Freitag, 5. Januar 2018

[Buchgedanken] Yrsa Sigurdsdóttir - Das gefrorene Licht

Sommer 2006, im Westen von Island. Auf der Halbinsel Snæfellsnes wird die Architektin eines Wellness-Hotels tot am Strand gefunden. Sie wurde vergewaltigt und brutal erschlagen, in ihren Fußsohlen stecken Nadeln. Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir findet heraus, dass die Ermordete sich sehr für die Geschichte der verlassenen Gegend interessiert hat. Vor vielen Jahrzehnten standen auf dem Hotelgrundstück die Höfe zweier Brüder. Offenbar ist sie auf ein unaussprechliches Familiengeheimnis gestoßen …

Passend zur Motto-Challenge habe ich natürlich eine neue Autorin kennenlernen wollen und mich im Bücherschrank meiner Eltern bedient. Mein Vater hatte das Buch zu Weihnachten bekommen und direkt weggelesen, also dachte ich, es war nicht schlecht.
Nach 20 Seiten habe ich ihn dann gefragt, wie er es gefunden hätte, und durfte mir eine Viertelstunde lang anhören, wie doof er die Hauptfigur fand und überhaupt. Und was soll ich sagen? Das hätte auch ich sagen können.

Boah, diese Dóra ist echt eine so nervige Figur. Ich mag sie mit ihrem Getue absolut gar nicht. Dieses "ich bin voll unahängig, ey, und ich bring meinen Exmannzur Weißglut, hähähähä, und gleichzeitig bin ich so süß verantwortungslos und überhaupt". Diese Charakterisierung ging mir bereits nach kurzer Zeit auf die Nerven, und dann tauchte auch noch Mattias auf. Der Deutsche, der verknallt ist in sie und vor lauter Baggerm nicht kapiert, wenn sie ihn abblitzen lässt. Welche Funktion hatte der in em Buch eigentlich, außer doof daneben zu stehen, weil er kein Isländisch spricht? Die beiden haben für mich das Buch ziemlich unerträglich gemacht, muss ich von vorne herein sagen, und ich hätte mir deshalb wirklich gewünscht, dass sich die Autorin ein bisschen mehr Zeit genommen hätte, wenigstens diese Handlung in der Vergangenheit auszugestalten. So ein oder zwei Rückblenden, die wären so nett gewesen und hätten mich wirklich versöhnt mit allem. Statt dessen wird möglichst viel bescheuertes Setting im Hotel aufgefahren, Personen befragt, deren Reaktionen mir irgendwie vermitteln, dass der Isländer an sich dazu neigt, plötzlich Wutausbrüche zu bekommen, und ich auf der letzten Seite völlig unbefriedigt zurück bleibe. Schade :-(

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