Sonntag, 2. März 2014

[Hörbuch] Blut und Lüge (gelesen von Nina Petri)

Das Leben der Biologin Kate Raab könnte nicht perfekter sein. Ein verliebter Freund, zwei großartige Geschwister, liebevolle Eltern und ein solider finanzieller Hintergrund. Doch eines Tages erhält sie einen Anruf, der das alles zerstört. Ihr Vater Benjamin wurde wegen Geldwäsche und Unterstützung organisierter Kriminalität vom FBI verhaftet. Für Kate bricht eine Welt zusammen, noch mehr sogar, als sich herausstellt, dass ihr Vater tatsächlich nicht unschuldig ist. Er lässt sich auf einen Deal mit dem FBI ein, die Familie landet im Zeugenschutzprogramm - außer Kate, die sich weigert, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Als ihr Vater plötzlich verschwindet, die Kontaktagentin der Familie ermordet aufgefunden wird und auf Kate ein Anschlag verübt wird, versucht Kate verzweifelt herauszufinden, wer ihr Vater überhaupt ist, welche Vergangenheit er hat und was geschehen ist.

Ich hatte das Hörbuch wirklich ewig im Auto gelagert, es dann endlich angehört, und das Positive vorneweg: zumindest sind die Kapitel so kurz, dass man auch auf dem Weg zum Einkaufen in der Geschichte vorankommt. Allerdings habe ich das in erster Linie getan, weil mein Radio zur Zeit gesperrt ist und ich zumindest ein paar Hintergrundgeräusche benötige beim Fahren - zumindest diesen Anspruch erfüllt das Hörbuch, aber so wirklich begeistert bin ich nicht.

Ich hatte beim Hören das Gefühl, dass auch der Autor erst im Laufe der Geschichte überhaupt erst zu einer Erkenntnis gekommen ist, worauf er mit der Handlung hinauswill. Während er anfangs aus Bens Sicht erzählte und ich dachte, dass jetzt Ben von allen gejagt wird und ganz wie Dr. Kimble seine Unschuld beweisen muss, wechselte es abrupt zum Kates Sichtweise und schmiss mich als Zuhörer damit erst einmal aus der Kurve. Kate ist eine echte Papatochter und dieses ständige "mein Vater, der Held, der Unschuldige" wird auch nicht lange durchgehalten, um dann plötzlich Ben zu einem gesuchten Mörder mutieren zu lassen, während die diabetische Heldin mit ihrem Gatten Händchen in New York hält. Andere mögen diese ständigen Charakterwechsel vermutlich reizvoll finden, ich fand sie in erster Linie total unlogisch und hatte eher das Gefühl, dass sie immer dann kommen, wenn der Autor merkte, dass die Figur sich eigentlich totgelaufen hat und die Handlung stockt. Auch sonst war die Handlung stellenweise so durchscheinend wie Gazestoff und von Glaubwürdigkeit fange ich gar nicht erst an zu reden. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ein gnadenloser Actionroman, in dem geschossen und verfolgt wird, bis das Radio ächzt. Nina Petri liest sehr angenehm vor und man kann der übersichtlichen Handlung gut folgen. Wer also einfach nur Unterhaltung sucht, ist gut dabei, aber ein wenig mehr Tiefe wäre schön gewesen ;-)

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