Das alte Schulhaus auf der Insel Välö hat endlich wieder Bewohner: die junge Ebba und ihr Mann wollen dort wieder zur Ruhe kommen, nachdem ihr Sohn verstorben ist. Ebba hat auf der Insel gewohnt, bis sie ein Jahr alt war, ihr Vater war der Direktor des Internats. Doch am Ostersonntag 1974 verschwanden bis auf Ebba alle Mitglieder der Familie spurlos und bis heute tappt die Polizei im Dunkeln. Doch dann findet Ebba beim Renovieren Blutspuren und auf sie werden Mordanschläge verübt - ist sie der Lösung des seltsamen Falles dicht auf der Spur?
Okay, das Buch musste dann einfach schnell noch sein, nachdem ich vom Vorgänger so enttäuscht war. Mit "Die Engelmacherin" bin ich schon wieder deutlich mehr zufrieden, hier hat es mir gefallen, wie Läckberg Gegenwart und Vergangenheit verknüpft. Zur Abwechslung erhält man wieder einmal mehr Einblick in die Gefühlswelt von Patriks Kollegen Gösta, der mir wahnsinnig Leid tut, und auch Kollege Martin muss jetzt ein Päckchen tragen, das ich lieber nicht weiter verfolgen wollen würde. Selbst Melberg hat einen Glanzauftritt, zu dem ich nur gratulieren kann, er wirkt fast schon sympathisch :-D
Besonders interessant fand ich dieses Mal den historischen Kriminalfall, die Geschichte der kleinen Dagmar, deren Eltern Ende des 19.Jahrhunderts gehängt werden, nachdem sie als Engelmacher entlarvt werden. Dagmar, und später auch ihre Tochter, nehmen eine ziemlich interessante Wendung, wobei die Verbindung zur Gegenwart dann schon ein bisschen sehr kunstvoll zelebriert wird. Aber Glückwunsch zu dieser Endlösung mit Dagmar ;-)
Warum ich dann doch nicht so begeistert bin? Das liegt an zwei Gründen. Zum einen war mir Aufbau und Machart, sogar Endergebnis, zu sehr wie der Vorgänger, ein bisschen habe ich mich an Läckbergs Stil und Krimiideen überlesen diesen Monat. Noch weniger gefallen hat mir aber dieser gesamte Handlungsstrang rund um die vier Schüler des Internats, die damals nach einem Angelausflug die leere Schule vorfanden. Hier war mir irgendwie zu viel reingepackt, wenig war wirklich auserzählt oder glaubwürdig genug gestaltet - insbesondere die Auflösung - ich bin nicht warm geworden mit der gesamten Handlung. Vielleicht hätte ich einfach werten sollen, ich merke einfach, dass Läckberg nicht am Stück konsumiert werden sollte - so wie schwedische Marzipantorten ;-)
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