Dienstag, 8. Oktober 2013

Neil Gaiman - Das Graveyard-Buch

Eines Nachts dringt ein Mann namens Jack in ein Haus ein und tötet die gesamte Familie. Der einzige Überlebende ist der 18 Monate alte Sohn, der aus dem Haus läuft und sich auf dem benachbarten Friedhof versteckt. Dort finden ihn die Owens, ein sympathisches Ehepaar, das seit mehreren Jahrhunderten auf dem Friedhof als Geister lebt. Sie adoptieren Nobody, wie sie den Jungen nennen, und gemeinsam mit den anderen Geistern des Friedhofs erziehen sie den Jungen. Besonders wichtig für ihn jedoch wird der Vampir Silas. Je älter Bod wird, desto mehr interessiert er sich für die Welt draußen und desto mehr kann er zur Gefahr für den Friedhof werden ...

Bereits der Titel dieses Jugendbuchs ist eine Erinnerung an eine andere Geschichte eines Waisen, der ungewöhnlich aufgezogen wird: Rudyard Kiplings "Das Dschungelbuch". Allerdings ist Gainmans Buch nicht einfach nur die Phantasy-Variante, sondern ein eigenständiges Werk, das aber zumindest bekannte Themen aufgreift. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass in diesem Buch Angst durchaus eine Rolle spielt. Die Angst vor dem Bösen, die Angst vor der Dunkelheit - aber gleichzeitig lernt man, dass nicht jede Angst wirklich wichtig ist und man meistens Angst vor den falschen Dingen hat. Bod wächst in einer Geisterwelt auf, in der unsichtbar Werden und nächtliches Dasein alltäglich sind, in der aber dennoch Gefahren existieren. Als Leser folgt man ihm gerne in diese Welt und nimmt Gefahren wahr, um die man sich vor lauter Geistern sonst vielleicht gar keine Sorgen gemacht hätte.

Das Buch ist sehr episodenhaft geschrieben, was mir beim Lesen gelegentlich ein wenig störend aufgefallen ist, weil die große Hintergrundgeschichte dadurch immer wieder einmal in den Hintergrund gerät. Trotzdem ist es, ähnlich wie auch "Coraline" ein spannendes Buch, das in eine andere Welt entführt und sich gut lesen lässt.

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