Småland in den 70er Jahren: Vögel sind Klas‘ Leidenschaft, er ist
ein Vogelbeobachter. Ihr Flug ist für ihn wie eine Verheißung von
Freiheit, tage- und nächtelang hält er nach ihnen Ausschau, lauscht
ihren Rufen. Klas liebt die Vögel, weil er so wenigstens für kurze Zeit
der schweren Feldarbeit und seinem schwierigen, zunehmend irrer
werdenden Vater entfliehen kann. Klas soll später einmal den Hof
übernehmen. Aber seine Träume sehen anders aus. Er sucht die Einsamkeit
der Wälder und begeistert sich für die Eleganz von Raben. Spricht das
für seinen eigenenen Irrsinn?
Ich hatte das Buch schon vor einiger Zeit als Rezensionsexemplar über das bloggerportal bekommen, dann angefangen, es wieder weggelegt, wieder angefangen - und irgendwie hatte ich nie die Muse, weiterzulesen. Das Buch ist, das kann man nicht anders sagen, sprachgewaltig - und gerade seit Oktober war ich einfach nicht in der Lage, wirklich konzentriert an einem Buch zu lesen, sondern permanent abgelenkt. Die Zeit im Krankenhaus konnte ich dann nutzen, um endlich mal das Buch über Seite 20 hinaus zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist eine sehr eigenwillige Geschichte, in der vor allem die Sprache sehr extrem auf den Leser wirkt. Man sieht förmlich die öden Landschaften vor sich, denen Klas entgehen will, man spürt die Verzweiflung am langsamen Wahnsinn seines Vaters in jeder einzelnen Zeile. Das hat es mir aber auch sehr schwer gemacht, wenn ich ehrlich sein soll, denn ich zumindest muss sehr konzentriert bei solch sprachgewaltigen Büchern lesen und verliere oft ein wenig die Lust, weiterzulesen, wenn die Geschichte nicht hochgradig spannend ist. Und genau das war es dann, was bei diesem Buch den Ausschlag gegeben hat, dass ich nicht völlig begeistert war - mir war es zu viel Erzählen und zu wenig Handlung, zu viel literarischer Hochgenuss, der eltztlich wenig Geschichte voranträgt, um am Ball zu bleiben und das Buch zu einem totalen Highlight meines Lesejahres werden zu lassen.
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