Jeder, der sich auch nur im Ansatz mal mit "Alice im Wunderland" beschäftigt hat, kennt die Entstehungsgeschichte dieses Buchs. Ein dreißigjähriger Hobbyfotograf und Mathematik-Tutor aus Oxford erzählt der zehnjährigen Tochter des Dekans während eines Bootsausflugs eine Geschichte über ein weißes Kaninchen, schreibst sie auf und das Buch wird zu einem Klassiker der absurden Kinderliteratur. Diese Ausgangsbasis ist auch in "Rätselhafte Alice" Startpunkt für einen Roman über die Entstehung des Romans aber auch die Frage, warum drei Jahre später der Kontakt zwischen Alice Familie und Lewis Carroll vollständig eingestellt wird. War er verliebt in Alice? Oder hat er ihrer älteren Schwester einen Heiratsantrag gemacht, der von den Eltern nicht akzeptiert wurde? War Carolls Interesse an Alice mehr als nur der eines Fotografen am Modell? Diese Fragen wirft Katie Roiphe auf, beantwortet aber leider keine einzige davon. Naja, könnte man jetzt einwerfen, man weiß es ja bis heute nicht, deshalb will die Autorin nicht spekulieren? Wieso schreibt sie dann aber überhaupt einen Roman, frage ich mich. Sie selbst scheint darauf auch keine wirkliche Antwort zu haben, denn dieses Buch wirkt auf mich extrem inspirationslos und nervtötend langatmig. Es passiert einfach mal so gar nichts, das aber sehr ausufernd - ich habe beim Lesen noch nie so oft gegähnt wie hier. Ich bin ja nicht unbedingt der riesige Fan von "Alice im Wunderland" aber ich hätte doch gedacht, dass ein Buch über genau dieses Buch sehr viel mehr Eindruck bei mir hinterlassen würde.
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