Ich hatte ja heute morgen schon davon geschwärmt und jetzt dachte ich, ich schreib auch gleich mal davon. Rebecca Gablé ist nicht nur eine hervorragende Romanautorin, sondern sie hat auch ein Sachbuch geschrieben. Das Thema ist klar, wie der Untertitel verspricht, erwartet den Leser "eine vergnügliche und lehrreiche Geschichte des englischen Mttelalters". Das macht es dem Historiker übrigens leichter als auf dem europäischen Kontinent - denn in England dauert das Mittelalter knallhart von 450 bis 1450. Warum weiß keiner, die Engländer am wenigsten, aber das macht ja nichts.
Das Buch ist wirklich, was es verspricht: vergnüglich und spannend. Und sehr, sehr lehrreich. es ist faszinierend, wie Rebecca Gablé es schafft, die Vielzahl englischer Könige, die alle auch noch gleich heißen, so darzustellen, dass man sie danach nicht mehr verwechselt. Sei es, weil man sie fortan mit diversen Anekdoten assoziieren wird oder weil man sie zum ersten Mal tatsächlich historisch einzuordnen weiß.
Das Buch präsentiert sich in einem leserfreundlichen Ton, der zum Teil respektvoll, zum Teil sarkastisch und immer unglaublich augenzwinkernd daherkommt. Rebecca Gablé, die selbst lange als Universitäts-Dozentin tätig war, möchte hier kein tockenes, zitierfähiges Buch schaffen, sondern viel eher zeigen, warum sie diesen Teil der englischen Geschichte so liebt: weil er so irritierend witzig und absurd tragisch zugleich ist. Weil wir hier von einer Zeit sprechen, als sich Engländer und Normannen die Köpfe einschlugen und dazwischen plötzlich die Dänen auftauchten und anspruch auf den Thron geltend machen. Und später dann von einer Zeit, in der Damiliensinn über alles geht, selbst dann, wenn der eigene Neffe in einem Bürgerkrieg auf der gegnerischen Seite steht. Oder von der Zeit, als lancaster gegen York kämpft und irgendwann die Engländer selbst den Überblick verloren zu haben scheinen.
Montag, 27. Juni 2011
1 Kommentar:
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Naja, wenn du keinen knallharten Mittelalter- oder Frühneuzeit Historiker fragst geht das deutsche Mittelalter auch knallhart von 500 bis 1500 ^^
AntwortenLöschenAuch in England findet man unterschiedliche Datierungen, die eine derartige Einteilung rechtfertigen:
Beginn um 450 -> Landung der Angeln, Sachsen und Jüten
Ende 1485 -> Tod Richard III. und damit Ende der Rosenkriege
Hört sich aber sehr interessant und lesenswert an, ich werd mal danach Ausschau halten ;')