich mit der Frage nach jüdischer Identität im 21.Jahrhundert befasst und dabei eine Antwort findet, die nicht allein in Klischees abdriftet. Genau die finde ich aber immer wieder im Buch und sie nerven dich durch ihre Penetranz. Der beste Freund, der natürlich in die Kategorie des neurotischen, am Judentum zweifelnden Juden gehört und auswandern will, sobald eine Beziehung gescheitert ist; der Ehemann, der stoisch die Abgedrehtheit seiner Frau erträgt und natürlich das große Familienfest am Ende ... hach, irgendwie kann man das Buch bestimmt ganz großartig verfilmen, allein es würde auf mich immer noch sehr bemüht nach dem Motto "So sind wir Juden halt" wirken. Es ist okay, aber man muss es nicht lesen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.