Eine kalte Winternacht in Stockholm. Eine junge Frau auf dem Nachhauseweg durch
einen menschenleeren Park. Plötzlich Schritte, die immer näher kommen. Gerade
als sie sich verloren glaubt, fällt ein Schuss, ihr Verfolger stürzt zu Boden
und bleibt tödlich verwundet liegen. Fünf Jahre später findet die
Psychotherapeutin Siri Bergman in alten Kisten ihres ersten Mannes Stefan eine
merkwürdige Notiz, die auf genau diesen Mord hinweist. Gibt es etwa einen
Zusammenhang zwischen dieser grauenhaften Tat und Stefans Entscheidung, sich nur
wenige Wochen danach das Leben zu nehmen? Der Gedanke lässt Siri nicht mehr los,
sie fragt sich, ob sie ihren Mann jemals gekannt hat ...
Das ist er also, der dritte Band. Ich dachte ja bereits nach dem zweiten, es könne nicht mehr schlechter werden - habe mich aber gründlich geirrt. Wenn schon die ersten beiden Bücher eher auf der Messerschneide der Glaubwürdigkeit einen formidablen Seiltanz hingelegt haben, in diesem Band wird sie aufgegeben zugunsten noch nervigerer Personencharakterisierungen als in den Vorgängern.
Beginnen wir doch mal mit Siri - "mein Ehemann war ein Engel" ist ihr zweiter Vorname und diese Verklärung Stefans zum Idealgatten ist langsam aber sicher ein wenig abgenudelt. Wieso genau macht Markus das eigentlich mit ihr mit, der immerhin ihr neuer Mann ist, der Vater ihres Kindes? Die Antwort ist vermutlich "weil er halt muss, sonst würde er im Buch nicht auftauchen". Siri ist dermaßen auf sich selbst fixiert, dass ich mich frage, ob sie eignetlich jemals selbst eine Therapie gemacht hat? Hat sie nicht, wie wir aus den Vorgängern wissen, und genau deshalb ist sie einfach nur eine psychotische Diva geblieben, die sich in ihrem unendlichen Leid suhlen will. Ihr Ex-Mann ist - Überraschung - natürlich kein Heiliger, sondern hatte ein gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz dunkles Geheimnis (Überraschung, Überraschung) und deshalb gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schwere Depressionen und hat Selbstmord begangen. Irgendwie zieht dieses Motiv bei mir aber nicht so ganz, was vielleicht auch daran liegt, dass ich im gesamten Buch nur vier Seiten tatsächlich mal in Stefans Gefühlswelt eintauchen kann und mir die völlig fremd bleiben. Ich hatte das Gefühl, die Autorinnen selbst sind auch nicht so wirklich weitergekommen mit den Ideen und haben mal drauflos geschrieben. Ich habe selten so uninspirierte Entwicklungen gelesen, die gleichzeitig so wenig zu den Personen passen, denen sie angedichtet werden.
Insgesamt hat mich das Buch nicht gefesselt, sondern vor allem genervt und ehrlich: Band vier darf ohne mich auskommen.
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