Frau Frisby ist eine sympathische Feldmaus, die mit ihren Kindern in einem hübschen Mauseloch unweit des Bauernhofs lebt. Der Umzug ins Sommerloch steht kurz bevor, als ihr kleiner Sohn Timmy schwer erkrankt. Das ist ein Problem, denn der Bauer wird in Kürze den Pflug anwerfen und damit auch das Mauseloch umpflügen. Timmy muss also am besten mitsamt seinem Zimmer umgesiedelt werden, und deshalb bittet Frau Frisby die Ratten aus der Nachbarschaft um Hilfe. Die sind nicht einfach nur intelligent, sondern können lesen und verfügen über Strom – ein fehlgeleitetes Experiment über Lerntheorie. Aber die Ratten verfolgen gerade ganz eigene Pläne und Utopien …
Hmmm, ich weiß nicht. Ich habe das Buch vor allem deshalb gelesen, weil „Frau Frisby und die Ratten von NIMH“ einer von zwei Zeichentrickfilmen waren, die ich als Kind nie zu Ende sehen konnte, weil sie so gruselig waren (der andere war „Ico das Wildpferd“ und falls den einer von euch kennt, sagt Bescheid ) Jetzt wollte ich aber doch mal wissen, wie es ausgeht und habe es deswegen kurzerhand aus dem Stapel einzusortierender Bücher in der Bibliothek mitgenommen. Aber ähnlich wie bei „Watership Down“, das ich erst kürzlich gelesen habe, habe ich auch hier das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr zur Zielgruppe des Buches gehöre. Ich finde es viel zu flach und eindimensional, um mich zu fesseln, aber das ist bei Kindern mit Sicherheit anders. Was mich aber viel mehr gestört hat, war dieses Betuliche, dass sich durch das ganze Buch zieht. Frau Frisby und die anderen sind nicht einfach nur sprechende Tiere, sondern sie sind quasi vollständige Menschen nur mit Fell. Anders als z.B. bei „Animal Farm“, wo die Tiere trotz allem Tiere bleiben, vermenschlicht dieses Buch sämtliche Handlungsweisen. Das ist mit Sicherheit putzig und niedlich, für mich war es aber vor allem nervtötend, weil so ziemlich jedes Klischee bedient wird. Wer glaubt, dass die Kaninchen-Sekte in „Watership Down“ seltsam und übertrieben war, der soll erstmal die Ratten von NIMH mit ihren kleinen Schraubenziehern erleben! Die Geschichte ist mir zu schnuffig und glatt, die Tiere zu menschlich und auch beim Schreibstil gibt es meiner Meinung nach bessere Kinderbücher. Schade eigentlich …
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