Mit dem 9. und 10. Band der Serie wird nicht etwa die Geschichte vorangetrieben, sondern es werden die parallel zu Band 7 und 8 verlaufenden Erzählstränge um einige Personen vorangetrieben. Allen voran natürlich Tyrion, der auf der Flucht vor dem Zorn von Cersei einen Weg nach Osten einschlägt, weg aus Westeros und über das Meer. Dort, in Mereen, kämpft Danearys um den Erhalt ihrer Vision der brefreiten Sklaven. Doch die unterlgenen Städte der Sklavenbucht sind keineswegs so begeistert von dem Plan wie die die Mutter der Drachen - kann eine Heirat ihre Thronansprüche festigen? An einer Heirat interessiert sind auch andere, das Haus Dorne macht sich inkognito auf den Weg zu ihr, genauso wie ein mysteriöser Ritter mit seinem Sohn, um dessen wahre Existenz ein großes Geheimnis gemacht wird. Und an der Mauer steht Jon Snow vor der nahezu unlösbaren Aufgabe, die Neutralität der Nachtwache zu gewährleisten, während sie König Stannis beherbergen ...
Die Karten werden in diesem Band, wieder einmal, neu gemischt. Diesmal stehen vor allem Ränke im Vordergrund, die extrem verwirrende Neuordnungen schaffen werden. Dabei stellen sich immer wieder Personen als völlig anders heraus, als sie eingeschätzt werden - oder vielleicht doch nicht? So ganz überzeugt bin ich nämlich noch nicht von dem ein oder anderen Verbündeten, der sich plötzlich offenbart, das kann noch extrem spannend werden für den nächsten Band.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich diesen Band bislang am schwächsten fand. Erstens, weil mir hier eine Figur doch ein bisschen aus dem Hut gezaubert erscheint, auch wenn es für die Geschichte fast unabdingbar ist, dass sie existiert. Die dadurch entstehende Wendung ist logisch und alles, trotzdem finde ich sie wenig elegant für ein solches Epos wie "Ein Lied von Eis und Feuer" es nun einmal ist. Lassen wir uns aber überraschen, was George R.R. Martin daraus machen wird.
Der zweite Grund, warum mir das Buch schwer fiel, war die doch recht gemächliche Erzählweise, die gleichzeitig zum Teil schon sehr plump daherkommt. Grade bei den Sexszenen wirkt es, als wäre Martin inzwischen selbst übersättigt von seinen Beschreibungen und verwendet jetzt nur noch so ein paar plakative Sätze ... Für mich, die ich trotz meiner Schnelllesekunst Worte gerne genieße, war das ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Deshalb habe ich beim Buch ziemlich häufig pausiert, obwohl ich ja doch wissen wollte, wie die Geschichten weiter entwickelt werden.
Ein absoluter Pluspunkt: Stinker. Seitdem ich noch vor dem Lesen des ersten Bandes das Graufreud Motto "Wir säen nicht" gesehen habe, bin ich ein heimlicher Fan der Eiseninseln. Gut, die Familie ist jetzt nicht die sympathischste, aber Theon ist für mich die Figur mit den meisten Ecken und Kanten, die hier auf so barbarische Weise geschliffen und neu behauen werden, dass ich beim Lesen selbst fast wahnsinnig geworden bin. Die Kombination Bolton - Theon ist unnachahmlich und die ständige Angst, die den Charakter begleitet, ist zum Teil auf mich übergesprungen. Auf ihn bin ich auch in der nächsten Staffel im Fernsehen gespannt :-)
Ja, den Band muss man natürlich lesen, einfach um der Handlung weiter folgen zu können. Er wird aber sicher nicht zum Lieblingsband werden - aber trotzdem, schnappt ihn euch!
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