Hexen sind real, sie existieren überall auf der Welt - aber mit den biestigen, buckeligen Katzenbesitzerinnen auf Besen, die wir aus Märchen kennen, haben sie nichts zu tun. Hexen sind geschickt getarnt, um ihr Ziel zu verfolgen, Kinder vom Erdboden zu tilgen, und dabei gehen sie mit präsizer Zauberkraft vor. Das merkt auch der kleine Luke, der versehentlich in den Jahreskongress der Hexen gerät und sich schnell in eine Maus verwandelt wiederfindet. Aber gemeinsam mit seiner findigen Oma versucht er, den Hexen das Handwerk zu legen ...
Das Buch war in meiner sechsten Klasse Klassenlektüre und kam bei den Kindern trotz allem ziemlich gut an. Man glaubt gar nicht, wie eine Horde pubertärer Kindsköpfe dann doch mitfiebern können bei einem ziemlich archaischen Humor, den Roald Dahl in seinen Kinderbüchern an den Tag legt. Die Ausgangsbasis der Geschichte ist schon fast typisch, den Leser einfach eine eher skurrile Grundidee vor Augen führen - die Tatsache, dass es Hexen gibt, und dass die Eltern auf verzauberte Kinder zumindest in Norwegen ja doch irgendwie ruhig reagieren - und dann rein in ein rasant erzähltes Abenteuer. Für Kinder ein totales Vergnügen.
Für mich als erwachsener Leser war es das nicht mehr ganz so sehr. Ich kenne Dahl als Autor von Erwachsenen-Literatur und ich liebe ihn für seine Wortspielereien und seinen Sarkasmus. Der wirkt auf mich in der deutschen Übersetzung aber sehr weichgespült, allen voran ging mir dieser Sprachfehler der Oberhexe gewaltig auf den Senkel. Hier hätte ich mir vielelicht ein bisschen subtilere Übersetzungskünste gewünscht, die sind auch für Kinder tragbar, Ehrenwort! Was mir gefallen hat, ist der Spaß, den man beim Lesen schnell entwickelt, auch wenn mir persönlich die Szenen immer viel zu kurz ausgestaltet sind - aber für Kinder hat es genau die richtige Länge. Zwischen zehn und zwölf ist ein gutes Lesealter, die werden ihren Spaß damit haben und das ist die Hauptsache! :-)
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