Saga und Faun sind Zwillinge. Ihre Familie lebt als Gaukler auf den Jahrmärkten und verdient ihr Geld vor allem Sagas Fähigkeit, jeden Menschen anlügen zu können. Doch Fauns Gelegenheitsdiebstähle bringen diesmal nicht nur den Bruder in den Kerker, sondern vor allem Saga in die Hände der Gräfin Violante. Die "überredet" Saga dazu, als Predigerin durch Deutschland zu ziehen und einen Kreuzzug von Jungfrauen ins Heilige Land zu führen. Damit geraten die beiden Geschwister in ein Abenteuer, das sie in gefährliche Geheimnisse führt ...
Eins vorneweg: ich habe das Buch nicht fertiggelesen. Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass das dazu führt, dass ich mir keine Meinung über ein Buch machen darf, denn es gibt eben nicht nur Gründe dafür, warum ich ein Buch gut finde, sondenr auch Gründe dafür, warum ich ein Buch so schlecht finde, dass ich es für Verschwendung halte, es zu beenden. Und da meine Rezensionen nichts anderes sind als eine mehr oder minder eloquente Darlegung der Gründe, warum ich das Buch gut oder schlecht finde, gilt das eben auch für die Bücher, die ich nicht beende - ich erkläre, warum ich sie nicht beenden wollte. Sollte jemand der Meinung sein, dass ich das nicht "dürfe", dann bitte einfach zur nächsten Rezension klicken, niemand muss hier lesen, aber alle dürfen.
So, und damit kommen wir jetzt zu "Herrin der Lüge". Ich hatte das Buch in der Bibliothek mitgenommen, obwohl ich schon ein klein wenig Angst hatte, was da auf mich zukommt. Um genau zu sein, ich hatte einfach bereits durch den Jungfrauenkreuzzug gewisse Vorurteile - das ist kein historisches Ereignis, somit ist der Hauptteil dieses historischen Romans, als der er angepriesen wird, erfunden. Aber gut, schauen wir mal. Ich habe das Buch etwa bis Seite 270 gelesen, danach ging mir die Energie aus. Was mich gestört hat? Ziemlich viel, um ehrlich zu sein.
Da war zunächst, wie schon erwartet, die doch recht ... weit ausgelegte historische Realität. Das Mittelalter war in dem Buch einfach nur nettes Beiwerk, es war letztlich für die Geschichte ziemlich irrelevant und erinnerte eher an Mittelalterkonstruktionen aus der Fantasywelt. Abgesehen von mangelnder Recherche war es für mich extrem nervig, ein Buch lesen zu müssen, in dem die Leute mit Namen gesegnet sind, die sie absolut nicht in ein- und dieselbe Sprachfamilie gehören und meiner Meinung nach lediglich nach dem Stichwort "Exotik" vergebn wurden. Da hätten wir Saga und Faun. Violante, die mit Gahrumeth verheiratet ist und den Nachnamen "von Lerch" trägt. Und dergleichen mehr - es passt einfach nichts zusammen. Dazu passt auch, dass Kai Meyer effetkiv komplett drauf verzichtet, historische Tatsachen in seinem Roman als solche zu kennzeichnen (nein, der Satz "einige Dinge haben so stattgefunden" im Nachwort erfüllt diesne Punkt nicht!), und ich so in ein ausgedachtes Mittelalter gezogen werde, das mir absolut nicht gefällt, weil es allein auf Klischees beruht.
Damit einher geht mein zweiter Kritikpunkt. Das Buch ist weniger historischer Roman als vielmehr einfach nur Fantasy-Roman, und selbst als den finde ich ihn nicht gut. Das Fantasy-Element des Lügengeists nervt mich ehrlich gesagt und ist für mich einfach unlogisch und nicht nachvollziehbar geblieben. Ebenso ist die gesamte Geschichte, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich sie gelesen ahbe, ein einziges auf-der-Stelle-Treten. Ich fand es einfach nicht fesselnd, die Figuren waren mir zu stereotyp und Handlungsstärnge oftmals unlogisch und nichtnachvollziehbar. Und genau das brauche ich bei einem Buch nicht - es sei denn, es ist schon wieder so schlecht, dass ich mich so drüber aufregen kann, dass ich weiterlese, aber das hat "Herrin der Lüge" nicht geschafft. Das Buch ist ein fades Fantasy-Spektakel, das mich einfach nicht gefessel hat, mehr nicht.
Freitag, 30. November 2012
Montag, 19. November 2012
Jean-Christoph Grangé - Das Herz der Hölle
Mathieu und Luc kennen sich seit ihren gemeinsamen Schultagen im katholischen Internat. Beide Jungen fassten den Entschluss, Priester zu werden, und beide quittierten das Priesterseminar schließlich, weil sie der Meinung waren, das Böse am besten dort bekämpfen zu können, wo man es immer wieder findet: in den Straßen. Also wurden sie Polizisten, der eine bei der Mordkommission, der andere bei der Sitte, und ihr gemeinsames Leben hätte fruchtbar und wirksam sein können. Bis eines Tages Mathieu die Nachricht erhält, sein bester Freund hätte einen Selbstmordversuch unternommen. Luc wollte sich ertränken – aber warum? Während Luc im Koma liegt, beginnt Mathieu in Lucs letztem Fall zu ermitteln, der ihn schon bald zum Schauplatz mehrerer Morde in ganz Europa führt. Immer waren die Täter Menschen, die bereits einmal dem Tod entkommen waren – haben sie von dieser Reise in die Zwischenwelt tatsächlich Dämonen mitgebracht?
Es ist schwer, das Buch zu besprechen, ohne zu spoilern, ehrlich. Ich werde mich trotzdem bemühen, auch wenn ich nur sagen kann: Gott sei Dank, dass ich das Buch doch nicht gekauft habe, als es mich in der Buchhandlung angelacht hat – ich hätte mir in den Hintern gebissen.
Von Grangé kenne ich „Die purpurnen Flüsse“ und das ist für mich einer der besten Thriller, die ich kenne. Aber „Das Herz der Hölle“ will irgendwie mehr sein als ein Thriller. Es will Mystery verbinden mit religiöser Abhandlung und Wissenschaftsroman und scheitert irgendwie an genau dieser Mischung. Es war, als hätte Grangé sich nicht entscheiden können oder wollen, welches Ende er nun nimmt, und so wirkt das alles zusammengestöpselt, unlogisch und wenig nachvollziehbar. Ich wollte das Buch so ungefähr ab Seite 400 nur noch fertigkriegen um zu wissen, welche Richtung er denn jetzt endlich mal einschlägt, diese ständigen verqueren Einfälle waren einfach zu viel für mich. Schade eigentlich, denn ich fand die Idee an und für sich sehr gut – nur die Ausführung war richtig mistig.
Es ist schwer, das Buch zu besprechen, ohne zu spoilern, ehrlich. Ich werde mich trotzdem bemühen, auch wenn ich nur sagen kann: Gott sei Dank, dass ich das Buch doch nicht gekauft habe, als es mich in der Buchhandlung angelacht hat – ich hätte mir in den Hintern gebissen.
Von Grangé kenne ich „Die purpurnen Flüsse“ und das ist für mich einer der besten Thriller, die ich kenne. Aber „Das Herz der Hölle“ will irgendwie mehr sein als ein Thriller. Es will Mystery verbinden mit religiöser Abhandlung und Wissenschaftsroman und scheitert irgendwie an genau dieser Mischung. Es war, als hätte Grangé sich nicht entscheiden können oder wollen, welches Ende er nun nimmt, und so wirkt das alles zusammengestöpselt, unlogisch und wenig nachvollziehbar. Ich wollte das Buch so ungefähr ab Seite 400 nur noch fertigkriegen um zu wissen, welche Richtung er denn jetzt endlich mal einschlägt, diese ständigen verqueren Einfälle waren einfach zu viel für mich. Schade eigentlich, denn ich fand die Idee an und für sich sehr gut – nur die Ausführung war richtig mistig.
Terry Pratchett - Der Club der unsichtbaren Gelehrten
Die Mitglieder der Unsichtbaren Universität könnten so ein friedvolles Leben führen. Gutes Essen, gelegentliche Forschung nach den Mysterien der Zauberei und eine Handvoll interessante Traditionen, die gepflegt werden wollen. Dumm nur, dass Ponder Stibbons – Meister der Traditionen und Inhaber sieben anderer Verwaltungsposten – in den Aufzeichnungen etwas entdeckt, das eine Krise im Ablauf der Dinge herbeiführen könnte. Alle zwanzig Jahre, so will es die Vorschrift eines edlen Spenders, müssen die Zauberer ein Fußballspiel ausrichten, sonst wird der Geldhahn zugedreht. Keine Festgelage mehr? Diese Aussicht treibt die Zauberer wenn schon nicht auf die Barrikaden, dann zumindest zum Fußballplatz, wo sie sich in einer Geschichte wiederfinden, in der sich schon bald nichts mehr um Fußball, sondern um vieles andere dreht – nicht zuletzt, weil auch diesmal wieder einmal alles in Ankh Morpork unter den wachsamen Augen des sympathischen Tyrannen, Lord Vetinari, vonstattengeht …
Klingt das kompliziert? Eigentlich ist es das gar nicht, wenn ich es auch nie schaffen werde, ein Buch von Terry Pratchett tatsächlich ohne Ausschweifungen und Umwege zu erzählen. Das liegt vielleicht einfach daran, dass auch der Autor selbst es liebt, in seinen Büchern von A nach B nur über die bezaubernden Dörfer D, E und F zu gelangen – und einem längeren Aufenthalt im idyllischen K, das leider etwas abseits der Strecke liegt, aber dennoch landschaftlich und historisch einen gewissen Charme versprüht. Und so ist auch „Der Club der unsichtbaren Gelehrten“ voll von Abschweifungen und interessanten Tatsachen (etwa einer exakten Beschreibung der Wissenschaft von Betten), von skurrilen Situationen und Ideen, die dich entweder in den Wahnsinn oder in einen Lachflash treiben. Das Buch steckt voll von haarsträubenden „woher kenn ich das nur“-Momenten, in denen wieder einmal alles, was wir auf der Erde haben in typischer Scheibenweltmanier gemacht wird. Seien es Fußballfans und Diskussionen über die Abseitsfalle, das ultimative Rezept für knusprige Zwiebeln IN der Pastete oder die Hobbys von Schreibpersonal (wer käme nur auf die Idee, dass Vetinaris Sekretär seine Freizeit mit dem Sammeln von Büromaterial verbringt?) Ich glaube, hier ist die Erklärung, warum ich Pratchett verfallen bin: solche absurden Ideen hat noch nie jemand so glaubwürdig, logisch und todernst vorgebracht. Und allein dafür gebührt ihm ein Daumen hoch ;-)
Klingt das kompliziert? Eigentlich ist es das gar nicht, wenn ich es auch nie schaffen werde, ein Buch von Terry Pratchett tatsächlich ohne Ausschweifungen und Umwege zu erzählen. Das liegt vielleicht einfach daran, dass auch der Autor selbst es liebt, in seinen Büchern von A nach B nur über die bezaubernden Dörfer D, E und F zu gelangen – und einem längeren Aufenthalt im idyllischen K, das leider etwas abseits der Strecke liegt, aber dennoch landschaftlich und historisch einen gewissen Charme versprüht. Und so ist auch „Der Club der unsichtbaren Gelehrten“ voll von Abschweifungen und interessanten Tatsachen (etwa einer exakten Beschreibung der Wissenschaft von Betten), von skurrilen Situationen und Ideen, die dich entweder in den Wahnsinn oder in einen Lachflash treiben. Das Buch steckt voll von haarsträubenden „woher kenn ich das nur“-Momenten, in denen wieder einmal alles, was wir auf der Erde haben in typischer Scheibenweltmanier gemacht wird. Seien es Fußballfans und Diskussionen über die Abseitsfalle, das ultimative Rezept für knusprige Zwiebeln IN der Pastete oder die Hobbys von Schreibpersonal (wer käme nur auf die Idee, dass Vetinaris Sekretär seine Freizeit mit dem Sammeln von Büromaterial verbringt?) Ich glaube, hier ist die Erklärung, warum ich Pratchett verfallen bin: solche absurden Ideen hat noch nie jemand so glaubwürdig, logisch und todernst vorgebracht. Und allein dafür gebührt ihm ein Daumen hoch ;-)
Sabine Weigand - Die Markgräfin
Kulmbach im Jahr 2002. Als bei Bauarbeiten der Kastellan der Plassenburg ein eingemauertes Kinderskelett entdeckt, ist die Neugier des Hobbyhistorikers geweckt und gemeinsam mit einigen Freunden versucht er, mehr über die unbekannte Kinderleiche herauszufinden. Schon bald stoßen sie auf Hinweise, die das Skelett in die Zeit des Markgrafen Albrecht Alcibiades einordnen lassen. Doch was ist damals geschehen? Kulmbach 1525 – mit zehn Jahren wird Barbara, Albrechts Schwester, mit einem Grafen verheiratet. Mit zwölf ist sie verwitwet und dem böhmischen König versprochen – doch der braucht diese Ehe eigentlich gar nicht mehr. Als Barbara eigenmächtig beim Papst um die Auflösung ihrer Ehe bittet und sich mit einem Mann aus niedrigem Adel verlobt, wird sie von ihren Brüdern auf die Plassenburg gebracht – sie soll sie erst wieder verlassen, wenn sie ihre Verlobung löst …
„Die Markgräfin“ ist mir von verschiedenen Seiten immer wieder empfohlen worden und ich habe das Buch jetzt endlich mal aus der Bücherei mitgenommen. Hmmm, irgendwie kann ich mich den ultrabegeisterten Kritikern nicht so wirklich anschließen. Ich fange mal mit dem Positiven an. Ich fand die Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen sehr gelungen und gerade die Tatsache, dass die Herren Detektive auch mal längere Zeit so gar nichts finden oder nur der Zufall hilft, ist durchaus realistisch beim Thema Archivforschung in Bezug auf eine Zeit, in die die komplette Zerstörung einer Stadt fällt. Besonders schön fand ich halt auch das Lokalkolorit, ich würde gerne öfter Romane aus meiner Heimat lesen, nur um gelegentlich über die Ortsnamen zu stolpern ;-) Der Ausflug in die Markgrafenzeit ist ebenfalls vom darstellenden her gelungen, durch die etwas andere Sprachebene, die die Autorin konsequent durchhält, komme ich schnell in das Denken der Zeit hinein. Aber es gibt halt auch ein großes „Aber“ am Buch und das ist, meiner Meinung nach, die sehr große schriftstellerische Freiheit, die sich die Historikerin genommen hat, um das Buch als Roman funktionieren zu lassen. Barbaras Lebensgeschichte ist nämlich keineswegs erfunden, sondern hat tatsächlich bis zu ihrer Inhaftierung auf der Plassenburg so stattgefunden. Das Problem für mich besteht einfach darin, dass sie Barbaras Leben kurzerhand um fünfzig Jahre nach hinten verschoben hat, um der Geschichte mit der Zerstörung der Plassenburg eine gewisse Dramatik zu verleihen. Und dadurch, leider Gottes, funktioniert die Geschichte einfach nicht mehr so, wie sie es sollte. Ich bin beim Lesen immer wieder drüber gestolpert, welche Konfession die Markgrafen denn eigentlich haben und was das für eine Auswirkung auf ihre Handlungen hat. Genau dadurch, dass diese fünfzig Jahre Zeitverschiebung den Unterschied ausmachen, ob wir vom katholischen oder vom protestantischen Franken sprechen, sind die Handlungen der Figuren entweder logisch oder seltsam anmutend. Ähnlich geht es mir mit dem gesamten Stammpersonal des Romans – die historischen Figuren können sich eben gar nicht so getroffen haben, wie es zum Teil im Buch geschildert wird, und das ist mir dann einfach zuviel beliebiges „ins Geschichtsfach Greifen“ –frei nach dem Motto: „Ach, der war da doch irgendwann mal auf der Burg …“ Ich hätte es schön gefunden, die tatsächliche Geschichte zu erfahren, auch wenn die Quellen dürftig sind, statt z.B. im Nachwort erwähnt zu finden, dass es bestimmte Quellen über Barbara gibt, die aber im Roman selbst nicht wirklich rauskommen. Ich weiß bis jetzt nicht, ob die Briefe, die im Roman auftauchen, ganz oder zum Teil Quellen sind und woher sie stammen, muss also davon ausgehen, dass alles erfunden ist – und dadurch leidet für mich die historische Glaubwürdigkeit des Textes massiv.
Nicht falsch verstehen, das Buch ist meiner Meinung nach nicht schlecht – es hat halt nur zuviel „Aber“ um für mich ein wirklich gutes Buch daraus werden zu lassen.
„Die Markgräfin“ ist mir von verschiedenen Seiten immer wieder empfohlen worden und ich habe das Buch jetzt endlich mal aus der Bücherei mitgenommen. Hmmm, irgendwie kann ich mich den ultrabegeisterten Kritikern nicht so wirklich anschließen. Ich fange mal mit dem Positiven an. Ich fand die Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen sehr gelungen und gerade die Tatsache, dass die Herren Detektive auch mal längere Zeit so gar nichts finden oder nur der Zufall hilft, ist durchaus realistisch beim Thema Archivforschung in Bezug auf eine Zeit, in die die komplette Zerstörung einer Stadt fällt. Besonders schön fand ich halt auch das Lokalkolorit, ich würde gerne öfter Romane aus meiner Heimat lesen, nur um gelegentlich über die Ortsnamen zu stolpern ;-) Der Ausflug in die Markgrafenzeit ist ebenfalls vom darstellenden her gelungen, durch die etwas andere Sprachebene, die die Autorin konsequent durchhält, komme ich schnell in das Denken der Zeit hinein. Aber es gibt halt auch ein großes „Aber“ am Buch und das ist, meiner Meinung nach, die sehr große schriftstellerische Freiheit, die sich die Historikerin genommen hat, um das Buch als Roman funktionieren zu lassen. Barbaras Lebensgeschichte ist nämlich keineswegs erfunden, sondern hat tatsächlich bis zu ihrer Inhaftierung auf der Plassenburg so stattgefunden. Das Problem für mich besteht einfach darin, dass sie Barbaras Leben kurzerhand um fünfzig Jahre nach hinten verschoben hat, um der Geschichte mit der Zerstörung der Plassenburg eine gewisse Dramatik zu verleihen. Und dadurch, leider Gottes, funktioniert die Geschichte einfach nicht mehr so, wie sie es sollte. Ich bin beim Lesen immer wieder drüber gestolpert, welche Konfession die Markgrafen denn eigentlich haben und was das für eine Auswirkung auf ihre Handlungen hat. Genau dadurch, dass diese fünfzig Jahre Zeitverschiebung den Unterschied ausmachen, ob wir vom katholischen oder vom protestantischen Franken sprechen, sind die Handlungen der Figuren entweder logisch oder seltsam anmutend. Ähnlich geht es mir mit dem gesamten Stammpersonal des Romans – die historischen Figuren können sich eben gar nicht so getroffen haben, wie es zum Teil im Buch geschildert wird, und das ist mir dann einfach zuviel beliebiges „ins Geschichtsfach Greifen“ –frei nach dem Motto: „Ach, der war da doch irgendwann mal auf der Burg …“ Ich hätte es schön gefunden, die tatsächliche Geschichte zu erfahren, auch wenn die Quellen dürftig sind, statt z.B. im Nachwort erwähnt zu finden, dass es bestimmte Quellen über Barbara gibt, die aber im Roman selbst nicht wirklich rauskommen. Ich weiß bis jetzt nicht, ob die Briefe, die im Roman auftauchen, ganz oder zum Teil Quellen sind und woher sie stammen, muss also davon ausgehen, dass alles erfunden ist – und dadurch leidet für mich die historische Glaubwürdigkeit des Textes massiv.
Nicht falsch verstehen, das Buch ist meiner Meinung nach nicht schlecht – es hat halt nur zuviel „Aber“ um für mich ein wirklich gutes Buch daraus werden zu lassen.
Samstag, 17. November 2012
Krimi-Cover-Challenge 2013
Ich suche ja gerne mal nach Herausforderungen und stöbere deshalb mal nach Lesechallenges, an denen ich teilnehmen kann. Dadurch bin ich heute beim "lesenden Katzenpersonal" auf eine nette Challenge gestoßen, die das Jahr 2013 umfassen wird.
Ziel dieser Challenge?
Es wird 30 Covervorgaben geben, von denen ihr Euch mind. 15 aussuchen sollt, um sie zu erfüllen.
Ich gebe mal 3 Beispiele (diese werden nicht Bestandteil der Challenge sein):
Lese einen Krimi / Thriller, auf dessen Cover ...
1. ... ein Frosch abgebildet ist
2. ... ein Musikinstrument zu sehen ist
3. ... die Schrift auf dem Kopf steht.
Die 30 Vorgaben zur Challenge werden am 01.01.2013 bekannt gegeben.
Keine Sorge, die Vorgaben sind nicht so schlimm, dass man sie nicht erfüllen kann.
Regeln:
Die Challenge beginnt am 01.01.2013 und läuft bis zum 31.12.2013 (für die letzten Rezensionen lasse ich euch Zeit bis zum 07.01.2014).
Es muss jedes Buch rezensiert und auf Eurem Blog veröffentlicht werden.
Ein Buch kann nur für 1 Vorgabe gelten, auch wenn sie für mehrere zutreffen würde.
Meinerseits erfolgt ein monatliches Update, geplant ist immer am 1. des Folgemonats. Was bis zum 31./30./28. (monatsabhängig) des letzten Monats nicht als Rezension erschienen ist, fällt automatisch in den kommenden Monat
Eure Ergebnisse verlinkt ihr auf einer Seite, auf der die Fortschritte ersichtlich sind.
Na das klingt doch gut, schauen wir mal, wie weit wir kommen ;-)
Ziel dieser Challenge?
Es wird 30 Covervorgaben geben, von denen ihr Euch mind. 15 aussuchen sollt, um sie zu erfüllen.
Ich gebe mal 3 Beispiele (diese werden nicht Bestandteil der Challenge sein):
Lese einen Krimi / Thriller, auf dessen Cover ...
1. ... ein Frosch abgebildet ist
2. ... ein Musikinstrument zu sehen ist
3. ... die Schrift auf dem Kopf steht.
Die 30 Vorgaben zur Challenge werden am 01.01.2013 bekannt gegeben.
Keine Sorge, die Vorgaben sind nicht so schlimm, dass man sie nicht erfüllen kann.
Regeln:
Die Challenge beginnt am 01.01.2013 und läuft bis zum 31.12.2013 (für die letzten Rezensionen lasse ich euch Zeit bis zum 07.01.2014).
Es muss jedes Buch rezensiert und auf Eurem Blog veröffentlicht werden.
Ein Buch kann nur für 1 Vorgabe gelten, auch wenn sie für mehrere zutreffen würde.
Meinerseits erfolgt ein monatliches Update, geplant ist immer am 1. des Folgemonats. Was bis zum 31./30./28. (monatsabhängig) des letzten Monats nicht als Rezension erschienen ist, fällt automatisch in den kommenden Monat
Eure Ergebnisse verlinkt ihr auf einer Seite, auf der die Fortschritte ersichtlich sind.
Na das klingt doch gut, schauen wir mal, wie weit wir kommen ;-)
Zoe Heller - Tagebuch eines Skandals
Barbara Covett ist Lehrerin im fortgeschrittenen Alter. Ihre Tage sind einigermaßen trostlos und von Einsamkeit geprägt. Bis eine neue Kollegin an die Schule kommt. Sheba Hart ist jung, attraktiv und unbekümmert - in allem Barbaras gegenteil, die von der Frau immer mehr fasziniert ist. Sie glaubt, in Sheba eine Seelenverwandte gefunden zu haben und sucht immer mehr den Kontakt, bis Sheba ihr ein Geständnis macht. Sie hat ein Verhältnis mit einem 15jährigen Schüler. Als diese Affaire auffliegt, schlägt Barbaras große Stunde. Sie, die einzige Freundin, hält zu Sheba - doch der Preis dafür ist sehr hoch ...
Ich wollte immer schon den Film mit Cate Blanchett und Judi Dench sehen und habe es nie geschafft. Also habe ich irgendwann doch zum Roman gegriffen, der die Vorlage zum Film ist, und bin seitdem noch mehr am Film interessiert. Das Buch ist unglaublich dicht, es lässt Schauder über den Rücken laufen, ohne großartig blutig oder grausam zu sein. Barbaras PErspektive verlangt mir so einiges an Einfühlungsvermögen ab, aber ich bin begeistert von ihrer Darstellung. Die Rezension kann nur kurz werden, denn stundenlange Lobhudelei könnte übertrieben wirken, aber ich fand das Buch wirklich nur unglaublich gut.
Ich wollte immer schon den Film mit Cate Blanchett und Judi Dench sehen und habe es nie geschafft. Also habe ich irgendwann doch zum Roman gegriffen, der die Vorlage zum Film ist, und bin seitdem noch mehr am Film interessiert. Das Buch ist unglaublich dicht, es lässt Schauder über den Rücken laufen, ohne großartig blutig oder grausam zu sein. Barbaras PErspektive verlangt mir so einiges an Einfühlungsvermögen ab, aber ich bin begeistert von ihrer Darstellung. Die Rezension kann nur kurz werden, denn stundenlange Lobhudelei könnte übertrieben wirken, aber ich fand das Buch wirklich nur unglaublich gut.
Freitag, 16. November 2012
Katherine Webb - Das Haus der vergessenen Träume
England im Jahr 2011: Leah, eine freie Journalistin, die auf der Suche ist nach der Gechichte ihrer Karriere, erhält eine Nachricht von ihrem Ex. Der arbeitet in Brüssel bei der Kriegsgräberfürsorge und hat bei der Leiche eines britischen Soldaten aus dem 1.Weltkrieg zwei ungewöhnliche Briefe gefunden, in denen düstere Anspielungen auf ein Geheimnis zu finden sind. Die Story wäre doch etwas für Leah und sie beginnt, in dem kleinen Ort Cold Ash Holt zu recherchieren. Damit verbindet sich die Geschichte mit dem Jahr 1911: Cat Morley tritt eine neue Stelle asl Dienstmädchen in einem Pfarrhaus an. Eigentlich kann sie froh sein, überhaupt eine Stelle gefunden zu haben, denn sie saß mehrere Monate im Gefängnis. Nicht wegen Mord, wie die Gerüchteküche des Orts vermutet, sondern weil sie sich für das Frauenwahlrecht engagierte. Ihre neue Herrin ist da ein anderes Kaliber. Hester Canning ist seit einem jahr mit dem Pfarrer verheiratet, hat von Sexualität keine Ahnung, ahnt aber, dass man nicht dadurch Kinder zeugt, dass man steif nebeneinander im Bett liegt. Ihr Mann geht in seiner Rolle als Dorfpfarrer völlig auf, bis er ein neues Steckenpferxd findet: die Theosophie. Und als er den Theosophen Robin Durrant ins Haus holt, um den endgültigen Beweis für die Existenz von Naturgeistern zu erbringen. Damit beginnt ein Drama, das sein Ende erst im Jahr 2012 finden wird ...
Ich hatte den ersten Roman von Katherine Webb schonmal hier vorgestellt und damals bemängelt, dass er für mich in der Geschichte zu konstruiert wirkte. Entweder hat sie es selbst gemerkt oder hier mitgelesen ;-) , denn in ihrem neuen Werk ist die Geschichte sehr viel nachvollziehbarer und vor allem in den historischen Aspekten interessanter und spannender. Vor allem Cat ist eine so gut ausgearbeitete Figur, dass ich mir gewünscht hätte, das Buch wäre noch ein wenig länger. Und der kurze Ausflug in die Theosophie und die ganze Naturgeist-Sache hat mich echt interessiert, es passiert nicht oft, dass ich während des Lesens mein Smartphone anmache um Hintergründe zu recherchieren. Allerdings hat das Buch auch eine große Schwachstelle, nämlich die Gegenwartshandlung. Leah und alle anderen modernen Figuren sind kaum ausgeabeitet, sie bleiben extrem blass und irgendwie berühren mich ihre "Schicksalsschläge" so absolut nicht, es wirkt völlig aufgesetzt. Eigentlich würde die Geschichte auch sehr gut funktionieren ohne die Ausflüge ind ie Gegenwart, denn die wirkt immer wieder wie ein zufälliger Einfall der Autorin, letztlich hat der Leser zu jedem Zeitpunkt mehr Informationen zur Verfügung als Leah und es klingt nicht grade glaubwürdig, dass sie diese ganzen Entwicklugnen im Pfarrhasu tatsächlich aht recherchieren können. Von daher doch ein wenig Punktabzug für einen ansonsten sehr atmosphärischen und interessanten Ausflüg in die Vergangenheit.
Ich hatte den ersten Roman von Katherine Webb schonmal hier vorgestellt und damals bemängelt, dass er für mich in der Geschichte zu konstruiert wirkte. Entweder hat sie es selbst gemerkt oder hier mitgelesen ;-) , denn in ihrem neuen Werk ist die Geschichte sehr viel nachvollziehbarer und vor allem in den historischen Aspekten interessanter und spannender. Vor allem Cat ist eine so gut ausgearbeitete Figur, dass ich mir gewünscht hätte, das Buch wäre noch ein wenig länger. Und der kurze Ausflug in die Theosophie und die ganze Naturgeist-Sache hat mich echt interessiert, es passiert nicht oft, dass ich während des Lesens mein Smartphone anmache um Hintergründe zu recherchieren. Allerdings hat das Buch auch eine große Schwachstelle, nämlich die Gegenwartshandlung. Leah und alle anderen modernen Figuren sind kaum ausgeabeitet, sie bleiben extrem blass und irgendwie berühren mich ihre "Schicksalsschläge" so absolut nicht, es wirkt völlig aufgesetzt. Eigentlich würde die Geschichte auch sehr gut funktionieren ohne die Ausflüge ind ie Gegenwart, denn die wirkt immer wieder wie ein zufälliger Einfall der Autorin, letztlich hat der Leser zu jedem Zeitpunkt mehr Informationen zur Verfügung als Leah und es klingt nicht grade glaubwürdig, dass sie diese ganzen Entwicklugnen im Pfarrhasu tatsächlich aht recherchieren können. Von daher doch ein wenig Punktabzug für einen ansonsten sehr atmosphärischen und interessanten Ausflüg in die Vergangenheit.
Freitag, 9. November 2012
Donnerstag, 8. November 2012
David Safier - Plötzlich Shakespeare
Rosa ist Mitte 30, Grundschullehrerin, etwas zu viel auf den Rippen, und von ihrem Freund abserviert worden. Denn dieser Mr.Perfect möchte bald seine Mrs.Perfect heiraten - und die heißt nicht Rosa. Also heult Rosa sich bei ihrem schwulen besten Freund aus, trinkt ordentlich Ramazotti und wird nach einem Jahrmarktbesuch per Hypnose in die Vergnagenheit geschickt - und wacht mitten in einem Duell in einem fremden Körper auf. Der gehört niemand anderem als William Shakespeare, unerfolgreicher Stückeschreiben, der von seiner "Untermieterin" nicht grade begeistert ist. Aber Rosa kann nicht aus seiner Hat heruas, jedenfalls nicht, bis sie heruasgefunden hat, was die wahre Liebe ist ...
Bevor ich diese Rezension geschrieben habe, habe ich nochmal kurz wikipedia bemüht, nur um sicherzugehen. Ja. David Safier ist der Schöpfer der Dialoge von "Mein Leben und ich". Er hat "berlin, Berlin" erfunden. Er hat sogar "Nikola" die Worte in den Mund gelegt. Man sollte sich das immer wieder vergegenwärtigen, um sich ungefähr vorstellen zu können, wie enttäuscht ich nach der Lektüre von "Plötzlich Shakespeare" tatsächlich war. Ich finde dieses Buch einfach nur unglaublich schlecht. Der Klappentext klingt so witzig, nach einer netten Idee für Couchabende. Was aber tatsächlich rausgekommen ist dabei? Fade Witze, in denen es hauptsächlich um Körperausscheidungen geht - absoluter Tiefpunkt: Elizabeth I. sitzt auf dem Plumpsklo, mei, was haben wir gelacht ... - und eine Ansammlung platter Klischees, die sich einfach totgelaufen haben. Ich sag es mal so: ich fände, glaube ich, sogar ein Live-Programm von Mario Barth niveauvoller und überraschender als diesen Roman. Das will was heißen, denn normalerweise verlasse ich bei dem Herrn das Wohnzimmer, sobald er auf dem Bildschirm auftaucht. Die Handlung ist relativ vorhersehbar und wirkt wie ein müder Aufguss von schon hundertmal Gesehenem. Dass das Ganze dann auch noch in einer plumpen "Liebe dich selbst"-Botschaft gipfelt, setzt dem Roman eigentlich nur noch die Kirsche der Enttäuschung aufs Sahnehäubchen. Ich bin immer noch irritiert über den Aufkleber "Spiegel-Bestseller" vorne auf dem Buch, denn ehrlich: wer kauft sowas und empfiehlt es dann auch noch weiter?
Bevor ich diese Rezension geschrieben habe, habe ich nochmal kurz wikipedia bemüht, nur um sicherzugehen. Ja. David Safier ist der Schöpfer der Dialoge von "Mein Leben und ich". Er hat "berlin, Berlin" erfunden. Er hat sogar "Nikola" die Worte in den Mund gelegt. Man sollte sich das immer wieder vergegenwärtigen, um sich ungefähr vorstellen zu können, wie enttäuscht ich nach der Lektüre von "Plötzlich Shakespeare" tatsächlich war. Ich finde dieses Buch einfach nur unglaublich schlecht. Der Klappentext klingt so witzig, nach einer netten Idee für Couchabende. Was aber tatsächlich rausgekommen ist dabei? Fade Witze, in denen es hauptsächlich um Körperausscheidungen geht - absoluter Tiefpunkt: Elizabeth I. sitzt auf dem Plumpsklo, mei, was haben wir gelacht ... - und eine Ansammlung platter Klischees, die sich einfach totgelaufen haben. Ich sag es mal so: ich fände, glaube ich, sogar ein Live-Programm von Mario Barth niveauvoller und überraschender als diesen Roman. Das will was heißen, denn normalerweise verlasse ich bei dem Herrn das Wohnzimmer, sobald er auf dem Bildschirm auftaucht. Die Handlung ist relativ vorhersehbar und wirkt wie ein müder Aufguss von schon hundertmal Gesehenem. Dass das Ganze dann auch noch in einer plumpen "Liebe dich selbst"-Botschaft gipfelt, setzt dem Roman eigentlich nur noch die Kirsche der Enttäuschung aufs Sahnehäubchen. Ich bin immer noch irritiert über den Aufkleber "Spiegel-Bestseller" vorne auf dem Buch, denn ehrlich: wer kauft sowas und empfiehlt es dann auch noch weiter?
Ellen Hopkins - Crank
Das Leben war gut,
bevor ich es
traf,
das Monster.
Das Leben
danach
war großartig.
Auf jeden
Fall
für kurze Zeit.
"Crank" ist definitiv ein Anwärter für den Titel "außergewöhnlichstes Buch meiner Lesekarriere". Das liegt daran, dass es weder ein klassischer Roman ist noch ein klassisches Jugendbuch, sondern eine vollständig in freien Rhythmen und Versen erzählte Geschichte einer Drogensucht. Alles beginnt, als Kristina in den Ferien zu ihrem Vater fährt. Die Eltern sind geschieden, der Vater nicht unbedingt der ideale American Dad - und Kristina kommt zum ersten Mal in Kontakt zu Kokain. Kokain, oder auch Crank, wird fortan zum bestimmenden Faktor in ihrem Leben, dem sie mehr und mehr alles unterordnet. Ihre Mutter kann dem langsamen und dennoch stetigen Verfall ihrer Tochter nur ohnmächtig mitansehen, obwohl sie alles daransetzt zu helfen ...
Das Buch ist in seinen Sc hilderungen sehr schonungslos, obwohl es durch die Gedichtform eine gewisse Distanz zum Leser bewahrt. Aber gerade dadurch, dass Gedichte sehr persönlich wirken, entwickeln sie für den Leser einen starken Sog und eine große Identifizierung. Das Buch hat mich mitgenommen und irritiert, verwirrt und aggressiv gemacht, bewegt und ich sage: Titel absolut verdient.
Doodle des Tages: Bram Stoker
Unsere Hochzeitsreise - ist das wirklich schon wieder ein halbes Jahr her? - führte meinen Mann und mich ja ins beschauliche Dublin, die Stadt der Kobolde. Aber dennoch stolpert man dort auch immer wieder über andere mysteriöse Wesen. Nein, keine Elfen. Vampire.
Denn Dublin ist die Studienstadt von Bram Stoker. Dem Mann, der Dracula erschuf - und damit unser Wissen über Vampire. Viele der erstaunlichen Fakten über Blutsauger stammen nicht etwa aus dem Volksglauben, sondern wurden erstmals in Stokers Gruselroman erwähnt. Zum Beispiels die Sache mit dem Knoblauch, dem Spiegelbild oder dem fließenden Wasser, über das ein Vampir angeblich nicht schreiten kann. Bram Stoker (der übrigens für mich auch dadurch interessant wird, dass seine Ehefrau niemand anders als die Exfreundin von Oscar Wilde ist, die ihm er gute Bram ausgespannt hat). Zurück zum Roman ...
Als ich das erste Mal "Dracula" gelesen habe, war ich gleichzeiig fasziniert und enttäuscht. Enttäuscht, weil ich mir viel Spannenderes vorgestellt hatte und der Roman wirklich seine Längen hat. Auf der anderen Seite fand ich den historischen Hintergrund unglaublich spannend. Stokers Buch war für die damalige Zeit unglaublich aktuell, sowohl in Bezug auf technische Neuerungen, die im Buch verwendet werden, als auch in Bezug auf medizinische Behandlungen. Er hat ein Händchen für Personen, die einerseits sehr stereotype Rollen aus Schauerromanen bedienen und andererseits sehr echt agieren. Ich mag die gesamte Besetzung, allen voran Mina, die für mich eine der ersten wirklich gut asgearbeiteten Frauengestalten in der Literatur ist, und - auch wenn sein Auftritt in "Dracula" vile kürzer ist, als man es sich immer vorstellt - Doktor van Helsing.
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mr.Stoker!
Denn Dublin ist die Studienstadt von Bram Stoker. Dem Mann, der Dracula erschuf - und damit unser Wissen über Vampire. Viele der erstaunlichen Fakten über Blutsauger stammen nicht etwa aus dem Volksglauben, sondern wurden erstmals in Stokers Gruselroman erwähnt. Zum Beispiels die Sache mit dem Knoblauch, dem Spiegelbild oder dem fließenden Wasser, über das ein Vampir angeblich nicht schreiten kann. Bram Stoker (der übrigens für mich auch dadurch interessant wird, dass seine Ehefrau niemand anders als die Exfreundin von Oscar Wilde ist, die ihm er gute Bram ausgespannt hat). Zurück zum Roman ...
Als ich das erste Mal "Dracula" gelesen habe, war ich gleichzeiig fasziniert und enttäuscht. Enttäuscht, weil ich mir viel Spannenderes vorgestellt hatte und der Roman wirklich seine Längen hat. Auf der anderen Seite fand ich den historischen Hintergrund unglaublich spannend. Stokers Buch war für die damalige Zeit unglaublich aktuell, sowohl in Bezug auf technische Neuerungen, die im Buch verwendet werden, als auch in Bezug auf medizinische Behandlungen. Er hat ein Händchen für Personen, die einerseits sehr stereotype Rollen aus Schauerromanen bedienen und andererseits sehr echt agieren. Ich mag die gesamte Besetzung, allen voran Mina, die für mich eine der ersten wirklich gut asgearbeiteten Frauengestalten in der Literatur ist, und - auch wenn sein Auftritt in "Dracula" vile kürzer ist, als man es sich immer vorstellt - Doktor van Helsing.
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mr.Stoker!
Montag, 5. November 2012
Sabine Kornbichler - Das Richterspiel
Als Marlene an einem Silvesterabend im Haus einer Kundin über die Leiche von deren Tochter stolpert, ist das nur das Ende eines unerfolgreichen Jahres. Die junge Frau hat sich nach dem Tod ihres Vaters, den sie gepflegt hat, selbstständig gemacht. Ihr Seniorenservice steckt noch in den Kinderschuhen, sehr zum Leidwesen ihres Bruders Fabian, der sie finanziell unterstützt. Da kommt das Angebot eines Kunden gerade Recht: der blinde Herr möchte sie dauerhaft beschäftigen - aber dann muss sie feststellen, dass es sich bei ihrem Kunden um einen frühpensionierten Kriminalkommissar handelt, der ausgerechnet im Fall von Marlenes Leichenfund weiterermittteln möchte. Und so geraten die beiden auf die Spur eines Verbrechens, das seine Wurzeln in einem gut gemeinten Kindheitsspiel hat ...
Ich bin von deutschen Krimis und Thrillern nicht allzu begeistert, ganz oft fehlt mir dabei entweder Spannung oder sprachliches Vermögen oder beides. Durch diesen Zufallsfund in der Stadtbibliothek habe ich erfahren: es geht also doch. Sabine Kornbichler hat etwas geschafft, was ich bislang vermisst habe. Eine spannende Geschichte zu erzählen und dabei nie die Realität aus den Augen zu verlieren. Das zeigt sich in den Dialogen, die immer lebendig und vor allem echt wirken - sei es das Gefrotzel mit ihrem Bruder, ethische Diskussionen mit ihrem potentiellen Freund, selbst das Geständnis am Ende wirkt irgendwie echt und nicht nach dem altbekannten "bevor ich dich umbringe erzähl ich noch, warum ich es tue"-Schema verfasst. Die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert, die psychologischen Schlüsse sind überzeugend, ich war noch nie so zufrieden mit einem Buch in letzter Zeit. Und dürfte nicht das letzte dieser Autorin sein, das ich lese ;-)
Ich bin von deutschen Krimis und Thrillern nicht allzu begeistert, ganz oft fehlt mir dabei entweder Spannung oder sprachliches Vermögen oder beides. Durch diesen Zufallsfund in der Stadtbibliothek habe ich erfahren: es geht also doch. Sabine Kornbichler hat etwas geschafft, was ich bislang vermisst habe. Eine spannende Geschichte zu erzählen und dabei nie die Realität aus den Augen zu verlieren. Das zeigt sich in den Dialogen, die immer lebendig und vor allem echt wirken - sei es das Gefrotzel mit ihrem Bruder, ethische Diskussionen mit ihrem potentiellen Freund, selbst das Geständnis am Ende wirkt irgendwie echt und nicht nach dem altbekannten "bevor ich dich umbringe erzähl ich noch, warum ich es tue"-Schema verfasst. Die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert, die psychologischen Schlüsse sind überzeugend, ich war noch nie so zufrieden mit einem Buch in letzter Zeit. Und dürfte nicht das letzte dieser Autorin sein, das ich lese ;-)
Freitag, 2. November 2012
T.C.Boyle - Willkommen in Wellville
Es gibt Bücher, die liest man, und selbst wenn man sich absolut nicht mehr an die Handlung erinnert, hat man damit zumindest die Chance, Faktenwissen zu sammeln, sollte man jemand vor Günther Jauch sitzen und die 500.000-Euro-Frage beantworten müssen. „Willkommen in Wellville“ gehört zu diesen Büchern, präsentiert das aber auch noch in einer gekonnten absurden, fiesen und unglaublichen Geschichte verpackt, die nur das Leben so ähnlich schreiben konnte.
Wir schreiben die Jahrhundertwende. Tief im Nirgendwo Michigans, in der „Müslischüssel er USA“ hat Dr. Harvey Kellogg, Gesundheitsapostel der Reichen und nicht mehr ganz so Schönen, seinen Traum wahrgemacht: eine Klinik, in der seine Patienten nach individuellen Therapien behandelt werden und alle Wehwehchen, insbesondere aber störende Pfunde, loswerden. Die Kunden des Sanatoriums sind gutbetucht und in den meisten Fällen willig, eine Behandlung über sich ergehen zu lassen, die einen kräftigen Magen, Durchhaltewillen und eiserne Disziplin erfordert. So auch Eleanor Lightbody, die sich von "Neurasthenie" und "Symptomitis" erholen will. Im Schlepptau hat sie ihren Ehemann Will, einen der schlimmsten Fälle von "Autointoxikation". Der ausgemergelte New Yorker leidet an einem verkorksten Magen, seit seine Frau versucht hat, seine Trinksucht mit "Sears White Star Alkoholentziehungskur" in den Griff zu bekommen. Einer reinen Opiumtinktur, wie sich herausstellte! Aber das Paradies ist im Umbruch, skrupellose Geschäftemacher versuchen, auf Kellogs Gesundheitsschiene aufzuspringen und die Formen für Frühstücksflocken sprießen aus dem Boden. So auch die des Jungunternehmers Charles Ossining, der arglosen Anlegern Geld abgeschwatzt hat, um es in eine marode Firma zu stecken, sobald natürlich ein Firmengebäude existiert …
Boyle ist in diesem Roman sarkastisch wie nie, deutlich wie nie und unterhaltsam wie in den meisten anderen Büchern. Der Ausflug in die sonderbare Welt des Dr.Kellog – nur um es zu betonen, diese Sanatorium einschließlich der dort praktizierten Therapien existierte wirklich, Kellog hat wirklich die Cornflakes und die Erdnussbutter erfunden, als ein Diätessen, und er und seine Frau adoptierten wirklich eine Unzahl an Kindern die alle streng vegetarisch und nach Kellogs Diätplänen ernährt wurden – lässt den Leser fassungslos zurück und reizt dennoch immer wieder zum Lachen und Wundern. Die Handlungsstränge sind großartig miteinander verwebt und laufen auch zum Ende hin nicht einfach franserig aus, sondern werden wirklich zum Punkt hin erzählt. Das führt zwar auch zu gelegentlichen Längen, aber im Großen und Ganzen ist das ein perfekter Roman.
Wir schreiben die Jahrhundertwende. Tief im Nirgendwo Michigans, in der „Müslischüssel er USA“ hat Dr. Harvey Kellogg, Gesundheitsapostel der Reichen und nicht mehr ganz so Schönen, seinen Traum wahrgemacht: eine Klinik, in der seine Patienten nach individuellen Therapien behandelt werden und alle Wehwehchen, insbesondere aber störende Pfunde, loswerden. Die Kunden des Sanatoriums sind gutbetucht und in den meisten Fällen willig, eine Behandlung über sich ergehen zu lassen, die einen kräftigen Magen, Durchhaltewillen und eiserne Disziplin erfordert. So auch Eleanor Lightbody, die sich von "Neurasthenie" und "Symptomitis" erholen will. Im Schlepptau hat sie ihren Ehemann Will, einen der schlimmsten Fälle von "Autointoxikation". Der ausgemergelte New Yorker leidet an einem verkorksten Magen, seit seine Frau versucht hat, seine Trinksucht mit "Sears White Star Alkoholentziehungskur" in den Griff zu bekommen. Einer reinen Opiumtinktur, wie sich herausstellte! Aber das Paradies ist im Umbruch, skrupellose Geschäftemacher versuchen, auf Kellogs Gesundheitsschiene aufzuspringen und die Formen für Frühstücksflocken sprießen aus dem Boden. So auch die des Jungunternehmers Charles Ossining, der arglosen Anlegern Geld abgeschwatzt hat, um es in eine marode Firma zu stecken, sobald natürlich ein Firmengebäude existiert …
Boyle ist in diesem Roman sarkastisch wie nie, deutlich wie nie und unterhaltsam wie in den meisten anderen Büchern. Der Ausflug in die sonderbare Welt des Dr.Kellog – nur um es zu betonen, diese Sanatorium einschließlich der dort praktizierten Therapien existierte wirklich, Kellog hat wirklich die Cornflakes und die Erdnussbutter erfunden, als ein Diätessen, und er und seine Frau adoptierten wirklich eine Unzahl an Kindern die alle streng vegetarisch und nach Kellogs Diätplänen ernährt wurden – lässt den Leser fassungslos zurück und reizt dennoch immer wieder zum Lachen und Wundern. Die Handlungsstränge sind großartig miteinander verwebt und laufen auch zum Ende hin nicht einfach franserig aus, sondern werden wirklich zum Punkt hin erzählt. Das führt zwar auch zu gelegentlichen Längen, aber im Großen und Ganzen ist das ein perfekter Roman.
Petra Nacke/Elmar Tannert - Der Mittagsmörder
Es ist schwer vorstellbar, aber ja, auch beschauliche fränkische Städte werden mitunter zum Schauplatz von Morden und Serientätern. Anfang der Sechziger Jahre war es der "Mittagsmörder", der in Nürnberg und Umgebung zuschlug. Wobei ... so richtig das Klischee des "Mittagsmörders" erfüllt hat er erst durch die Berichterstattung in der Zeitung. Klaus G. war ein Bankräuber, Handtaschendieb, Kleinganove, der - wenn er sich bedroht fühlte - nicht zögert, loszuballern. So auch bei seiner spektakulären Verhaftung in der Breiten Gasse, wo er zunächst den Hausmeister von C&A erschoss, dann um sich schießend durch die Straße rannte und schließlich von einem beherzten Polizisten zu Fall gebracht und mti einem Regenschirm niedergeschlagen wurde... Diesen Fall haben Petra Nacke und Elmar Tannert wieder ausgegraben und widmen ihm ein ganzes Buch, das in einer sehr einfachen Form erzählt wird: als freiner Monolog. Allerdings nicht der Monolog des "mittagsmörders", sondern des (fiktionalen) Journalisten im Ruhestands, Peter Hirschmann. Als Volontär hat er den Fall damals für die Nürnberger Nachrichten begleitet und bekommt nun eine Anfrage einer Psychologiestudentin, die ihm "einige Fragen zum Themenkomplex Mittagsmörder" stellen will. Was sie genau will, erfährt der Leser im Buch nicht, denn Hirschmanns Monolog setzt ein nach Erhalt der Nachricht in der Wartephase auf die junge Dame. Dabei nimmt Hirschmann den Leser mit zurück in die Sechziger Jahre.
Das Faszinierende an dem Buch ist, dass eigentlich so gut wie gar nichts passiert. Die Taten des Mittagsmörders sind bereits vor Gericht abgeurteilt, der tatsächliche Mittagsmörder sitzt zur Zeit immer noch in Haft und soll vermutlich 2015 entlassen werden dann ist er weit über 70 und saß fast 50 Jahre hinter Gittern), Hirschmann blättert eigentlich nur durch seine alten Notizen und Zeitungsbreichte - und trotzdem konnte ich das Buch nicht weglegen. Das liegt einach daran, dass die Autoren diesen Fall ledilgich als Aufhänger nehmen für ein sehr dichtes und gut recherchiertes Psychogramm der Sechziger. Einer Zeit kurz vor den Studentenunruhen und der 68er-Bewegung, kurz vor der RAF und der Kiesinger-Ohrfeige. Eine Zeit, in der spürbar ist, dass irgendwas in der Luft liegt, in der die Vergangenheit verschwiegen wird und in der sich ein Leserbriefsturm über die Redaktion ergießt, sobald davon die Rede ist, der Täter sei Hersbrucker - schließlich ist der doch "aus dem Osten", ein Heimatvertriebener, kein Einheimischer! Überall stolpert man im Buch über das Ungesagte, das für den jungen Hirschmann nicht der Rede wert ist, weil man da nicht drüber redet. Die Verhandlung gegen den Mörder findet ausgerechnet im Saal 600 statt, dem Saal, in dem zwischen 1945 und 1948 die Kriegsverbrecherprozesse geführt wurden. Sein Argument "wenn ich sie nur mit einer Unterschrift hätte umbringen können, statt zu schießen, würde man mich nicht verurteilen" kommt einem grade in Hinblick auf den Auschwitz- und den Eichmann-Prozess sehr bekannt vor. Wenn der Anwalt die Frage stellt "was ist passiert, dass so ein junger Mann so wahnsinnige Taten begeht?", dient weniger der Entschuldigung, sondern stellt die unsichtbare Frage "wenn du in deiner Kindheit nichts als Schießen gelernt hast, was machst du dann bei Problemen?" Darüber hinaus ist das Buch erschreckend aktuell in Bezug auf Pressearbeit und Vorverurteilung - als Stichwort erinnern wir uns kurz alle an Emden - die in den Sechziger Jahren noch deutlich offensiver von statten ging, da wurde dann auch mal der neue Wohnort und der geänderte Nachname des Täterbruders erwähnt, ganz im Sinne der informierten Öffentlichkeit ...
ja, das Buch war großartig. Es ist kein Krimi, aber ein wunderbares Psychogramm, ganz ohne über die Psychologie des Täters zu sprechen.
Das Faszinierende an dem Buch ist, dass eigentlich so gut wie gar nichts passiert. Die Taten des Mittagsmörders sind bereits vor Gericht abgeurteilt, der tatsächliche Mittagsmörder sitzt zur Zeit immer noch in Haft und soll vermutlich 2015 entlassen werden dann ist er weit über 70 und saß fast 50 Jahre hinter Gittern), Hirschmann blättert eigentlich nur durch seine alten Notizen und Zeitungsbreichte - und trotzdem konnte ich das Buch nicht weglegen. Das liegt einach daran, dass die Autoren diesen Fall ledilgich als Aufhänger nehmen für ein sehr dichtes und gut recherchiertes Psychogramm der Sechziger. Einer Zeit kurz vor den Studentenunruhen und der 68er-Bewegung, kurz vor der RAF und der Kiesinger-Ohrfeige. Eine Zeit, in der spürbar ist, dass irgendwas in der Luft liegt, in der die Vergangenheit verschwiegen wird und in der sich ein Leserbriefsturm über die Redaktion ergießt, sobald davon die Rede ist, der Täter sei Hersbrucker - schließlich ist der doch "aus dem Osten", ein Heimatvertriebener, kein Einheimischer! Überall stolpert man im Buch über das Ungesagte, das für den jungen Hirschmann nicht der Rede wert ist, weil man da nicht drüber redet. Die Verhandlung gegen den Mörder findet ausgerechnet im Saal 600 statt, dem Saal, in dem zwischen 1945 und 1948 die Kriegsverbrecherprozesse geführt wurden. Sein Argument "wenn ich sie nur mit einer Unterschrift hätte umbringen können, statt zu schießen, würde man mich nicht verurteilen" kommt einem grade in Hinblick auf den Auschwitz- und den Eichmann-Prozess sehr bekannt vor. Wenn der Anwalt die Frage stellt "was ist passiert, dass so ein junger Mann so wahnsinnige Taten begeht?", dient weniger der Entschuldigung, sondern stellt die unsichtbare Frage "wenn du in deiner Kindheit nichts als Schießen gelernt hast, was machst du dann bei Problemen?" Darüber hinaus ist das Buch erschreckend aktuell in Bezug auf Pressearbeit und Vorverurteilung - als Stichwort erinnern wir uns kurz alle an Emden - die in den Sechziger Jahren noch deutlich offensiver von statten ging, da wurde dann auch mal der neue Wohnort und der geänderte Nachname des Täterbruders erwähnt, ganz im Sinne der informierten Öffentlichkeit ...
ja, das Buch war großartig. Es ist kein Krimi, aber ein wunderbares Psychogramm, ganz ohne über die Psychologie des Täters zu sprechen.
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