Sonntag, 5. Januar 2014

Kris und Guillaume Martinez - Die Welt von Lucie. Band 1

Ein Einkaufszentrum irgendwo in den USA. Mitten im Weihnachtsgeschäft geht eine Bombe hoch, ein Terroranschlag. Doch aus den Trümmern wird ein Mädchen gerettet. Die kleine Margaret ist wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Zu unverletzt nach Meinung des Instituts für paranormale medizinische Forschung, die das Mädchen aus dem Krankenhaus holen, um es genauer zu untersuchen. Die Ärztin, die die Untersuchung leitet, verfügt über telepathische Fähigkeiten. Doch noch viel talentierter auf diesem Gebiet ist ihr Ex-Freund, der Russe Sascha Iablokov. Während die beiden sich mit dem Geheimnis von Margaret beschäftigen, ist die Polizei auf der Suche nach dem Attentäter. Dabei ermittelt sie auch im Milieu der jugendlichen Streetgangs, die kurz nach dem Anschlag Zulauf bekommen: Wie aus dem Nichts taucht bei diesen Straßenkids ein blondes Mädchen auf, dass kein Wort spricht, aber scheinbar Lucie heißt. Und dann interessiert sich auch noch die Religionsgemeinschaft "Church of God" für die Vorfälle.
 
Ich hatte diesen Comic vor ewigen Zeiten mal zwischendurch in der Bibliothek gelesen, allerdings war mir damals schon klar, dass ich eindeutig nochmal mehr Zeit in dieses Buch investieren muss, denn in dem steckt so viel drin, dass man nicht weiß, wo vorne und hinten ist. In "Die Welt von Lucie" wird von Anfang an ein dermaßen großes Personenspektrum eingeführt, dass man manchmal fast den Überblick zu verlieren droht. Ständig wechseln die Schauplätze, immer wieder kommen neue Nebenhandlungen auf und man fragt sich, wie dieses Hakenschlagen am Ende zu einem vernünftigen Zopf gebunden sein soll. Erst gegen Ende des Buchs lichten sich die Geheimnisse ein wenig.
 
Diesen Verwicklungen entgegen stehen die Zeichnungen. Sie sind extrem flächig, nur wenige Sriche definieren die Personen und Räume, wirkliche Tiefe entsteht einzig durch die Farbgestaltung. Auch hier sind es eher nicht die subtilen Farbverläufe, sondern sehr kantige, eckige Farbübergänge, die aber dennoch wirken. Besonders schön war für mich, dass sie Schauplätze immer in sehr individuellen Lichtverhältnissen zu erkennen sind, das hilft dann doch bei der Übersichtlichkeit.
 
Wer ein Interesse an übersinnlichen Phänomenen hat, sollte hier auf jeden Fall einmal reinschauen :-)

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