Dienstag, 30. August 2011
Montag, 29. August 2011
Herr von Bülow, sagen Sie jetzt nichts
Es ist ein paar Tage her und seitdem bin ich irgendwie ... nein, ich glaube tatsächlich, es ist an der Zeit, das reizend altmodische Adjektiv "betrübt" zu verwenden, um meinen Gemütszustand zu beschreiben.
Loriot ist tot.
Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Nachrufen auf ihn, gelungene und weniger gelungene, und nun reihe auch ich mich ein. In tiefer Dankbarkeit nehme ich Abschied von dem Mann, der mich seit meiner Kindheit begleitet hat. Dessen Filme und Sketche ich auswendig zitieren kann, dessen Humor und preußische Korrektheit keine Gegensätze waren, sondern einander bedingten. Und der es geschafft hat, einen tatsächlich typischen deutschen Humor zu erschaffen, der im Ausland oftmals irritiert betrachtet wird. Deshalb spare ich mir alle Worte und sage einfach nur: Herr von Bülow, wo auch immer Sie nun sind, ich bin sicher, Sie haben das spannmuffengefederte Biedermeiersofa inzwischen gefunden.
Loriot ist tot.
Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Nachrufen auf ihn, gelungene und weniger gelungene, und nun reihe auch ich mich ein. In tiefer Dankbarkeit nehme ich Abschied von dem Mann, der mich seit meiner Kindheit begleitet hat. Dessen Filme und Sketche ich auswendig zitieren kann, dessen Humor und preußische Korrektheit keine Gegensätze waren, sondern einander bedingten. Und der es geschafft hat, einen tatsächlich typischen deutschen Humor zu erschaffen, der im Ausland oftmals irritiert betrachtet wird. Deshalb spare ich mir alle Worte und sage einfach nur: Herr von Bülow, wo auch immer Sie nun sind, ich bin sicher, Sie haben das spannmuffengefederte Biedermeiersofa inzwischen gefunden.
Terry Pratchett - Das Mitternachtskleid
:-)
Diesen Smilie in groß bitte vorstellen.
So sieht mein Gesicht aus, sobald ich sehe, dass es in der Stadtbibliothek einen neunen Pratchett gibt. Und das Grinsen wird noch größer, wenn sich auf dem Umschlag kleine, blaue, klittragende Kobolde befinden. Denn dann weiß ich: es ist wieder Zeit für Tiffany Weh und die "Wir sind die Größten".
Für alle, die sie noch nicht kennen: Tiffany Weh ist die Enekelin von Oma Weh, der alten Hexe des Kreidelandes. Und da Tiffany ebenfalls magische Anwandlungen hat, ist sie die neue Hexe. Das ist ein Problem, wenn man erst 16 Jahre alt ist und die Menschen um einen herum Hexen automatisch mit alten Frauen mit schwarzen Hüten und Warzen auf der Nase assoziieren. Aber um Tiffanys Schicksal noch vollständig zu machen, hat sie eine Horde Kobolde am Hals, die sich in aller Bescheidenheit "Wir sind die Größten" nennen, deren Hobbys sich mit "Wein, Weib und ein bisschen viel Geprügel" nur notdürftig beschreiben lassen und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tiffany zu beschützen - oder zumindest das zu tun, was sie dafür halten. So auch in "Das Mitternachtskleid", das im Original den verheißungsvollen Titel "I shall wear midnight" trägt, und in dem Tiffany konfrontiert wird mit der Rückkehr eines bösartigen Hexenjägers. Mangels eigenem Körper schafft er es zumindest, die Gedanken der Menschen zu manipulieren und ihnen Angst vor Hexen zu machen. Ein Fall für Tiffany - und ein klein wenig Unterstützung von Oma Wetterwachs, Nanny Ogg und all den anderen altgedienten Damen mit einem Hang zu Besen und schwarzen Hüten...
Ich habe nicht nur gegrinst beim Lesen, sondern hin und wieder laut gelacht und vorgelesen. Was irritierende Blicke verursacht, wenn man dabei im öffentlichen Personennahverkehr sitzt - aber manche Bücher müssen laut gelesen werden und Pratchett gehört einfach dazu. Nicht nur, dass die Größten Zuwachs bekommen - und zwar einen Größten, der nicht nur Teil der Satadtwache in Ankh Mroprok ist, sondern der auch noch ein Faible hat für Ballett, Theater und sonstige kulturelle Veranstaltungen - nein, auch Tiffanys Leben wird mehr und mehr auf den Kopf gestellt. Das ist nich tzuletzt die Schuld des unerträglichen Erben des Barons, Tiffanys wenn man so will bestem Freund, sondern vor allem seiner Schweigermutter-in-spe. Und eines Haufens tolldreister (und noch nie hat ein Adjektiv sie so passend beschrieben) Kobolde, die selbst in den absurdesten Situationen noch eine Schummelei finden, um sich herauszuwinden. Und das ganze so schnell, so temporeich, so irrsinnig witzig, dass ich davon immer mehr und mehr will!!!
Diesen Smilie in groß bitte vorstellen.
So sieht mein Gesicht aus, sobald ich sehe, dass es in der Stadtbibliothek einen neunen Pratchett gibt. Und das Grinsen wird noch größer, wenn sich auf dem Umschlag kleine, blaue, klittragende Kobolde befinden. Denn dann weiß ich: es ist wieder Zeit für Tiffany Weh und die "Wir sind die Größten".
Für alle, die sie noch nicht kennen: Tiffany Weh ist die Enekelin von Oma Weh, der alten Hexe des Kreidelandes. Und da Tiffany ebenfalls magische Anwandlungen hat, ist sie die neue Hexe. Das ist ein Problem, wenn man erst 16 Jahre alt ist und die Menschen um einen herum Hexen automatisch mit alten Frauen mit schwarzen Hüten und Warzen auf der Nase assoziieren. Aber um Tiffanys Schicksal noch vollständig zu machen, hat sie eine Horde Kobolde am Hals, die sich in aller Bescheidenheit "Wir sind die Größten" nennen, deren Hobbys sich mit "Wein, Weib und ein bisschen viel Geprügel" nur notdürftig beschreiben lassen und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Tiffany zu beschützen - oder zumindest das zu tun, was sie dafür halten. So auch in "Das Mitternachtskleid", das im Original den verheißungsvollen Titel "I shall wear midnight" trägt, und in dem Tiffany konfrontiert wird mit der Rückkehr eines bösartigen Hexenjägers. Mangels eigenem Körper schafft er es zumindest, die Gedanken der Menschen zu manipulieren und ihnen Angst vor Hexen zu machen. Ein Fall für Tiffany - und ein klein wenig Unterstützung von Oma Wetterwachs, Nanny Ogg und all den anderen altgedienten Damen mit einem Hang zu Besen und schwarzen Hüten...
Ich habe nicht nur gegrinst beim Lesen, sondern hin und wieder laut gelacht und vorgelesen. Was irritierende Blicke verursacht, wenn man dabei im öffentlichen Personennahverkehr sitzt - aber manche Bücher müssen laut gelesen werden und Pratchett gehört einfach dazu. Nicht nur, dass die Größten Zuwachs bekommen - und zwar einen Größten, der nicht nur Teil der Satadtwache in Ankh Mroprok ist, sondern der auch noch ein Faible hat für Ballett, Theater und sonstige kulturelle Veranstaltungen - nein, auch Tiffanys Leben wird mehr und mehr auf den Kopf gestellt. Das ist nich tzuletzt die Schuld des unerträglichen Erben des Barons, Tiffanys wenn man so will bestem Freund, sondern vor allem seiner Schweigermutter-in-spe. Und eines Haufens tolldreister (und noch nie hat ein Adjektiv sie so passend beschrieben) Kobolde, die selbst in den absurdesten Situationen noch eine Schummelei finden, um sich herauszuwinden. Und das ganze so schnell, so temporeich, so irrsinnig witzig, dass ich davon immer mehr und mehr will!!!
David Benioff - Stadt der Diebe
Manche Bücher werden einem von allen Seiten empfohlen und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir löst das - bedingt durch einige eher schlechte Erfahrungen - sehr oft eher einen Fluchtreflex aus und ich schiebe es weit vor mir her, mich diesem Buch zu widmen. "Stadt der Diebe" war so ein Buch und ich muss gestehen: ich bedauere, es nicht früher entdeckt zu haben.
"Stadt der Diebe" ist die Geschichte von Lew und Kolja und spielt 1942 im belagerten Leningrad. Der siebzehnjährige Lew wird beim Plündern eines deutschen Soldaten erwischt und verbringt die Nacht im gefängnis. Der trifft er auf Kolja, einen Deserteur Anfang zwanzig. Die beiden haben sich bereits damit abgefunden, am nächsten Morgen hingerichtet zu werden, als sie vor den Stadtkommandanten befohlen werden und eine Chance erhalten: sie haben sieben tage Zeit, um im belagerten und völlig ausgehungerten Leningrad, wo sich Leute für eine faule Zwiebel töten, zwölf Eier auzutreiben. Und damit beginnt eine aufreibende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Sex und die Suche nach sich selbst und dem Leben in einer aussichtslosen Zeit...
Ehrlich, das Buch hat mich begeistert, schon von der ersten Seite an. Es ist in einem ungeheuer angenehmen Erzählton geschrieben, der einen beim Lesen geradezu mitreißt. Benioff ist ein geborener Fabuilierer, er gerät von einem zum anderen, ist dabei aber nie langatmig (im Gegenteil, manchmal geht es schon fast zu schnell) und kein Wort ist unnötig sondenr, im gegenteil, alles am richtigen Platz. Wer so mit Sprache umgehen kann, sollte einen Platz im Bücherregal erhalten, also, wer es noch nicht kennt, soll kaufen, leihen, w as auch immer, aber auf jeden Fall: lesen!
"Stadt der Diebe" ist die Geschichte von Lew und Kolja und spielt 1942 im belagerten Leningrad. Der siebzehnjährige Lew wird beim Plündern eines deutschen Soldaten erwischt und verbringt die Nacht im gefängnis. Der trifft er auf Kolja, einen Deserteur Anfang zwanzig. Die beiden haben sich bereits damit abgefunden, am nächsten Morgen hingerichtet zu werden, als sie vor den Stadtkommandanten befohlen werden und eine Chance erhalten: sie haben sieben tage Zeit, um im belagerten und völlig ausgehungerten Leningrad, wo sich Leute für eine faule Zwiebel töten, zwölf Eier auzutreiben. Und damit beginnt eine aufreibende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Sex und die Suche nach sich selbst und dem Leben in einer aussichtslosen Zeit...
Ehrlich, das Buch hat mich begeistert, schon von der ersten Seite an. Es ist in einem ungeheuer angenehmen Erzählton geschrieben, der einen beim Lesen geradezu mitreißt. Benioff ist ein geborener Fabuilierer, er gerät von einem zum anderen, ist dabei aber nie langatmig (im Gegenteil, manchmal geht es schon fast zu schnell) und kein Wort ist unnötig sondenr, im gegenteil, alles am richtigen Platz. Wer so mit Sprache umgehen kann, sollte einen Platz im Bücherregal erhalten, also, wer es noch nicht kennt, soll kaufen, leihen, w as auch immer, aber auf jeden Fall: lesen!
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David Benioff,
Roman,
Spannung,
Zweiter Weltkrieg
Linda Castillo - Blutige Stille
Ähm ja, so schnell kann es gehen. Ich habe ja erst neulich über den Erstling von Linda Castillo geschrieben und war davon zwar angetan, aber nicht so wirklich gefesselt. Allerdings - brave Lese-Bloggerin, die ich bin - habe ich ihr noch eine Chance geben wollen und bin so bei Band 2, "Blutige Stille" gelandet.
Kate Burkholder wird diesmal mit einem entsetzlichen Mord konfrontiert. Eine amische Familie ist einem eiskalten Mörder zum Opfer gefallen, die beiden Töchter wurden zu Tode gefoltert, die restliche Familie regelrecht massakriert. Die Familie ist erst kürzlich zugezogen und als Kate das Tagebuch der älteren Tochter findet ist schnell klar: der Fall ist deutlich komplizierter, als er am Anfang scheint.
Diesmal gibt es ein wenig mehr Einblicke ins amische Leben (zwar immer noch nicht so viele, wie ich gerne hätte) und im Fokus steht immer mehr die komplizierte Beziehung von Kate und Tomasetti, dessen Drogentest und Suspendierung ihn vielleicht (hoffentlich) doch mal zum Nachdenken bringen. Die Figuren sind diesmal deutlich intensiver gezeichnet und nicht mehr ganz so platt wie im ersten Teil, vor allem aber traut sich Linda Castillo diesmal auch, mit allgemeinen Krimi-Regeln zu brechen und weniger ausgetretene Pfade zu beschreiten. Das freu und gefällt den Leser und somit auch mich, und ich freue mich deshalb, euch ein Buch ans Herz zu legen, das deutlich mehr Spannung enthält, als anfangs gedacht ;-)
Kate Burkholder wird diesmal mit einem entsetzlichen Mord konfrontiert. Eine amische Familie ist einem eiskalten Mörder zum Opfer gefallen, die beiden Töchter wurden zu Tode gefoltert, die restliche Familie regelrecht massakriert. Die Familie ist erst kürzlich zugezogen und als Kate das Tagebuch der älteren Tochter findet ist schnell klar: der Fall ist deutlich komplizierter, als er am Anfang scheint.
Diesmal gibt es ein wenig mehr Einblicke ins amische Leben (zwar immer noch nicht so viele, wie ich gerne hätte) und im Fokus steht immer mehr die komplizierte Beziehung von Kate und Tomasetti, dessen Drogentest und Suspendierung ihn vielleicht (hoffentlich) doch mal zum Nachdenken bringen. Die Figuren sind diesmal deutlich intensiver gezeichnet und nicht mehr ganz so platt wie im ersten Teil, vor allem aber traut sich Linda Castillo diesmal auch, mit allgemeinen Krimi-Regeln zu brechen und weniger ausgetretene Pfade zu beschreiten. Das freu und gefällt den Leser und somit auch mich, und ich freue mich deshalb, euch ein Buch ans Herz zu legen, das deutlich mehr Spannung enthält, als anfangs gedacht ;-)
Freitag, 26. August 2011
Freitagsfüller
1. Jetzt kann ich mich endlich ins Bett legen, das Schlafzimmer ist endlich, endlich abgekühlt - gestern hab ich freiwillig auf der Couch geschlafen.
2. Ich finde das Verhalten des Ministeriums in Bezug auf die Zuteilung von Referendariatsplätzen einfach nur unmöglich.
3. Es macht Spaß im Schwimmbad zu liegen, zu lesen und sich einen Sonnebrand zu holen.
4. Der Beginn des Referendariats undd amit einhergehend das erste wirklich,m wirklich selbstverdiente Geld wird mein Highlight der 2. Jahreshälfte.
5. Ich frage mich heute gar nicht so viel, im Moment bin ich zu glücklich und froh, um alles zu zergrübeln.
6. Meinen beiden Lieblingskollegen eine Tasse zu bedrucken hat zwar mein Konto endgültig geleert, aber das war es wert.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf meine Bübliotheksbücher und ein kühles Schlafzimmer, morgen habe ich einen Besuch bei meinen Eltenr inklsuive Abstecher in den Pool geplant und Sonntag möchte ich endlich mal wieder Trinkgeld bekommen, was soviel bedeutet wie mich bei einem Rundgang wieder richtig ins Zeug hängen!
Im Bikini auf der Couch
Kaum zu glauben, aber das mich ich grade tatsächlich - ich liege auf der couch, trage einen Bikini, neben mir ein "Cocktail spezial" (eisgekühlte Spezi mit einem Strohhalm :-D ) und ein kaltes Tuch auf der Schulter, wo mich zum ersten Mal in meinem Leben eine Wespe erwischt hat. Und zwar eine dieser "Ey, laberst du misch an, Alda"-Aggro-Wespen, die im Moment unterwegs sind.
Bisher bestand meine Wespentaktik darin, beim Nähern einer Wespe zu erstarren und sie anzuschreien - damit fuhren beie Parteien gut. Die Wespe heute hat sich allerdings nicht davon beeindrucken lassen, sondern flog zentral auf mich zu, setzte sich auf meine Schulter und stach einfach zu. Scheiß-Vieh!
Egal, die Zwangspause beid er Hitze nutze ich dazu, mich tatsächlich mal meinen Büchern und vor allem meinen Bastel- und Handarbeiten zu widmen. Mangels Kamera folgt nur eine leichte Beschreibung, was ich bislang erreicht habe:
- Stoff zugeschnitten für das Schnuffeltuch
- sieben von 16 Quadraten einer Tischdecke bestickt
- einen Apfelvordruck gefunden, Papier besorgt, den Apfel ausgeschnitten und die Form auf einen Keilrahmen übertragen
Und jetzt geht es auch direkt weiter ;-)
Bisher bestand meine Wespentaktik darin, beim Nähern einer Wespe zu erstarren und sie anzuschreien - damit fuhren beie Parteien gut. Die Wespe heute hat sich allerdings nicht davon beeindrucken lassen, sondern flog zentral auf mich zu, setzte sich auf meine Schulter und stach einfach zu. Scheiß-Vieh!
Egal, die Zwangspause beid er Hitze nutze ich dazu, mich tatsächlich mal meinen Büchern und vor allem meinen Bastel- und Handarbeiten zu widmen. Mangels Kamera folgt nur eine leichte Beschreibung, was ich bislang erreicht habe:
- Stoff zugeschnitten für das Schnuffeltuch
- sieben von 16 Quadraten einer Tischdecke bestickt
- einen Apfelvordruck gefunden, Papier besorgt, den Apfel ausgeschnitten und die Form auf einen Keilrahmen übertragen
Und jetzt geht es auch direkt weiter ;-)
Donnerstag, 25. August 2011
Linda Castillo - Die Zahlen der Toten
Eine neue Serie ist jetzt mit Band zwei erhältlichm Zeit, mich dem ersten Band zuzuwenden ;-)
"Die Zahlen der Toten" ist der erste Krimi einer Reihe, die im verschlafenen Ohio-Nest Painter's Mill spielt. Kate Burkholder ist die amtierende Polizeichefin, eine Frau Anfang 30, die sich in ihrem Job recht gut macht. Das liegt auch daran, dass sie selbst in Painter's Mill aufwuchs und eine Brücke schlägt zur dort lebenden Gemeinde von Amischen. Denn Kate selbst ist in einer amischen Familie geboren und aufgewachsen, hat sich aber dazu entschieden, sich nicht taufen zu lassen und in die Gemeinde einzutreten. Warum, das erfährt der Leser im ersten Band der Serie, denn dort wird Kate mit einem Serienmörder konfrontiert, der keine Grenze zwischen Amisch und Englisch kennt und vor fünfzehn Jahren bereits zugeschlagen hat.
Das ganze klingt sehr, sehr spannend und tatsächlich ist "Die Zahlen der Toten" ein sehr solider, handfester Thriller mit interessanten Wendungen. Allerdings, und das finde ich mehr als nur schade, ist die Geschichte zum Teil extrem vorhersehbar, denn die Figuren agieren immer wieder wie Holzschnitte. Und so war dann auch der Täter nach der Hälfte der Zeit einfach klar, abgesehen davon, dass da ein Täterprofil auftaucht, dass so abartig große blinkende Alarmpfeile auf den einzigen Verdächtigen gerichtet werden, dass ich kurzzeitig gebetet habe, mich zu irren. Leider nicht, und das hat dem Buch für mich dann doch einiges genommen, um es zu einem "seh guten" Buch zu machen, was schade ist.
Da mich aber die geschichte um Kate und der kleine amische Einblick sehr fasziniert haben, liegt der zweite Band schon hier: "Blutige Stille" wird demnächst direkt gelesen.
"Die Zahlen der Toten" ist der erste Krimi einer Reihe, die im verschlafenen Ohio-Nest Painter's Mill spielt. Kate Burkholder ist die amtierende Polizeichefin, eine Frau Anfang 30, die sich in ihrem Job recht gut macht. Das liegt auch daran, dass sie selbst in Painter's Mill aufwuchs und eine Brücke schlägt zur dort lebenden Gemeinde von Amischen. Denn Kate selbst ist in einer amischen Familie geboren und aufgewachsen, hat sich aber dazu entschieden, sich nicht taufen zu lassen und in die Gemeinde einzutreten. Warum, das erfährt der Leser im ersten Band der Serie, denn dort wird Kate mit einem Serienmörder konfrontiert, der keine Grenze zwischen Amisch und Englisch kennt und vor fünfzehn Jahren bereits zugeschlagen hat.
Das ganze klingt sehr, sehr spannend und tatsächlich ist "Die Zahlen der Toten" ein sehr solider, handfester Thriller mit interessanten Wendungen. Allerdings, und das finde ich mehr als nur schade, ist die Geschichte zum Teil extrem vorhersehbar, denn die Figuren agieren immer wieder wie Holzschnitte. Und so war dann auch der Täter nach der Hälfte der Zeit einfach klar, abgesehen davon, dass da ein Täterprofil auftaucht, dass so abartig große blinkende Alarmpfeile auf den einzigen Verdächtigen gerichtet werden, dass ich kurzzeitig gebetet habe, mich zu irren. Leider nicht, und das hat dem Buch für mich dann doch einiges genommen, um es zu einem "seh guten" Buch zu machen, was schade ist.
Da mich aber die geschichte um Kate und der kleine amische Einblick sehr fasziniert haben, liegt der zweite Band schon hier: "Blutige Stille" wird demnächst direkt gelesen.
Sonntag, 21. August 2011
Noch zu Lesendes - mein Lesestapel
Bevor ich mich ans Nähen mache, kommt etwas, worauf ich so oder so mal Lust hatte, es mit euch zu teilen, und was ich im Moment ungeheuer praktisch finde. Ich muss mal einen Überblick über mein Bücherreal kriege und deshalb liste ich hier jetzt alle Bücher auf, die ich bislang noch nicht gelesen habe. Warum? Weil ich diesen Mount Everest allmählich zurück in einen Maulwürfshügel verwandeln möchte ;-)
Los gehts.
Rebecca Gablé - Der König der purpurpnen Stadt
Rebecca Gablé - Das zweite Königreich
John Irving - Bis ich dich finde
T.C.Boyle - America
Richard Ford - Unabhängigkeitstag
E.Annie Proulx - Mitten in Amerika
Donna Tartt - Der kleine Freund
Charles Dickens - Oliver Twist (gekürzte Ausgabe für Kinder)
Gretchen Dutschke - Wir hatten ien barbarisch schönes Leben. Rudi Dutschke
Nicole Schaenzler - Klaus Mann. Die Biographie
Wilhelm Reich - Rede an den kleinen Mann
Alexandre Duma - Die drei Musketiere
Gottfried Keller - Der grüne Heinrich
Charles Dickens - David Copperfield
Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet
Stephen Fry - the Hippopotamus
Stephen Fry - The Fry Chronicles
Georges Simenon - Die Witwe Couderc
Ken Follett - Die Leopardin
Ken Follett - Die Kinder von Eden
Martin Cruz Smith - Gorki Park
Robert Harris - Enigma
Maarten t'Haart - In unnütz toller Wut
Philipp Kerr - Der Pakt
Elizabeth Kostova - The Swan Thieves
John Grisham - Der Anwalt
Mary S.Lovell - Amelia Earhart. The sound of Wings
Kathryn Stockett - The Help
Nick Hornby - Juliet, Naked
Erwin Strittmatter - Der Laden 1-3
Nick Hornby - An Education
Zoe Heller - Tagebuch eines Skandals
Mats Wahl - Die Rache
Un das sind nur die, die mir gehören. Dazu kommen jetzt nochmal ungefähr zehn Bücher aus der Bibliothek, die sich neben dem Bett stapeln ;-) Und natürlich ist meine große Hoffnung immer noch, zu jedem dieser Bücher dann auch mal eine Kritik hie rzu veröffentlichen, ihr dürft also gepsnnt sein
Los gehts.
Rebecca Gablé - Der König der purpurpnen Stadt
Rebecca Gablé - Das zweite Königreich
John Irving - Bis ich dich finde
T.C.Boyle - America
Richard Ford - Unabhängigkeitstag
E.Annie Proulx - Mitten in Amerika
Donna Tartt - Der kleine Freund
Charles Dickens - Oliver Twist (gekürzte Ausgabe für Kinder)
Gretchen Dutschke - Wir hatten ien barbarisch schönes Leben. Rudi Dutschke
Nicole Schaenzler - Klaus Mann. Die Biographie
Wilhelm Reich - Rede an den kleinen Mann
Alexandre Duma - Die drei Musketiere
Gottfried Keller - Der grüne Heinrich
Charles Dickens - David Copperfield
Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet
Stephen Fry - the Hippopotamus
Stephen Fry - The Fry Chronicles
Georges Simenon - Die Witwe Couderc
Ken Follett - Die Leopardin
Ken Follett - Die Kinder von Eden
Martin Cruz Smith - Gorki Park
Robert Harris - Enigma
Maarten t'Haart - In unnütz toller Wut
Philipp Kerr - Der Pakt
Elizabeth Kostova - The Swan Thieves
John Grisham - Der Anwalt
Mary S.Lovell - Amelia Earhart. The sound of Wings
Kathryn Stockett - The Help
Nick Hornby - Juliet, Naked
Erwin Strittmatter - Der Laden 1-3
Nick Hornby - An Education
Zoe Heller - Tagebuch eines Skandals
Mats Wahl - Die Rache
Un das sind nur die, die mir gehören. Dazu kommen jetzt nochmal ungefähr zehn Bücher aus der Bibliothek, die sich neben dem Bett stapeln ;-) Und natürlich ist meine große Hoffnung immer noch, zu jedem dieser Bücher dann auch mal eine Kritik hie rzu veröffentlichen, ihr dürft also gepsnnt sein
Heute startet der Nähmaraton
Die beiden netten Damen von L'inutile colongne haben eine sehr schöne Aktion begonnen, an der ich mich in dieser Woche beteiligen möchte: einen Nähmaraton. Die Stoffberge zu Hasue sollen kleiner werden, schon lange begonnene Nähereien endlich zum Ende geführt werden und viele, viele Dinge entstehen.
Mit einer Freundin hatte ich sowieso die Idee, endlich mal wieder ein bisschen mehr Handarbeit zu machen, auch wenn mein talent wirklich nicht optimal ist. Deshalb hab eich mich dazu entschieden, mich an folgende Projekte zu machen:
- ein Fühlbuch für den Kleinen besagter Freundin
- ein solches wundervolles Apfelbild
- den Beginn einer Patchwork-Decke als Überwurf für unseren Schlafzimmersessel
- eine Greifpuppe besticken und zusammennähen
Na dann schauen wir mal, was ich alles hinkriege ;-)
Montag, 15. August 2011
Thüringen
Hat mir grade ein sehr netter freund per Mail zugeschickt - ich kenn zwar Rainald Grebe, aber das Lied ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Für alle Thüringer: nicht so gemeint, wie es klingt :-)
Samstag, 6. August 2011
Ikea at its best
Wir haben heute einen kleinen Familienausflug zu IKEA unternommen, um noch Gläser und restliche Deko für die Hochzeit zu besorgen (ich kann und will es immer noch nicht glauben, dass ich in einer Woche tatsächlich schon mitten in der Feier stecken werde). Natürlich habe ich wieder mal zugeschlagen und diverse andere Kleinigkeiten mitgenommen, die ich ja unbedingt brauche. Zum Beispiel eine blaue Duschmatte, weil ich es vor zwei Wochen geschafft habe, unseren Duschvorhang zu runinieren: Ich bin in der Badewanne ausgerutscht und hab dann verscuht, mich irgendwo festzuhalten. Aber jetzt dürft ihr euch einfhac mal das Foto hier links anschauen und versuchen zu erraten, was dieses gründe Ding ist, auf das ich mich da stütze.
Ich mag Ikea aus verschiedenen Gründen. Einer der Gründe ist echt, dass sie immer mal wieder Einfälle haben, über die ich nur staunen kann. In diesem Fall gibt es in der aktuellen Serie von stofftieren eine Reihe, die Kinder zu einer gesunden Lebensweis einspirieren soll. Grünzeug und Kinder ist jetzt wirklich nicht automatisch eine Liebe fürs Leben, di evon geburt an begründet wird, sondern eher eine Hassliebe, die sich entwickelt und dann wenn es gut läuft zu einer Duldung des meisnte und einer Liebe zu einigen Gemüsesorten führt. Um dem entgegenzuwirken, versucht IKEA, Gemüse maal ein bisschen aufzupolieren. So gibt es bei den Kinderbüchern ein sehr nie3dliches Kinderbuch, dessen Titel ich shcon wieder vergessen habe, so ähnlich wie "Aufruhr im Gemüsebeet" war er. Und die Hauptfiguren sind auch als Stofftiere erhältlich - was bei mir sofortige Quietschgeräusche hervorgerufen hat!! Natürlich musste eines davon mit, ich konnte gar nicht widerstehen, sondern habe mich für die wohl niedlichste und absurdeste Stifffigur aller Zeiten entschieden.
Liebe Leserinen und Leser, ich präsentiere euch: den Kuschelbrokkoli!
Ich mag Ikea aus verschiedenen Gründen. Einer der Gründe ist echt, dass sie immer mal wieder Einfälle haben, über die ich nur staunen kann. In diesem Fall gibt es in der aktuellen Serie von stofftieren eine Reihe, die Kinder zu einer gesunden Lebensweis einspirieren soll. Grünzeug und Kinder ist jetzt wirklich nicht automatisch eine Liebe fürs Leben, di evon geburt an begründet wird, sondern eher eine Hassliebe, die sich entwickelt und dann wenn es gut läuft zu einer Duldung des meisnte und einer Liebe zu einigen Gemüsesorten führt. Um dem entgegenzuwirken, versucht IKEA, Gemüse maal ein bisschen aufzupolieren. So gibt es bei den Kinderbüchern ein sehr nie3dliches Kinderbuch, dessen Titel ich shcon wieder vergessen habe, so ähnlich wie "Aufruhr im Gemüsebeet" war er. Und die Hauptfiguren sind auch als Stofftiere erhältlich - was bei mir sofortige Quietschgeräusche hervorgerufen hat!! Natürlich musste eines davon mit, ich konnte gar nicht widerstehen, sondern habe mich für die wohl niedlichste und absurdeste Stifffigur aller Zeiten entschieden.
Liebe Leserinen und Leser, ich präsentiere euch: den Kuschelbrokkoli!
Freitag, 5. August 2011
Freitagsfüller
1. Ich fühl mich gut, wenn ich in der Badewanne liege, abtauchen kann aus dem Alltag, versinke in ein gutes Buch, warmes Wasser nachlaufen lassen kann so viel ich will und danach ins Bett schlüpfe.
2. Eigentlich habe ich blaue Augen, aber als Kind habe ich immer gesagt, sie wären grün.
3. Bald gibt es wieder Lebkuchen im Supermarkt und ich werde wieder mal nciht wiederstehen können und sie kaufen.
4. Frisches Wasser, ein bisschen Ingwer reingeschnippelt, das ist mein liebster Durstlöscher bei großer Hitze.
5. Ich kann mich nicht entscheiden, was ich nachher anziehn soll - lieber warm einpacken für den Fall, dass wir doch noch Theaterkarten kriegen und es regnen sollte (Freiluftbühne) oder doch weniger warm und davon ausgehen, dass wir ins Kino gehen? Und einen Schirm mitnehmen?
6. Ja, am Samstag in einer Woche wird die Sonne scheinen, oder etwa nicht?
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Theater oder Kino, Hauptsache Kultur, morgen habe ich einen IKEA-Besuch und viel, viel Grillen geplant und Sonntag möchte ich ein bisschen aufräumen, bügeln und viel lesen!
Ein schönes Wochenede wünsche ich euch ;-)
2. Eigentlich habe ich blaue Augen, aber als Kind habe ich immer gesagt, sie wären grün.
3. Bald gibt es wieder Lebkuchen im Supermarkt und ich werde wieder mal nciht wiederstehen können und sie kaufen.
4. Frisches Wasser, ein bisschen Ingwer reingeschnippelt, das ist mein liebster Durstlöscher bei großer Hitze.
5. Ich kann mich nicht entscheiden, was ich nachher anziehn soll - lieber warm einpacken für den Fall, dass wir doch noch Theaterkarten kriegen und es regnen sollte (Freiluftbühne) oder doch weniger warm und davon ausgehen, dass wir ins Kino gehen? Und einen Schirm mitnehmen?
6. Ja, am Samstag in einer Woche wird die Sonne scheinen, oder etwa nicht?
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Theater oder Kino, Hauptsache Kultur, morgen habe ich einen IKEA-Besuch und viel, viel Grillen geplant und Sonntag möchte ich ein bisschen aufräumen, bügeln und viel lesen!
Ein schönes Wochenede wünsche ich euch ;-)
Neues Layout - alte Themen ;-)
Ich experimentier immer noch herum, ich versuche imm noch, ein Layout zu finden, das u mir passt. Im Moment fühle ich mich von diesem hier würdig vertreten: knallig, klar strukturiert, ein bisschen verspielt. Aber die Themen werden sich nicht ändern, ich schreibe eben über das, was ich mag und schätze: Bücher, Bücher, Bücher. Und ein bisschen was dazwischen ;-)
Heute Abend werd ich mich allerdins kulturell anders betätigen, mein Freund und ich gehen endlich mal wieder ins Theater. Gespielt wird "Thannreuther, Meistersinger", eine Persiflage und noch viel mehr, ein Konglumerat aus gleich zwei Wagner-Opern. Das klingt jetzt etwas irre, ist aber sehr lustig, sehr interessant und ganz und gar Bayreuth in der Festspielsaison. Ich freu mich schon!
Heute Abend werd ich mich allerdins kulturell anders betätigen, mein Freund und ich gehen endlich mal wieder ins Theater. Gespielt wird "Thannreuther, Meistersinger", eine Persiflage und noch viel mehr, ein Konglumerat aus gleich zwei Wagner-Opern. Das klingt jetzt etwas irre, ist aber sehr lustig, sehr interessant und ganz und gar Bayreuth in der Festspielsaison. Ich freu mich schon!
Jodi Picoult - Schuldig
Ich bin ja ein kleiner Comic-Fan, tief in meinem herzen. Deshalb hab ich auch gar nicht lange nachgedacht, als ich in der Stadtbibliothek ein Buch von Jodi Picoult gefunden habe, in dem die Hauptfigur ein Comiczeichner ist und das im Laufe der Geschichte immer mal wieder Seiten aus seinem Comic präsentiert.
"Schuldig" ist die Geschichte von Daniel Stone. Er zeichnet Comics, sein neues Werk basiert auf den Uni-Vorlesungen seiner Ehefrau Laura, die als Expertin für Dante gilt. Da Lauras Karriere an der Universität die Familie finanziell versorgt, ist Danel auch Hausmann und zuständig für die vierzehnjährige Trixie, die einzige Tochter der Stones. Daniels heile Welt gerät eines abends aus den Fugen, als er seine Tochter im Badezimmer vorfindet - sie wurde von ihrem Freund vergewaltigt...
Der Plot klingt zunächst mal nach einem typischen Jodi-Picoult-Roman. Eine Familie, deren beschauliches Leben auseinanderbricht und die jetzt sehen muss, wie sie damit zurecht kommt, dass nichts mehr so ist, wie es früher einmal war. Trixies Aussagen erweisen sich hier und da als gelogen oder geschönt, ihr Freund als allseits beliebter Eishockeyspieler wird als das Opfer der Sache betrachtet, und die Ehe von David und Laura steht kurz vor dem Scheitern. Bis hierhier ist die Sache klar, ich habe einen richtig guten Roman gelesen, die Sache war spannend, die Figuren in ihren Handlungen und Aussagen wahnsinnig persönlich gezeichnet und vor allem ungeheuer menschlich gerade in ihrem Versagen, Weitermachen, Lügen und die Wahrheit sagen - und ich hätte diesem Buch bedenklos fünf von fünf Sternen gegeben.
Und dann wird der potentielle Täter auch noch unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Von da an nimmt das Buch eine rasante Wendung, die mir persönlich nicht gefallen hat. Trixie haut ab nach Alaska und ohne zu spoilern, ehrlich, alles was danach passiert, ist einfach nicht mehr gut. Es wirkt zusammengeschustert, ein bisschen zu sehr auf "Friede, Freude, Eierkuchen" bemüht, das Ende ist abzusehen und echt nicht sonderlich überzeugend. Ich hatte das Gefühl, Jodi Picoult wollte um jeden Preis etwas anderes schreiben, was schade ist, denn mit "Beim Leben meiner Schwester" hat sie ja bewiesen, dass sie es kann: dichte Familiengeschichten, die an keiner Stelle kitschig wirken und die am Ende eine Wenung nehmen, die man beim Lesen nicht erwartet hat, die aber völlig logisch vom Auotrenstandpunkt her wirkt. Aber das ist bei "Schuldig" einfach nicht gelungen.
Zu den Comics ist zu sagen, dass ich da die Tiefe noch mehr vermisse als im Roman selbst, die sind echt ungeheuer plakativ. Ein nettes Gimmick am Rand, aber ich hab mir ein bisschen mehr versprochen, die reißen die Geschichte auch nicht mehr raus.
"Schuldig" ist die Geschichte von Daniel Stone. Er zeichnet Comics, sein neues Werk basiert auf den Uni-Vorlesungen seiner Ehefrau Laura, die als Expertin für Dante gilt. Da Lauras Karriere an der Universität die Familie finanziell versorgt, ist Danel auch Hausmann und zuständig für die vierzehnjährige Trixie, die einzige Tochter der Stones. Daniels heile Welt gerät eines abends aus den Fugen, als er seine Tochter im Badezimmer vorfindet - sie wurde von ihrem Freund vergewaltigt...
Der Plot klingt zunächst mal nach einem typischen Jodi-Picoult-Roman. Eine Familie, deren beschauliches Leben auseinanderbricht und die jetzt sehen muss, wie sie damit zurecht kommt, dass nichts mehr so ist, wie es früher einmal war. Trixies Aussagen erweisen sich hier und da als gelogen oder geschönt, ihr Freund als allseits beliebter Eishockeyspieler wird als das Opfer der Sache betrachtet, und die Ehe von David und Laura steht kurz vor dem Scheitern. Bis hierhier ist die Sache klar, ich habe einen richtig guten Roman gelesen, die Sache war spannend, die Figuren in ihren Handlungen und Aussagen wahnsinnig persönlich gezeichnet und vor allem ungeheuer menschlich gerade in ihrem Versagen, Weitermachen, Lügen und die Wahrheit sagen - und ich hätte diesem Buch bedenklos fünf von fünf Sternen gegeben.
Und dann wird der potentielle Täter auch noch unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Von da an nimmt das Buch eine rasante Wendung, die mir persönlich nicht gefallen hat. Trixie haut ab nach Alaska und ohne zu spoilern, ehrlich, alles was danach passiert, ist einfach nicht mehr gut. Es wirkt zusammengeschustert, ein bisschen zu sehr auf "Friede, Freude, Eierkuchen" bemüht, das Ende ist abzusehen und echt nicht sonderlich überzeugend. Ich hatte das Gefühl, Jodi Picoult wollte um jeden Preis etwas anderes schreiben, was schade ist, denn mit "Beim Leben meiner Schwester" hat sie ja bewiesen, dass sie es kann: dichte Familiengeschichten, die an keiner Stelle kitschig wirken und die am Ende eine Wenung nehmen, die man beim Lesen nicht erwartet hat, die aber völlig logisch vom Auotrenstandpunkt her wirkt. Aber das ist bei "Schuldig" einfach nicht gelungen.
Zu den Comics ist zu sagen, dass ich da die Tiefe noch mehr vermisse als im Roman selbst, die sind echt ungeheuer plakativ. Ein nettes Gimmick am Rand, aber ich hab mir ein bisschen mehr versprochen, die reißen die Geschichte auch nicht mehr raus.
Donnerstag, 4. August 2011
Meine Lesebiographie
Gestern beim Ausmisten meiner Uni-Sachen bin ich über die Seminarunterlagen zu einem Kinderbuch-Seminar gestolpert, das mir wahnsinnig Spaß gemacht hat. In der ersten Stunde sollten wir für uns selbst eine Lesebiographie erstellen, also einen text, in dem wir über unsere Leseerfahrungen sprechen. Ich kann ihn natürlich nicht vorenthalten, schließlich passt er ja ideal hierher in meinen Blog.
Wenn man mich vor die Wahl stellen würde, Ohren oder Augen hergeben zu müssen, ich würde mich unweigerlich gegen die Ohren entscheiden. Keine Augen mehr zu besitzen würde bedeuten, das aufzugeben, womit ich einen großen Teil meines Lebens verbringe: das Lesen.
Es fällt mir schwer, mich an die Zeit zu erinnern, in der ich noch nicht lesen konnte. Ich glaube, ich habe mich schon mit meinen Bilderbüchern ins Bett oder auf die Couch verkrochen - bis heute meine liebsten Leseplätze - aber ich weiß definitiv, dass ich in der ersten Klasse ein absolut selbstständiger Leser war. Und ein Horter - ich musste Bücher einfach bsitzen. Und so hatte ich bereits im Alter von zehn Jahren eine erstaunliche Bibliothek, deren Bandbreite von Enid Blyton (allerdings nur der "Dolly"-Reihe und einigen ausgewählten Bänden "Hanni und Nanni"), Astrid Lindgren und Mark Twain ("Tom Sawyer" gleich dreimal, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welches Buch am schönsten aussah) bis zu Edgar Allan Poe (so schön gruselig) und J.R.R.Tolien reichte. Dazwischen sprangen die Narnia-Bände herum, verbanden sich mit Cornelia Funkes "Potilla und der Mützendieb" (bis heute eines meiner liebsten Kinderbücher!) und gipfelten in einer bis heute bestehenden Sammlung von Erich Kästner udn Michael Ende. Der damals ungewöhnlichste Teil meines Regals bestand allerdings aus der Abteilung "Probieren geht über Studieren", so habe ich sie tatsächlich genannt. Dort landeten Bücher, die ich meinen Eltern aus dem Regal stibitzte, Bücher, für die ich eigentlich noch viel zu jung war, die aber so verführerisch und interessant wirkten. Dort landeten also "Der Herr der Ringe" (und verbrachte dort fast fünf Jahre aufgeschlagen auf Seite 44, weiter war ich mit elf einfach noch nicht vorgedrungen, obwohl ich den "Hobbit" regelrecht verschlungen hatte)oder "Per Anhalter durch die Galasxis" (auch hier mussten noch drei oder vier Jahre vergehen, bevor ich verstand, warum mein Vater sich beim Lesen dieses Buches regelecht ausschüttelte vor Lachen). Dort lag aber auch eine kleine Kladde mit Gedichten, in die ich bis heute die Gedichte schreibe, die mich beeindrucken - auch diese Liebe, vor allem zu Heinrich Heine, wurde schon in der Grundschule geweckt.
In der Pubertät wurde ich meinen Büchern nicht untreu, aber mein Lesegeschmack veränderte sich deutlich. Sich abzugrenzen gegen die Eltern bedeutete bei mir, eine Bogen zu machen um die Autoren, die die Jugend bis heute prägt, denn mein Vater verehrt Hermann Hesse geradezu abgöttisch. Das ist vermutlich der Grund, warum ich mit Hesse auch heute noch wenig anfangen kann, ich habe die Zeit verpasst, in der man ihn genießt und daraus lernt. Parallel zu meiner Lesewut bediente ich mich mehr und mehr aus dem elterlichen Bücherregal. Sowohl Krimis als auch aktuelle Romane wanderten weiter in mein Zimmer, ich machte die Bekanntschaft mit "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna" und "Die drei Musketiere". Ich war immer noch Mitgleid der Leihbücherei, ich lieh mir aus, was Spaß machte. Eine Reihe von Büchern ist mit im Gedächtnis geblieben, die ich gerne für immer behalten hätte wollen, zum Beispiel die Reihe über historische Epochen, oder gesammelten Agatha-Christie- und Arthur- Conan-Doyle-Werke, die mit dem schicken schwarzen Einband. Natürlich habe ich es versucht, mich durch die zig Regalmeter Karl May zu kämpfen - und bin klägtlich gescheitert.
Und heute? Heute lese ich immer noch alles. Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, Augen und Ohren offenzuhalten. Mich bei anderne Lesern umzuschauen und Bücher zu finden, die ich lesen will. Meine eigenen Gedanken zu Büchern zu machen, immer Neues zu sehen, Dinge zu finden, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie existieren. Und trotzdem immer wieder zum Ausgang zurückzukehren und mich darauf zu freuen, die lange Vermissen auch wieder aufzuschlagen.
Nein, wenn ich mich für Ohren oder Augen entscheiden müsste, ich würde die Augen wählen. Und die Nase, denn mehr noch als die Wörter auf einer nicht gelesenen Buchseite ist es der Geruch eines frischen Buches, der mich auf diese Reise mitnimmt, quer durch alle Regalreihen und wieder zurück.
Wenn man mich vor die Wahl stellen würde, Ohren oder Augen hergeben zu müssen, ich würde mich unweigerlich gegen die Ohren entscheiden. Keine Augen mehr zu besitzen würde bedeuten, das aufzugeben, womit ich einen großen Teil meines Lebens verbringe: das Lesen.
Es fällt mir schwer, mich an die Zeit zu erinnern, in der ich noch nicht lesen konnte. Ich glaube, ich habe mich schon mit meinen Bilderbüchern ins Bett oder auf die Couch verkrochen - bis heute meine liebsten Leseplätze - aber ich weiß definitiv, dass ich in der ersten Klasse ein absolut selbstständiger Leser war. Und ein Horter - ich musste Bücher einfach bsitzen. Und so hatte ich bereits im Alter von zehn Jahren eine erstaunliche Bibliothek, deren Bandbreite von Enid Blyton (allerdings nur der "Dolly"-Reihe und einigen ausgewählten Bänden "Hanni und Nanni"), Astrid Lindgren und Mark Twain ("Tom Sawyer" gleich dreimal, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welches Buch am schönsten aussah) bis zu Edgar Allan Poe (so schön gruselig) und J.R.R.Tolien reichte. Dazwischen sprangen die Narnia-Bände herum, verbanden sich mit Cornelia Funkes "Potilla und der Mützendieb" (bis heute eines meiner liebsten Kinderbücher!) und gipfelten in einer bis heute bestehenden Sammlung von Erich Kästner udn Michael Ende. Der damals ungewöhnlichste Teil meines Regals bestand allerdings aus der Abteilung "Probieren geht über Studieren", so habe ich sie tatsächlich genannt. Dort landeten Bücher, die ich meinen Eltern aus dem Regal stibitzte, Bücher, für die ich eigentlich noch viel zu jung war, die aber so verführerisch und interessant wirkten. Dort landeten also "Der Herr der Ringe" (und verbrachte dort fast fünf Jahre aufgeschlagen auf Seite 44, weiter war ich mit elf einfach noch nicht vorgedrungen, obwohl ich den "Hobbit" regelrecht verschlungen hatte)oder "Per Anhalter durch die Galasxis" (auch hier mussten noch drei oder vier Jahre vergehen, bevor ich verstand, warum mein Vater sich beim Lesen dieses Buches regelecht ausschüttelte vor Lachen). Dort lag aber auch eine kleine Kladde mit Gedichten, in die ich bis heute die Gedichte schreibe, die mich beeindrucken - auch diese Liebe, vor allem zu Heinrich Heine, wurde schon in der Grundschule geweckt.
In der Pubertät wurde ich meinen Büchern nicht untreu, aber mein Lesegeschmack veränderte sich deutlich. Sich abzugrenzen gegen die Eltern bedeutete bei mir, eine Bogen zu machen um die Autoren, die die Jugend bis heute prägt, denn mein Vater verehrt Hermann Hesse geradezu abgöttisch. Das ist vermutlich der Grund, warum ich mit Hesse auch heute noch wenig anfangen kann, ich habe die Zeit verpasst, in der man ihn genießt und daraus lernt. Parallel zu meiner Lesewut bediente ich mich mehr und mehr aus dem elterlichen Bücherregal. Sowohl Krimis als auch aktuelle Romane wanderten weiter in mein Zimmer, ich machte die Bekanntschaft mit "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna" und "Die drei Musketiere". Ich war immer noch Mitgleid der Leihbücherei, ich lieh mir aus, was Spaß machte. Eine Reihe von Büchern ist mit im Gedächtnis geblieben, die ich gerne für immer behalten hätte wollen, zum Beispiel die Reihe über historische Epochen, oder gesammelten Agatha-Christie- und Arthur- Conan-Doyle-Werke, die mit dem schicken schwarzen Einband. Natürlich habe ich es versucht, mich durch die zig Regalmeter Karl May zu kämpfen - und bin klägtlich gescheitert.
Und heute? Heute lese ich immer noch alles. Ich habe im Laufe meines Lebens gelernt, Augen und Ohren offenzuhalten. Mich bei anderne Lesern umzuschauen und Bücher zu finden, die ich lesen will. Meine eigenen Gedanken zu Büchern zu machen, immer Neues zu sehen, Dinge zu finden, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie existieren. Und trotzdem immer wieder zum Ausgang zurückzukehren und mich darauf zu freuen, die lange Vermissen auch wieder aufzuschlagen.
Nein, wenn ich mich für Ohren oder Augen entscheiden müsste, ich würde die Augen wählen. Und die Nase, denn mehr noch als die Wörter auf einer nicht gelesenen Buchseite ist es der Geruch eines frischen Buches, der mich auf diese Reise mitnimmt, quer durch alle Regalreihen und wieder zurück.
Marietta Slomka - Kanzler lieben Gummistiefel. So funktioniert Politik
Beim Stöbern in der Stadtbibliothek habe ich dieses Buch zufällig entdeckt und eingepackt. Der Klappentext verpricht einen "Blick hinter die Kulissen der großen Politik" für interessierte Kinder und Jugendliche, was interessant klingt. Inzwischen habe ich es durchgearbeitet und kann meinen Senf dazugeben.
In insgesamt vier großen Kapiteln kommt diese Einführung daher: "Was ist Demokratie?" "Deutschland" "Europapolitik" und "Weltpolitik", hält sich also eigenetlich an die traditionelle Politikwissenschaft mit Politischer Theorie, Institutionenkunde und Staatenlehre und Internationaler Politik. In kurzen, knackigen Sätzen werden zunächst grundlagen erklärt und dann auch interexssante Fragen beantwortet wie "Kann ein Staat pleite gehen?" "Wissen Journalisten mehr als sie schreiben?" "Wo ist eigentlich Schengen?". Das ganze in einem mitunter durchaus respektlosen Tonfall, der mti Sicherheit die Lesergruppe der Politikinteressierten Jugendlichen anspricht, es gibt Querverweise auf Internetseiten etc., viele bunte Bilder und eine große Übersichtlichkeit - alles in allem eine gute einfürhung, auch wenn ich mir vielleicht einen Index gewünsch thätte, in dem nochmal bestimmte Grundbegriffe einfach geklärt werden, denn hin und wieder können die Fachbegriffe durchaus überfordern. Eine Erweiterung in dieser Hinsicht könnte dem Buch wirklich guttun, ich fände es auch gut, wenn wichtige Begriffe in den Texten mal fett oder farbig markiert werden würden, einfach um die Orientierung auf den Seiten zu erleichtern.
Was das Buch sehr spannend zum Lesen für Erwachsene macht ist die Tatsache, dass es im Jahr 2009 erschienen ist und die große Wirtschaftskrise kurz vor der Tür stand. Interessanterweise nennt Slomka Beispiele, die inzwischen sehr aktuell wurden oder deutet Probleme an, vor denen wir heute genau stehen. Auch wenn also im Buch noch die große Koalition existiert, ist es brandaktueller Lesestoff. Und wenn die Kinder so langsam in die Pubertät kommen und unbequeme Frgaen stellen, dann tut es vielleicht ganz gut, sich nochmal kurz in einen erklärenden Text vertiefen zu können ;-)
In insgesamt vier großen Kapiteln kommt diese Einführung daher: "Was ist Demokratie?" "Deutschland" "Europapolitik" und "Weltpolitik", hält sich also eigenetlich an die traditionelle Politikwissenschaft mit Politischer Theorie, Institutionenkunde und Staatenlehre und Internationaler Politik. In kurzen, knackigen Sätzen werden zunächst grundlagen erklärt und dann auch interexssante Fragen beantwortet wie "Kann ein Staat pleite gehen?" "Wissen Journalisten mehr als sie schreiben?" "Wo ist eigentlich Schengen?". Das ganze in einem mitunter durchaus respektlosen Tonfall, der mti Sicherheit die Lesergruppe der Politikinteressierten Jugendlichen anspricht, es gibt Querverweise auf Internetseiten etc., viele bunte Bilder und eine große Übersichtlichkeit - alles in allem eine gute einfürhung, auch wenn ich mir vielleicht einen Index gewünsch thätte, in dem nochmal bestimmte Grundbegriffe einfach geklärt werden, denn hin und wieder können die Fachbegriffe durchaus überfordern. Eine Erweiterung in dieser Hinsicht könnte dem Buch wirklich guttun, ich fände es auch gut, wenn wichtige Begriffe in den Texten mal fett oder farbig markiert werden würden, einfach um die Orientierung auf den Seiten zu erleichtern.
Was das Buch sehr spannend zum Lesen für Erwachsene macht ist die Tatsache, dass es im Jahr 2009 erschienen ist und die große Wirtschaftskrise kurz vor der Tür stand. Interessanterweise nennt Slomka Beispiele, die inzwischen sehr aktuell wurden oder deutet Probleme an, vor denen wir heute genau stehen. Auch wenn also im Buch noch die große Koalition existiert, ist es brandaktueller Lesestoff. Und wenn die Kinder so langsam in die Pubertät kommen und unbequeme Frgaen stellen, dann tut es vielleicht ganz gut, sich nochmal kurz in einen erklärenden Text vertiefen zu können ;-)
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