Sonntag, 31. März 2013

Frohe Ostern

 
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Osterfest, gefüllte Körbchen und Buchgutscheine (damit ihr einen Grund habtm hier wieder reinzuschauen). Verbringt Zeit dradußen oder drinnen, genießt die Feiertage und das Vogelzwitschern. Schöne Feiertage!!!
 

Mittwoch, 27. März 2013

Lasst den Frühling ins Haus

Hach, draußen wird es allmählich ein wenig schöner. Es ist zwar noch kalt und wir sind weit weg von gutem Wetter, aber ich habe jetzt beschlossen, den Frühling einzuläuten. Also liege ich hier auf der Couch (schniefend dank einer Erkältung) und höre das wohl einzige Frühlingslied, das sofort gute Laune macht. Viel Spaß auch für euch und danach husch, husch in den Park :-)

Tom Bale - Amok

Chilton, ein kleiner Ort in England, wird eines Morgens zum Schauplatz eines Amoklaufs. 16 Tote wird es am Ende gehen, darunter den Amokläufer, der sich selbst erschossen hat. Und eine Überlebende, Julia Trent, die nur zufällig im Ort war, um das Haus ihrer verstorbenen Eltern auszuräumen. Julia schwört Stein und Bein, dass es einen zweiten Täter gibt, aber die Polizei schenkt ihr keinen Glauben. Gemeinsam mit dem Journalisten Craig stellt sie auf eigene Faust Ermittlungen an und gerät in ein Wespennest aus Korruption und windigen Geschäftsabschlüssen, in desssen Zentrum der schwerreiche George Matheson steht.
Auf meinem (preisreduzierten Mängel-) Exemplar klebt noch der schicke Aufkleber "VOX Krimi-Tip" und ich vermute, das war genau der ausschlaggebende Grund, das Buch beim Wocheneinkauf mitzunehmen. Der Klappentext klang vielversprechend, der Aufkleber wirkt vertrauenserweckend - wieso nur hatte ich dann beim Lesen selbst immer weniger das Bedürfnis, tatsächlich weiterzulesen?
Gründe gibt es dafür effektiv nur zwei, aber die haben es in sich. Der eine ist, dass der Thriller fast schon zu sehr nach "am Reißbrett entworfen" klingt. Es ist einfach alles an Versatzstücken drin, die man benötigt, um einen Thriller zu schreiben: Verschwörung, Action, Anschläge, es knall alle paar Seiten. Das ist gekoppelt an ebenso altbewährte Thrillerfiguren, die typischerweise auftauchen: der korrupte Bulle; die lesbische beste Freundin; das Opfer mit Handicap; der Geschäftsmann mit der vorgeblich weißen Weste; der alkoholabhängige Journalist; soll ich weitermachen? Und genau daran liegt das Problem, das ich mit dem Buch hatte. Tom Blake verlässt sich darauf, dass diese bewährten Versatzstücke schon reichen, um den Leser bei der Stange zu halten. Aber leider schafft er dabei nichts Überraschendes oder Neues, sondern einfach nur ... eine plumpe Aneinanderreihung von Klischees und Wendungen, bei denen man, je länger man liest, immer mehr denkt: "Ach nein ... nicht auch noch ... Überraschung!" So schade es ist, man hätte aus der Grundidee viel mehr rausholen können als es dann letztlich geworden ist :-(

Montag, 25. März 2013

52 Wochen, 52 Buchfragen - Woche 13

Diese Woche wird mal wieder sehr interessant für euch, denn heute soll ich mich zum Thema äußern:

Ein Buch bei dem du nicht weiß, wie du es bewerten sollst.

Uff, welches soll ich da nur nehmen? Tatsächlich gibt es hier eine ganze Latte von angefangenen Rezensionen, bei denen ich einfach nicht weiterkomme, weil ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Eine, um die ich schon seit November schleiche, ist die zu "Militärmusik" von Wladimir Kaminer.
Es ist ja nicht so, dass ich Kaminers Bücher schlecht finde und verreißen will. Das würde es mir einfacher machen. Das Schlimme ist, dass ich seine Bücher einfach so irrsinnig belanglos und langweilig finde, dass ich einfach nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Mir fällt überhaupt nichts ein, ich weiß nicht, was ich daran kritisieren oder loben soll (weil ich noch während des Lesens vergesse, was da stand) uund deshalb wird diese Kritik vermutlich nie fertig gestellt werden.

Sonntag, 24. März 2013

Ulf Lüdeke - Terrence Hill. Die exklusive Biografie

Ich habe es ja schon einmal erwähnt, dass ich ein gradezu neurotisches Verhältnis zu italienischen Filmklassikern pflege, sofern darin Bud Spencer und Terrence Hill auftauchen. Insofern hatte ich einen latenten Anfall von Schnappatmung, als mich diese dezent blauen Augen vom Buchcover angestarrt haben und ich musste einfach zuschlagen. :-D
Das Buch ist eine Biographie von einem Hill-Fan für einen Hill-Fan. Von daher ist es natürlich nett, nette Bilder zu sehen und die Anfänge des Schauspielers kennenzulernen, der eigentlich auf den Schwiegersohn-vom-Dienst abonniert zu sein schien, bevor er in Western unterkam. Allerdings muss ich sagen, dass das Buch vom schriftstellerischen Anspruch her einiges mehr vertragen hätte. Es ist ziemlich redundant, sowohl inhaltlich als auch in bestimmten Wendungen, die mit der Zeit ein wenig langweilig und unmotiviert wirken. Von daher ist das Buch zwar nett, aber nur, wenn man es unbedingt haben muss ;-)

Paul Grossman - Kindersucher

Berlin im Jahr 1929. Willi Kraus ist Polizist, einer der wenigen Juden, die es in die Berliner Mordkommission geschafft haben. Seine Kollegen machen ihm mit alltäglichem Antisemitismus das Leben schwer und obwohl Polizeidirektor Bernhard Weiß selbst Jude ist, würde er keinen Polizisten bevorzugen. Kraus steht also allein auf weiter Flur und versucht zumindest, seine Arbeit zu erledigen - auch wenn er immer nur die Fälle bekommt, die wenig Aussicht auf Erfolg haben. So wie zum Beispiel die Suche nach dem Auslöser der Listerien-Infektion von Wurst, die bereits zu mehreren Todesopfern geführt hat. Während sich auf den Straßen die NSDAP immer stärkerer Beliebtheit erfreut, wird in Berlin ein Sack mit sorgfältig ausgeknochten Kinderknochen aus einem Kanal geschwemmt. Wer sind diese verschwundenen Kinder? Was ist mit den weiteren Überresten geschehen? Und wer ist der Mörder? Kraus beginnt gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten und seiner Ehefrau zu ermitteln und gerät selbst in Gefahr ...
Ach Mensch, was soll das? Ich hatte mir das Buch ausgeliehen, weil ich dachte, ich hätte hier die Chance, ein Buch zu lesen, das ähnlich ist wie die Reihe von Volker Kutscher. ein Zeitgemälde des Jahres 1929, gepaart mit einem spannenden Fall. Ja, irgendwie ist es das Buch schon, aber wirklich gefallen hat es mir nicht. Es ist mir - und glaubt mir, ich habe lange nach dem passenden Wort gesucht - zu amerikanisch. Das fängt an mit der Schilderung Berlins 1929. Ja, das ist schon alles richtig recherchiert, aber trotzdem wird diese Stadt nicht so wirklich greifbar, da entsteht keine Originale Atmosphäre, sondern es hat mehr etwas von einem Reiseführer. Zusätzlich finde ich sehr viel in diesem Buch extrem plump, auch das wirkt eben eher wie von außen betrachtet. Ein Beispiel dafür sind die Szenen in denen der Antisemitismus in Deutschland deutlich gemacht werden soll. Das sind immer nur Szenen, in denen selbst der Dümmste erkennen soll, wie stark Antisemitismus verbreitet war - viel gefährlicher war dagegen der nicht sofort erkennbare, der unterschwellige, der einem vielleicht entgeht beim ersten Lesen, und der taucht halt mal so gar nicht auf. Würde ich als Amerikaner dieses Buch lesen, würde ich mich wahrscheinlich immer nur fragen, warum die Juden überhaupt in Deutschland waren, weil sie ja doch nur von jedem offensichtlich gehasst wurden. Ein anderes Beispiel ist z.B. die Tatsache, dass in dem Buch nicht einfach nur die NSDAP thematisiert wird, sondern natürlich müssen da permanent Goebbels oder Hitler aufmarschieren (und dass Hitler eine Rede hält, die im Wortlaut identisch ist mit einer vom Parteitag 1934, das ist halt auch so ein vordergründiges "Wir zeigen jetzt mal, was Hitler gesagt hat"-Ding ...) Total bescheuert finde ich übrigens die Wahl des Mörders, denn mal ehrlich: was soll die Kacke, sich den Namen einer bekannten Person zu leihen, die aber nichts mit der fiktiven im Buch gemeinsam hat? Auch hier ist es in erster Linie wieder ein plumpes "ja, ja, so grausam waren die Nazis, immer schon"-Ding, das zwar total ins Schema des Romans passt, mich als Leser aber ärgert.
Das Titelbild des Buches mag verschiedene Grautöne zeigen, im Buch selbst haben wir einfach nur ein Schwarz-Weiß-Bild, das auch noch daran krankt, dass es quasi zwei Enden gibt, von denen eins hundert Seiten vor dem anderen aufhört (und ich habe das Gefühl, ursprünglich sollte es nur das erste Ende geben und er hat auf Verlangen des Verlags weitergeschrieben)

 

Donnerstag, 21. März 2013

Lisa Tetzner - Die Kinder aus Nr.67

Als ich zehn Jahre alt war, lag ich irgendwann mal zwei Wochen mit einer Angina völlig ausgeknockt zu Hause und hatte zwangsmäßig schulfrei. Meine Mutter hatte für solche Fälle vorgesorgt und im Schlafzimmer einen gebunkerten Vorrat an Büchern, die wir dann als Trostpflaster für die Krankheitstage bekommen haben. Bei der Angina muss es gewesen sein, dass ich zum ersten Mal den Beginn einer Serie las, die den Titel "Die Kinder aus Nummer 67" trug. Insgesamt sind es acht Bände, die Lisa Tetzner (die frau des Autors Kurt Held, der mit "Die rote Zora" ebenfalls ein Buch verfasst hat, das ich im Krankenstand zum ersten Mal gelesen habe) im Exil verfasste, die inzwischen in einer wunderschön gestalteten Sammeledition herausgegeben wurden. Dabei fehlt allerdings Band 9, "Der neue Bund", den es aber immerhin als Taschenbuch gibt. Es sind jeweils zwei Bände pro Buch, in denen das Leben einer Berliner Hausgemeinschaft in der Hausnummer 67 zwischen 1931 und 1945 geschildert wird.
Nummer 67 ist ein Haus in einer normalen Berliner Straße. Im Hinterhaus leben Erwin und sein bester Freund Paul. Beide Jungs sind Arbeitersöhne, doch während es bei Erwn mehr schlecht als recht läuft und man schon über die Runden kommt, läuft bei Pauls Familie ziemlich viel schief. Der Vater verliert immer wieder seine Stelle, die Kinder vermehren sich und Paul ist viel zu stolz, um zuzugeben, dass er Hunger hat. Als seine Familie ihre Wohnung verliert, zeigt sich aber, was für Freunde sie im Haus haben. Zu diesen gehören erstaunlicherweise aus Frau Manasse aus dem Vorderhaus, die dort einen Maskenverleih betreibt, und ihre Nichte Miriam, die bei ihr lebt und sich schnell mit Erwin anfreundet. Doch nach der Machtergreifung brechen die Freundschaften auseinander - Erwins Vater geht ins Exil nach Schweden und nimmt den Sohn mit, Miriam und ihre Tante versuchen, nach Amerika zu emigrieren, und Paul macht eine deutsche Karriere in HJ und Wehrmacht. "War Paul schuldig?" heißt dann auch der letzte Band, der in der direkten Nachkriegszeit angesiedelt ist.
 
Die Bücher sind einerseits recht hartet Tobak für kleine Leser. Andererseits hat Lisa Tetzner es geschafft, die Geschichten so kindgerecht zu schildern, so einfach und verständlich, dass man gut mitkommt. Als Erwachsener vermisst man vielleicht gelegetnlich ein wenig Tiefgang, als Kind ist es genau das, was einen auf die Geschichten einlassen lässt. Es geht um Abenteuer und Spannung, um Kinder wie du und ich es vielleicht mal waren, um Freundschaft und Herausforderungen - und genau dadurch funktioniert das Buch. Einzelschicksale im Nationalsozialismus werden sehr deutlich sichtbar, trotz der einfach gehaltetnen Figurenzeichnung wirken die Hauptfiguren nicht nur eindimensional, sondern sind gute Identifikationsobjekte. Wer die Bücher noch nicht kennt, sollte zumindest mal reinschauen - und wer sie kennt, dem sei diese Neuauflage empfohlen, wunderschöne Bilder und eine gut erzählte Geschichte lohnen sich.

Hörspiel Inspector Jury Vol.II (Felix von Mannteufel)

Ich lese gelegentlich sehr gerne die wunderbar englischen Romane rund um Inspector Jury, die von Martha Grimes geschrieben werden. Zumeist vergesse ich unmittelbar nach der letzten Seite auch schon wieder den Fall, so dass ich die Bücher inzwischen zum Teil mehrfach gelesen habe. Diese tatsache hat sich auch als ideal erwiesen für diesen Viererpack an CDs, die mir mein Mann vor kurzem mitgebracht hat. Es handelt sich um Hörspielvarianten der vier Romane "Inspector Jury bricht das Eis", "Inspector Jury lichtet den Nebel", "Inspector Jury steht im Regen" und "Inspector Jury besucht alte Damen".
Inhaltlich handelt es sich dabei jeweils um klassische whoduneit-Krimis, die vor allem durch ihr charmantes Personal bestechen. Neben Inspector Richard Jury von Scotland Yard spielen vor allem die Einwohner des beschaulichen Ortes Long Piddleton eine wichtige Rolle. Allen voran Melrose Plant, seines Zeichens Angehöriger des Hochadels, der seine Titel abgelegt hat - sehr zum Missfallen seinen angeheirateten Tante Agatha, die trotz der Tatsache, dass sie gut zwanzig Jahre älter ist als Melrose, fest damit gerechnet hat, seinen Titel nebst Besitzt einst zu erben. In dieser Atmosphäre ermittelt Jury (und wird von Plant tatkräftig unterstützt).

Die Hörspiele beinhalten wieder einmal sehr charmante Geschichten, aber leider ist die Inszenierung so gar nicht meins. Normalerweise finde ich Hörspiele immer besser als Hörbücher, weil ich auf diese Weise zumindest durch den Stimmenwechsel auch inhaltlich etwas mitbekomme. Es fällt mir durlich leichter, mich darauf zu konzentrieren. Dieses Mal jedoch ... irgendwas ist da bei der Inszenierung schiefgelaufen. Sämtliche Sprecher wirken, als wäre Dracula grade über sie hergefallen, leiern zum Teil oder sprechen so leise und getragen, dass es mir sehr schwer fiel, der Geschichte zu folgen. Jedes Hörspiel dauert nicht einmal ganz eine Stunde und ich habe es nur mit Mühe durchgehalten. Um genau zu sein, ich habe sie zum Teil mehrfach gehört, um doch mal etwas mitzubekommen. Ich finde es verdammt schade, was hier gemacht worden ist, denn eigentlich wären die Sprecher und die Geschichten eine tolle Kombination ... Wenn ihr also ein bisschen mehr Zeit habt und euch konzentrieren könnt, versucht es damit. Aber als Begleitung für den Hintergrund sind sie nicht unbedingt geeignet.

Sonntag, 17. März 2013

52 Wochen, 52 Buchfragen - Woche 12

Welches Buch hast du zuletzt deiner Wunschliste hinzugefügt?


Ich hatte ja schonmal erwähnt, dass ich keine Wunschliste in dem Sinne führe. Allerdings dümpelt seit ich "Der Kinderdieb" gelesen habe, tatsächlich ein Buch in meinem amazon-Einkaufskörbchen, das ich noch nicht bestellt habe.

 
Ich hätte gerne eine ungekürzte Ausgabe von "Peter Pan", die schöne Bilder enthält. Was mich im Moment am Bestellen hindert? Der Preis. 24,95€ sind echt heftig für ein Buch, das effektiv nicht allzu dick ist. Aber wir werden sehen, ist ja bald Ostern ;-)

Samstag, 16. März 2013

Heike Wolf - Die Tote im Nebel

Marburg, 1803. Die beschauliche Studentenstadt gerät in helle Aufruhr, als immer wieder Menschen und Tiere durch einen Wolf angegriffen werden. Als dann auch noch die Leiche eines jungen Mädchen tot im Fluss treibt, kennen Angst und Gerüchte kaum noch Grenzen. Dass der junge Arztadjunkt Julius Laumann Stein und Bein schwört, die Tote sei vergiftet worden (und sich mti der Marburger Ärztschaft anlegt) und sich Sophie Dierlinger, eine Freundin der Toten, in den Kopf gesetzt hat, den Mörder zu finden, ist da nur noch der Gipfel des Aufruhrs. Und mittendrin zwei junge Studenten, die charakterlich nicht verschiedener sein könnten, obwohl sie doch Brüder sind - Jakob und Wilhelm Grimm ...
Ich habe das Buch neulich spontan am Bahnof gekauft, weil ich etwas für die Fahrt zur Arbeit gekauft habe. Inhaltsangabe und Cover haben mich angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht. "Die Tote im Nebel" ist ein flüssig zu lesender, netter Krimi für Zwischendurch, der seine Besonderheit natürlich auch dadurch erlangt, dass er in der spannenden Zeit der deutschen Romantik angesiedelt ist. Die kurzen Ausflüge in die Gedankenwelt der Deutschen nach der Französischen Revolution fand ich interessant und die Begegnungen mit dem Marburger Kreis der Literaten und Professoren hat mir grade als Deutschlehrer gefallen. Heike Wolf betreibt viel Name Dropping, aber immer nur dann, wenn es wichtig für die Geschichte ist, sie zeichnet nette Charaktere, denen man gerne folgt, ist modern genug, um nicht altbacken zu wirken, und zeichnet trotzdem ein gutes Bild der Zeit. Was will man mehr von einem historischen Kriminalroman?

Hörbuch: Schlaf nicht, wenn es dunkel wird - Hansi Jochmann

Die vierzigjährige Krankenschwester Terry führt ein unspektakuläres und durchaus einsames Leben in einer Kleinstadt in Florida. Die heimliche Liebe zum Sohn einer Patientin ist die einzige Aufregung in ihrem Alltag, bis sie sich dazu entschließt, das Gartenhaus hinter ihrem Haus zu vermieten. Sie hatte bereits eine Mieterin, aber diese Geschichte endete mit einem spurlosen Verschwinden der Mieterin, die sie auf zwei Monatsmieten sitzenließ - deshalb ist Terry extrem vorsichtig bei der Neuen. Die heißt Allison, ist Mitte zwanzig und sprudelt nur so vor Energie. Langsam freunden sich die beiden so unterschiedlichen Frauen an, Allison beginnt immer mehr Einfluss auf Terrys Leben zu gewinnen - aber was will sie tatsächlich? Terry fühlt sich immer unwohler und wittert eine Gefahr ...
Mein erster Joy Fielding, mein erstes Hörbuch von Hansi Jochmann. Wie ich finde, ist das eine sehr gute Kombination geworden. Die Geschichte selbst beginnt langsam, nimmt viel Fahrt auf und gipfelt in einem Finale furioso, das doch etwas überraschend um die Ecke kommt. Hansi Jochmann selbst passt von ihrer Stimme her sehr gut zu dieser völlig überrumpelten Mitvierzigerin, deren Leben durcheinander gerät und die immer mehr eine dunkle Ahnung von Gefahr hat. Sie hat eine sehr angenehme Stimmlage, die nicht langweilt und genug Abwechslung für einzelne Figuren bietet, um mich beim Autofahren immer bei er Stange zu halten und nicht gedanklich abschweifen zu lassen. Ich finde es spannedn für lange Fahrten, kann in jede Playlist aufgenommen werden ;-)

Jorgen Brekke - Das Buch des Todes

Im Edgar-Allen-Poe-Museum in Richmond wird die Leiche des Konservators Efraim Bond gefunden: enthauptet und gehäutet. Zur selben Zeit stolpert der Sicherheitsbeauftragte der Universitätsbibliothek Trondheim im Sicherheitsbereich für seltene Bücher über die Leiche einer Konservatorin, die gekündigt hatte. Auch sie enthauptet und gehäutet. Auf beiden Seiten des Atlantiks beginnen Ermittlungen, die schon bald die Suche nach einem Buch einschließen, das angeblich auf der Haut von Menschen geschrieben wurde ...


Ich hatte mir das Buch vor zwei Wochen gekauft, weil ich auf der Suche nach spannendem Thriller-Stoff war und der Klappentext verdammt gut klang. Jetzt habe ich zwei Wochen lang an dem Buch gelesen und bin auf der letzten Seite ein wenig ... enttäuscht ist das falsche Wort. Desillusioniert, das trifft es vielleicht ganz gut. Es ist ja nicht so, dass das Buch nicht spannend ist und die Lösung nicht logisch wäre (ich halte sie sogar für ziemlich konsequent durchgezogen, dem Mörder kein Motiv zu geben, sondern nur Spekulationen zu hinterlassen). Es liegt nicht daran, dass die Figuren unsympathisch wären oder der Stil des Buchs langweilig. Es ist nur einfach bei dieser Mischung aus an und für sich guten Zutaten einfach kein Buch rausgekommen, das mich umgehauen hat, sondern eins, bei dem ich gelegentlich den Faden verloren habe, weil so viele verschiedene Sachen drin vorkommen, und bei dem ich mitunter extrem Passagen nur quergelesen habe, weil ich mir nicht erwartet hatte, da jetzt noch wichtige Informationen zu erhalten. Mir fehlte an dem Buch irgendeine Geheimzutat, die andere Autoren spielend zufügen können. Das Buch ist, glaube ich, eine ideale Verfilmungsmöglichkeit, weil es schöne und schockierende Bilder bietet, aber als Roman hat es mich einfach nicht gefangen.

Freitag, 15. März 2013

Alan Moore/Eddie Campbell - From Hell

Es gibt Dinge, die werden vermutlich noch in mehreren hundert Jahren die Menschen beschäftigen. Wie Ludwig II. starb. Oder wer John F. Kennedy erschoss. Und natürlich: wer er war. Der Schrecken des Londoner East Ends 1889. Der Mann mit dem Messer. Jack the Ripper.

In „From Hell“ greifen Autor Alan Moore und Zeichner Eddie Campbell eine der ausgefeiltesten Verschwörungstheorien auf. Jack the Ripper ist niemand anders als William Gull, Chirurg und könglicher Arzt,  der sich im Auftrag der Krone durch Whitechapel schlitzt. Anlass, so die Theorie, ist die Ehe zwischen dem Thronfolger Albert Victor und der Verkäuferin Annie Crook. Beide heiraten nicht nur, sondern zeugen mit der kleinen Alice auch noch eine Tochter, die als Erbprinzessin weitreichende Ansprüche der Königsfamilie gegenüber hätte. Dass Königin Victoria dagegen einiges hat, kann man sich vorstellen – noch mehr hat sie aber gegen fünf Freundinnen Annies, die sich als Erpresserinnen betätigen. Ihre Namen? Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly.

Die Idee der Verschwörungstheorie ist abenteuerlich und so sehr sie einen Leser auch fesselt, es ist gut, dass sich die beiden Autoren nicht allein auf die Geschichte verlassen. „From Hell“ ist ein faszinierend gezeichnetes und erzähltes Werk über das victorianische London, das weit über Jack the Ripper hinausreicht. Moore und Campbell haben etwa zehn Jahre recherchiert, was es nur zu recherchieren gab, von Kleidung über Lebensgewohnheiten und Feindetails. Die Strichführung erinnert mitunter an Skizzen, dennoch kann man sich in Campbells Bildern verlieren und entdeckt immer wieder Einzelheiten. Mit dieser Graphic Novel fing bei mir alles an, meine Eltern haben sie mir zu Weihnachten geschenkt, als ich 16 war. Seitdem bin ich fasziniert davon, was man erreichen kann durch eine gelungene Kombination aus Bild und Geschichte – und rate deshalb jedem, der es noch nicht kennt, einen Blick in dieses Buch zu werfen. Oder vielleicht auch zwei ;-)

Joachim Gaertner - Ich bin voller Hass - und das liebe ich

Bücher über Amokläufe gibt es sehr viele. Manche schaffen es, einen kleinen Einblick in die Psyche der Täter zu verschaffen, andere verzichten darauf und schildern nur von außen. Alle haben gemeinsam, dass man die, die man fragen könnte, sollte und müsste, nicht mehr da sind und die Frage nach der Motivation in erster Linie Spekulation bleibt. Joachim Gartner hat deshalb einen anderen Weg beschritten. Er ist eingetaucht in die Psyche des Täters, oder um genau zu sein, der Täter.

1999, am Tag des Amoklaufs von Littleton, war ich selbst 16 Jahre alt, nur ein Jahr jünger als Eric Harris und Dylan Klebold. Ich hatte meine „ich hasse die Welt, das Leben ist scheiße“-Phase der Pubertät gerade hinter mir gelassen und steckte in einer Beziehung mit meiner Sandkastenliebe, die eigentlich meistnes im Off steckte, bis wir uns wieder zusammenrauften. Die Nachricht, dass zwei Jungen an ihrer High School einen Amoklauf durchgeführt hatten, dann Selbstmord begangen hatten und eigentlich geplant hatten, die gesamte Schule zu sprengen, war einerseits schockierend, andererseits verdammt weit weg von meinem Alltag (Erfurt sollte erst 2002, unmittelbar vor meinem Abitur, stattfinden und diese Taten deutlich näher an mich heranrücken). Und trotzdem stellte ich mir damals schon immer wieder die Frage nach dem „Warum?“. Ähnlich muss es Joachim Gartner gegangen sein. Er nahm Kontakt auf. Nicht zu den Eltern der Täter, nicht zu den Eltern der Opfer, sondern zur Polizei. Nach der Abschluss der Ermittlungen erhielt er Zugang zu den Polizeiakten, vor allem aber zu den Tonnen an Beweismaterial, das die Polizei gesammelt hatte. Notizbücher, Tagebücher, Einkaufszettel, Schulaufsätze – alles wild durcheinander, unsortiert und ohne Chronologie. Seine Idee: irgendwo darin steckt sie vielleicht, die Antwort, die Eric und Dylan schuldig geblieben waren. Er sichtete und suchte, er fand keine direkte Antwort. Aber was er fand, war ein Zugang in die Gefühlswelt der beiden Täter, die er veröffentlichte.

„Ich bin voller Hass, und das liebe ich“ ist ein schwieriges Buch. Nicht allein, weil es einfach nur eine Zusammenstellung von Aufsätzen, Listen, Zitaten aus Filmen, etc. ist – sondern vor allem, weil es nicht wertet. Weil allein der Leser die Wertung finden muss. Weil er den Bezug herstellen muss zwischen Gewaltphantasien in einer postapokalyptischen Welt im Aufsatz des Kurses für „Kreatives Schreiben“ und einem realen Amoklauf in einer High School. Weil er erkennen muss, dass die deprimierenden und traurigen Gedichte von denselben Jungen stammen, die in Kampfmontur durch die Schulgänge ballern. Weil er keine Antwort geliefert bekommt, sondern sie sich selbst suchen muss. Ich sitze immer wieder gebannt vor diesem Buch und weiß absolut nicht, wie ich mich dazu äußern soll. Es ist kein Faszinosum wie ein „True Crime“-Bestseller, sondern vor allem eine Herausforderung. Und die sollte man annehmen.

Hörbuch: "Kalteis" - Monika Bleibtreu

„Kalteis“ selbst habe ich ja bereits inhaltlich rezensiert, deshalb kann ich mich hier mal allein auf die Sprecherfigur konzentrieren. Ich muss gestehen, dass ich Monika Bleibtreu ein paar Mal getroffen habe, kurz vor ihrem Tod, weil sie beim selben Onkologen war wie die Großmutter meines Mannes. Ich habe mich nie getraut, sie anzusprechen, aber ich hatte immer wahnsinnigen Respekt, wenn sie zur Tür hereinkam. Als ich dann neulich die CD im Auto eingelegt habe, war mir auch klar, woher der Respekt kam. Sie ist bereits durch ihre Stimme sowas von präsent, dass ich das Gefühl hatte, sie sitzt auf dem Beifahrersitz. Und während ich zuvor Mavie Hörbinger gelauscht hatte, kam da jetzt ein fast schon stakkatoartiger Befehlston aus den Lautsprechern, der mit jeder Silbe einforderte: „Ich bin hier! Hör mir zu!“ Ich schwöre euch, ich saß bei diesem Hörbuch aufrecht im Auto mit den Händen exakt auf zehn und zwei Uhr!

Dieser Ton ist aber nicht immer präsent, sondern wechselt natürlich beim Lesen auch. Katis Geschichte wird von Monika Bleibtreu in einem sehr ruhigen, gediegenen und fast schon beiläufigen Tonfall erzählt, die Dialogpassagen kraftvoll vorgetragen. Die Vernehmungsprotokolle von Kalteis sind kleine Highlight in Personencharakteristik durch Stimme, und in nahezu jedem Satz hört man die geübte Schauspielerin heraus, die sehr genau weiß, was sie tut. Deshalb folgt man ihr auch gerne hinein in diese Geschichte. Ich habe immer wieder bedauert, dass sie schon so relativ früh gestorben ist, aber immerhin haben wir ihre Stimme erhalten, die dieses Hörbuch wirklich trägt.

Jetzt gibt's was auf die Ohren!!!

Nach langen Rezensionen über Bücher habe ich mich dazu entschieden, für euch eine weitere Kategorie in diesem Blog einzuführen: Hörbücher und Hörspiele.

Ich konsumiere beide eigentlich nur gelegentlich. Allerdings ist mein Mann ein großer Hörbuch-Freund, weil er ungern liest, und deshalb haben wir hier in der Wohnung auch bereits eine nette Abteilung mit Hörbüchern und Hörspielen. Außerdem fällt mir gelegentlich doch gerne eins in die Bücherei-Tasche, wenn ich absehen kann, dass ich in nächster Zeit öfter mal mit dem Auto fahren muss. Da ich früh raus muss, kann ich mir das Totgequatsche von gutgelaunten Radiomoderatoren nicht anhören und zusätzlich zu Reportagen auf Bayern2 oder Dauernachrichten auf Bayern5 sind Hörbücher echt eine Alternative. Also, freut euch, denn das nächste Hörbuch wartet schon auf euch ;-)

Andrea Maria Schenkel - Kalteis

München, Anfang der 30er Jahre. Kati ist ein junges Mädchen vom Land, das sich eins geschworen hat: sie will nicht wie ihre Mutter und ihre Freundinnen auf dem Dorf versauern. Nein, sie will in der Stadt in Stellung gehen, eine Dame werden, Großstadtluft schnuppern. Doch der Anfang in München entpuppt sich als schwerer als gedacht. Ohne Stellung, ohne Wohnung ist sie angewiesen auf die Hilfe einiger zwielichtiger Freunde, schon bald lernt sie einen netten Herrn kennen …  Zur selben Zeit und immer wieder findet man in der Münchener Umgebung Frauenleichen. Vergewaltigungen nehmen zu. Und immer wieder ist die Spur ein Fahrradfahrer, der die Frauen verfolgt. Bis eines Tages Bruno Kalteis am Tatort verhaftet wird und damit einer der Serienmörder der deutschen Geschichte vor Gericht gestellt werden kann.
Wie schon im Vorgänger „Tannöd“ besticht Andrea Maria Schenkels Buch vor allem durch eine Komposition verschiedenster literarischer Texte. Da ist die linear erzählte Geschichte von Kati, die Kalteis erstes Opfer sein wird. Da sind Protokolle von den Verhören mit Kalteis und den Vernehmungen seiner Ehefrau. Da sind Zeugenaussagen zu den einzelnen Morden und Vergewaltigungen. Das alles ineinander verwoben und verstrickt, so dass man immer wieder zwischen den Zeiten pendelt. Dabei verliert man als Leser eigentlich nie den Überblick, weiß, wo man ist und welches Ereignis im Vordergrund steht. Deshalb habe ich das Buch auch schon mehrfach gelesen und jedes Mal gerne gelesen. Was allerdings wirklich zu bemängeln ist, ist einfach, dass man das Gefühl hat, schon alles zu kennen. Andrea Maria Schenkel behält einfach das altbewährte Prinzip aus „Tannöd“ bei. Wie auch dort ist ein realer Kriminalfall die Grundlage (in diesem Fall Johann Eichhorn), wie auch dort wird teils in Mundart geschrieben, teils auf hochdeutsch, wird teils linear erzählt, teils kombiniert, wie auch dort wird ein vor allem zeitgenössisches Colorit verwendet, vor dem die Geschichte etwas schwimmt und dümpelt. Im Klartext heißt es, dass man als Leser sehr genau weiß, worauf man sich einlässt und genau das bekommt, was man nach „Tannöd“ erwartet hat. Wer Innovation will, ist hier nicht unbedingt gut aufgehoben. Wer einen sehr interessanten, fast schon literarischen Krimi lesen will, schon eher.


Will Lavender - Der Menschenspieler

1994 wird eine neunköpfige Studentengruppe am Jasper College ausgewählt für ein besonderes literaturwissenschaftliches Seminar. Der Literaturprofessor Richard Aldiss diskutiert mit den Studenten über eines der größten Geheimnisse der Literaturwissenschaft: die Identität des Autors Paul Fallows. Die Diskussion erfolgt per Videoübertragung, denn Aldiss sitzt wegen Mordes an zwei Studentinnen seit zwölf Jahren im Gefängnis. Alex, eine der Studentinnenm glaubt an Aldiss Unschlud und es gelingt ihr auch, sie zu beweisen. Aldiss wird erneut am Jasper College angestellt, die Zeit vergeht. 2009 kehren die Studenten zurück ans College, zur Beerdigung eines ihrer Kollege. Auch er wurde ermordet - und der Verdächtige ist niemand anders als Richard Aldiss ...
Ich habe an dem Buch mehrere Tage gelesen, weil ich es immer wieder zur Seite legen musste. Ich schwankte beim Lesen immer wieder zwischen "Hammer!" und "Häh?" Die Struktur des Buchs ist gelegentlich sehr nervig, weil sowohl die Ereignisse von 1994 als auch die von 2009 parallel erzählt werden und man eigentlich gerne mal eine Lösung hätte. Diese Lösung ist es auch, die mich so irrsinnig zwiespältig zrücklässt. Nicht nur, dass ich bei er 1994-Lösung immer noch frage, was genau mir damit mitgeteilt werden sollte, hat das Buch selbst ein offenes Ende nach der Lösung, das ich, egal wie oft ich darüber nachdenke, einfach nicht verstehe. Ich habe Literaturwissenschaften studiert, aber wissenschaftliche Inerpretation ist mir in manchen Fällen ein Buch mit sieben Siegeln - und das ist aber genau das, was man bei "Der Mesnchenspieler" tun müsste. Dann kann man sicher viel aus dem Buch und seiner Geschichte gewinnen, so ist es aber für mich absolut unbefriedigend geblieben und war zwar spannend, aber wie hinter einer Milchglasscheibe.

Montag, 11. März 2013

52 Wochen, 52 Buchfragen - Woche 11

An welchen Buch hast du ungewöhnlich lange gelesen und Warum?


:-p  Nachdem ihr also sehr lange auf den zugehörigen Post warten musstet, gibt es jetzt auch die Antwort dazu. Das Buch, für das ich wirklich ewig gebraucht habe, war:

 
Woran es lag, kann ich ziemlich genau erklären. Als ich neun Jahre alt war, habe ich zum ersten Mal "Der kleine Hobbit" gelesen und fand es großartig. Mein Vater, ein erklärter Fan von Tolkien, besitzt natürlich auch die Carroux-Übersetzung des "Herrn der Ringe" und die habe ich ihm damals aus dem Regal gestohlen, weil ich ja wusste, dass es da weitergeht, wo der Hobbit aufhört. Womi es genau weitergeht, habe ich allerdings erst ungefähr sechs Jahre später erfahren. So lange lag das Buch aufgeschlagen auf Seite 48 in meinem Bücherregal und staubte langsam ein. Bis heute öffnet es sich auch noch an dieser Stelle, wenn man es in die Hand nimmt :-) Ich war einfach zu jung für das Buch, und später musste ich feststellen, ich bin auch zu wenig schilderungswütig für dieses Buch. Ich bin Peter Jackson bis heute für die Verfilmung inklusiver sämtlicher Kürzungen etc. ankbar, denn auch, wenn ich mich tapfer durch das Buch gekämpft habe, es zu sehen, war deutlich angenehmer

Montag, 4. März 2013

52 Wochen, 52 Buchfragen - Woche 10

Ein Cover, das du schön findest

 


Hmmm, für die Frage musste ich ein bisschen überlegen, denn ehrlich gesagt, habe ich mir da noch nie großartig Gedanken gemacht, wie sehr mir ein Cover gefällt oder nicht. Und deshalb habe ich den Sonntag einfach mal genutzt für ein völlig absurdes, angeberisches und unendlich schönes Projekt - alle meine Buchcover auf einmal. Bitte schön! Ich bin wirklich für euch mehrere Stunden lang meine Regale durchgegangen und habe zum Teil Schätze wiederentdeckt, die in den hinteren Reihen ein Schattendasein fristen müssen. Darüber hinaus stelle ich fest, dass mein SUB doch wieder um einiges angewachsen ist, abeer bei weitem nicht mehr zu extrem wie noch vor ein paar Jahren.
Was mir noch aufgefallen ist, ich habe zwar sehr viele Krimis, aber es hält sich dann doch die Waage mit anderen Genres. Grade die Kinderbücher, die ich seit Jahren sammele (in der Hoffnung, meine Kinder damit in Bekanntschaft zu bringen) machen einige Regalmeterchen aus.
Auf den Bildern könnt ihr es vermutlich nicht anchvollziehen, aber ich habe zumindest beim Einzug in die Wohnung begonnen, die Regale systematisch zu befüllen. In Ordnung, ich muss zugeben, dass dieses Projekt ziemlich gescheitert ist im Laufe der Zeit, vor allem, weil ich inzwischen Regalbretter doppelt befülle oder Bücher auf die Reihen drauflege. Alles, was ihr hier seht plus noch einige Bücher, die ich nicht aufgenommen habe (die gesammelnte Politikerbiographien meines Mannes, ein großer Teil der SZ-Bibliothek und dem kleinen Regal im Schlafzimmer) finden ihren Platz in dreieinhalb großen Billy-Regalen mit Aufsatz. Wobei, drei Fächer sind reserviert für unsere Weingläser, die Whisky-Sammlung meines Gatten und ein Regalbrett mit Andenken-Schnickschnack.
Je länger ich die Buchcover zusammengestellt habe, desto mehr habe ich mich gefragt, ob es darunter eins gibt, das mir wirklich besonders gefällt. Mit Ja antworten kann ich immer noch nicht - das liegt einfach auch daran, dass ich zwar Bücher sehr oft nach Cover auswähle, es dabei allerdings mehr um die Frage geht, ob mich das Bild spontan anspricht oder nicht. Stehen sie dann im Regal, sieht man ja häufig nur noch den Buchrücken, der nicht allzu viel verrät. Was ich sehr mag, sind Cover, die einen haptischen Effekt haben, also eine rauhe oder besonders glatte Oberfläche haben - das fühlt sich beim Lesen einfach wundervoll an. Die farben sind mir relativ egal, kann man denke ich ganz gut sehen. Ich würde meine Regale sehr gerne nach Farben sortieren, aber die thematische Ordnung ist mir wichtiger. Wenn wir jemals in eine größere Wohnung ziehen, werde ich es wieder so strukturieren - und ein paar zusätzliche Regale anschaffen ;-)





Und, habt ihr Bücher erkannt? Gobt es Sonderwünsche für Rezensionen zu irgendeinem der abgebildeten Schätze aus dem Bücherregal? Eins kann ich euch sagen, mein Vorsatz, alle Bücher bei mir zu rezensieren, wurde heute zwar von der Menge ziemlich erschlagen, aber ich gebe ihn sicher nicht auf - ich kann über viel zu viele dieser Bücher noch immer detaillierte Angaben machen und freue mich drauf, wenn ich wieder mal mehr Zeit habe und das in Angriff nehmen kann :-)  Bis das geschieht, kommen aber zumindest alle Neuerwerbungen ganz regelmäßig hier zu Wort und werden brav vorgestellt.