Dienstag, 16. April 2013

Olli Dittrich/Anne Ameri-Siemens - Das wirklich wahre Leben

Ich bin jedes Mal irritiert, wenn ich irgendwo Olli Dittrich sehe und sein Alter dabei genannt wird - der Mann ist nur zwei Jahre jünger als mein Vater. Für mich wird er vermutlich immer das Alter aus "RTL Samstag Nacht" haben, ob er will oder nicht. Diese Semi-Autobiographie lag relativ lange im Regal, bis ich sie endlich zur Hand genommen habe. Irgendwie hatte ich eine unbestimmte Angst davor.

Das Buch ist zunächst etwas irritierend aufgebaut. Gemeinsam mit seiner Co-Autorin besucht Olli Dittrich Stationen seinen Lebens und spricht dort mit ihr über diese Stationen, das sind also einfach Interview-Passagen. In denen wird vor allem eins deutlich, nämlich dass Olli Dittrich eben nicht nur der eine Teil der "Doofen" ist, sondern ein manchmal unglaublich unsicherer, gleichzeitig ehrlicher und hoffender Charakter ist. Für mich macht er den Eindruck eines Pierots, eines traurigen Clowns, der immer noch so ein bisschen auf der Suche ist. Ich gestehe, dieses´Gefühl hatte ich bei allen seinen Figuren , die er mti Anke Engelke in "Blind Date" gespielt hat, da war doch sehr viel von dieser Grundstimmung spürbar. Eingeflochten in die Interviews sind dann Rückblenden und Erzählungen von olli Dittrich in seine Jugend und seine Karriere, dazu ein Haufen Bilder - und die sind einfach nur unglaublich komisch und sowas von sympathisch. Wenn der Vierzehnjährige sich in der roten Schlaghose aufmacht zum Date mit der Klassenschönheit, die endlich ihren Freund abgeschossen hat, und dann die Angebetete knutschend mit eben jenem Ex erwischt, der ihn mit "Tja, Kleiner, ist nicht" empfängt - das ist, genau wie der Titel verspricht, das wirklich wahre Leben: komisch, knochentrocken, oftmals gemein und immer genau das, was eben grade passiert. Ich fand diese Passagen wahnsinnig gut und die Interviews interessant, wer also male in bisschen lachen und Tränchen im Augenwinkel haben möchte, ist hier ganz gut bedient.

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