Samstag, 3. März 2012

Val McDermid - Alle Rache will Ewigkeit


Die profilerin Charlie Flint hat zur Zeit einiges um die Ohren: ein Ermittlungsverfahren wegen eines eventuellen Gutachtenfehlers, eine ausgelaugte Beziehung mit ihrer Lebensgefährtin Maria, und die Avancen einer attraktiven Kollegin aus ihrer alten Alma mater Oxford. Und dann meldet sich auch noch ihre alte Professorin und bietet ihr eine Möglichkeit, sich kriminalistisch zu betätigen. Denn der Schwiegersohn besagter Professorin wurde nicht nur am Tag seiner Hochzeit ermordet, sondern jetzt lebt ihre Tochter auch noch mit der Frau zusammen, die vermutlich seine Mörderin ist. Zwar hat das Gericht zwei Arbeitskollegen des Verblichenen verurteilt - aber Charlie soll Beweise sammeln, die diese Jay endgültig belasten ...

Okay, das klingt nach ein bisschen viel - und bei Gott, das ist es auch. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ValMcDermid gerne alles auf einmal in den Roman packen möchte, inklusive flammende Plädoyers für Lesben und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Genau das hat mich beim Lesen aber vehement gestört, eben weil es so plädiert, statt einfach nur normal darzustellen. Wie normal würde eine lesbische Beziehung wirken, wenn sie Charlie und Maria einfach nur beim Frühstück zeigt, statt sie dazu auch noch tiefgehende Diskussionen über Frauenliebe halten zu lassen - ich diskutiere doch mit meinem Mann auch nicht ständig und immer wieder über die Ehe als lebensprinzip, würde ich mit meiner Frau ebenso wenig tun. Wie gesagt, micht nervte einfach dieses gesamte Aufgesetzte an dem Buch, nicht nur in Bezug auf Homosexualität, sondern in Bezug auf alles. Auf psychische Krankheiten; auf Beziehungen; auf Studieren in Oxford; ach, auf alles... Ich fand das Buch einfach schlecht, zwar nicht langweilig, aber nervig - und mit einem so vorhersehbaren und gleichzeitig "nee, das macht sie jetzt nicht ernsthaft!"-Ende versehen, dass ich es wirklich gerne wieder losgeworden bin.

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