Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt
wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines
Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den
misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.
Emma,
die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte
sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer
Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei
hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am
Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der
Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn
anzunehmen.
Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ...
Es ist jedes Mal dasselbe. Sebsatian Fitzek ist so ein lieber Kerl. So richtig, richtig nett. Ehrlich. Ich mag ihn, seit er auf einer Lesung bei der Widmung meinen Namen atomatisch richtig geschrieben habt. Und deshalb lese ich seine Bücher jedes Mal, wenn er wieder eins rausbringt. Nur, dass es mir danach jedes Mal genauso geht wie jetzt - am Ende bleibt da ein schaler Gescmack im Mund zurück, als hätte man sich zu lange von McDonalds ernährt.
Woran liegt es? Immer am selben Grund. Fitzek ist immer eine Spur zu sehr drüber, als dass ich die Bücher ernst nehmen könnte. Das klingt selstsam, denn mal ehrlich, einen Anspruch auf Abbildung der Realität hat wohl kein einziger Thriller-Autor, ohl aber auf Glaubwürdigkeit. Also auf das, was in Stephen Kings "Misery" so schön bezeichnet wird als die Fairness des Autors. Und irgendwie bin ich da bei deutschen Autoren anders gepolt als bei amerikanischen. Liegt es daran, dass Amerika sowieso schon so irritierend seltsam ist, dass ich denen einfach andere Dinge zutraue als den deutschen Protagonisten? Oder dass das Leben in amerikanischen Städten so viel weiter weg ist von mir, dass ich bei denselben Ereignissen n Deutschland einfach schreien möchte "ach jetzt komm, bleib doch mal ein bisschen realistisch!" Fitzek fährt auch hier wieder alles an Ideen auf, was bei so einem Fall nur auftauchen kann, inklusive einer kompostierten Leiche - und am Ende stehe ich bei der Auflösung wieder da und denke "ja, hmmmm, ehrlich jetzt?" Der Täter in diesem Fall ist schon sehr angestrengt in seinem Motiv und die Logik insbesondere bei der Schilderung in Emmas Kindheit ist einfach mal so gar nicht vorhanden. Diese ganze Sequenz macht so gar keinen Sinn, denn mal ehrlich, wie soll das gehen?
Und damit bin ich also wieder nur so halb zufrieden, habe das Buch schön runtergelesen und werde mich so lnge drüber ärgern, bis ich den nächsten Fitzek in die Hand nehme und denke: "Mensch, der Fitzek, das ist so ein netter Typ ..."
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