Zwei Jahre sind vergangen seit dem Kampf, bei dem sich Gargoyles, die Altvorderen Drachenherrscher und Teile des Officium Draconis gemeinsam einem Feind stellten. Seitdem hat sich viel getan. Silena, die Drachentöterin, hat sich aus dem Officium zurückgezogen und befehligt nun gemeinsam mit ihrem Mann Gregorij eine eigene Einheit von Drachenjägern, die mit technischen Neuerungen auf die Jagd gehen. Doch nun zieht eine neue Gefahr auf - die asiatischen Drachen streben danach, ihren Machtbereich auszubreiten und könnten den Altvorderen gefährlich werden, die erneut ihre eigenen Süppchen köcheln wollen. Silena und Gregorij geraten mitten hinein in einen Machtkampf, in dem die beteiligten Parteien alles daran setzen, ihre Spuren zu verwischen ...
Ich mag Markus Heitz ja. Fantasy mit viel Action und einer Portion Witz. Und bereits an "Die Mächte des Feuers" hat mir die Idee dieser Parallelwelt gefallen, in der Drachen eben einfach existieren. Dementsprechend gespannt war ich auf den Nachfolger und ein Wiedersehen mit den Figuren. Aber ach ... anders kann ich meine Eindrücke nicht zusammenfassen.
An "Drachenkaiser" wirkt irgendwie alles wild zusammengestöpselt und so viele verschiedene Ideen werden da in einen Topf geworfen, dass nur eine ungesunde Mischung herauskommen kann. Dieses Buch macht Bauchgrimmen. Sei es durch die relativ unnötige - und in einem eigenen Roman sicher verdammt cool wirkende - Storyline um Lady Sickleway und ihre Geister. Oder durch die permanenten Schwangerschaftssymptome von Silena (also, eigentlich ist es zunächst mal positiv, dass eine schwangere Figur dann auch mal Schwangerschaftsgelüste hat oder sich unpassend übergibt, aber hier mutiert es zu einem nervigen Running Gag).
Zu wenig dagegen gibt es im Bereich Figurenzeichnung und Charakterentwicklung. Ehrlich, da werden Haken geschlagen und Figuren per Holzhammer in andere Gefühlsebenen gehauen, dass sich mir die Fußnägel hochrollen. Gregorijs Handlungen am Schluss habe ich einfach nicht kapiert - ist mir da im Wick Day Med Rausch etwas entgangen?
Und da sind wir auch schon beim letzten und für mich schlimmsten Kritikpunkt: in diesem Buch wird so viel behandelt und dass dann so schnell durchgehechelt, dass ich total den Anschluss verloren habe. Das liegt auch daran, dass zum Teil verschiedene Zeitebene (meist nur ein oder zwei Tage) nacheinander erzählt werden, also erst Person A an Tag X-Z und daraufhin erneut dieselbe Tage bei Person B. Das hat mich mehrfach richtig rausgeschmissen, ich wusste gar nicht mehr, wo ich jetzt bin (oder vielmehr, wann ich bin) und da halfen auch die kurzen Zeitangaben über den Kapiteln nicht viel weiter.
Das Buch hätte tolle Ideen und mit zweihundert Seiten mehr und etwas mehr Ruhe wäre es super. Aber so - mittelmäßig und kein würdiger Nachfolger.
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