1971 werden der ich-Erzähler und sein Freund Luo im Rahmen von Maos "kultureller Umerziehung" in ein abgelegenes Bauerndorf geschickt. Beide sind die Kinder von Volksfeinden, stammen sie doch aus Arztfamilien, und viel Hoffnung jemals zurück in die Stadt zu kommen, haben sie nicht. Doch dann lernt Luo die Tochter des Schneiders kennen und die beiden verlieben sich Hals über Kopf. Und dann geraten die beiden Studenten an einen Schatz - einen Koffer mit verbotener westlicher Literatur - und mit dem Eintauchen in die Werke von Balzac und Hugo eröffnen sich gänzlich neue Welten ...
Hach, war das schön. Ich wollte nur ein kurzes Buch einschieben, weil ich meine eigentliche Lektüre im Büro vergessen hatte, und belohnt worden bin ich mit einer bezaubernden kleinen Geschichte. Die Schneiderin und Luo zu beobachten war mir fast schon zu persönlich, diese Senen hätt es nicht gebraucht, aber die Erzählungen aus dem alltag der beiden Studenten hatten es in sich. Allein die Bedeutung, die siesem Koffer zukommt, wenn man weiß, aus welchem Lebensalltag sie diese Literatur entführt. Man kann jetzt natürlich bemängeln, dass das Buch mit 200 Seiten einfach extrem kurz ist und diese ganzen Dinge nur angerissen werden, dass der Leser sich sehr viel selbst erschließne muss etc. Aber irgendwie hat mir das dieses Mal gar nicht viel ausgemacht, stattdessen war es eben einfach nur bezaubernd in seiner Schlichtheit und Kürze.
Mehr will das Buch vielleicht gar nicht sein, kein anklagender Roman über die Kulturrevolution und keine auseinadnersetzung mit der kraft der Literatur, sondern eine einfache, kleine Liebesgeschichte vom Land, bei der man sich ein bisschen aufwärmen kann. Für mich war die Geschichte wirklich einfach nur schön zu lesen und damit gehen die Highlights im Jahr 2016 einfach weiter.
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