Donnerstag, 22. Februar 2018

[Top Ten Thursday] 10 Bücher mit ungewöhnlichem Schreibstil

Jede Woche wird durch eine Truppe Blogger eine neue Top Ten Liste zusammengestellt, dessen Thema sich inzwischen die Weltenwanderin einfallen lässt. Wir wagen ene Scuhe durch unsere Bücherregale, unserer SUBs, unsere Wunschlisten, und im Idealfall wachsen dadurch die Buchberge aller anderen an. Genauere Infos und die Themen dazu findet ihr *hier*, jede Beteiligung ist willkommen.
Die Aufgabe für diese Woche heißt:

Zeige 10 Bücher, die dich mit ihrem ungewöhnlichen Schreibstil beeindruckt haben.

Das ist mal ein interessantes Thema und ich habe wirklich ein bisschen überlegen müssen. Ganz viele meiner Bücher sind halt nicht außergewöhnlich, sondern Massenware für den Durchschnittsgeschmack und lassen dadurch einiges vermissen an Sprachgewandtheit. Grade bei Kinderbüchern, die ich als Rezensionsexemplar bekomme, fällt mir immer mehr auf, dass es ganz wenige Autoren gibt, die wirklich gerne erzählen, sondern stattdessen alles in Hauptsätze packen. Genau deshalb freue ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich Bücher finde, die einen ungewöhnlichen Stil aufweisen, und ganz oft sind es genau die, die ich auh Jahre nach dem Lesen noch uneingeschränkt weiterempfehlen kann.



Daniel Kehlmann ist ein sehr spannender Erzähler. Bei "Die Vermessung der Welt" hat mich von Anfang an fasziniert, dass er einzig und allein in indirekter Rede erzählt, kein Dialog kommt ihm in die Buchstaben, und das war trotz allem so einfach und flüssig zu lesen, wie ich es selten erlebt habe. genauso flüssig schafft es sein amerikanischer Kollege T.C.Boyle, den Leser mitzureißen. Besonders aber in "Wassermusik", das definitiv mein Liebling von ihm ist. Durch ihre ungewöhnliche Erzählperspektive beeindruckt haben mich "Großmama packt aus" von Irene Dische und "Raum" von Emma Donahogue. Während ersteres konsequent die Perspektive der verstorbenen Großmama einnimmt, der niemand und nichts etwas recht machen kann und die zu allem ihren sefn dazugeben muss, ist zweiteres so unendlich dicht und packend und glaubwürdig aus der Sicht eines Fünfjährigen geschrieben, dass ich bis heute nicht gewagt habe, es noch einmal zu lesen, weil es mich beim ersten Mal so mitgenommen hat. "Das dänische Mädchen" von David Ebershoff ist so ein leises, ruhiges, beindruckend dichtes Buch, das es zu meinen ewigen Favoriten gehören muss. Poetische Sprache, in die man abtauchen will und nie wieder auftauchen. Ganz ähnlich verhält es sich mit Ulla Hahns "Das verborgene Wort", in das ich mich vom ersten "Lommer john" an verliebt habe. Diese Liebe zum Wort, die Lust am Schaffen und gestalten springt einen hier mit jeder einzelnen Zeile an. Da ist es schwer zu glauben, dass ich gleichzeitg ein absoluter Fan der Sprachlakonie eines Hans Fallada bin, der in "Kleiner Mann - was nun?" eine Liebes- und Lebensgeschichte erzählt und dabei keinen Buchstaben zuviel verwendet. In Wolfgang Herrndorfs "Tschick" habe ich zum ersten Mal ein Buch gefunden, dessen Teenager-protagonist ich als Leser für glaubwürdig befunden habe. Die Dialoge, der gesamte Erzählstil wirken nicht aufgesetzt oder von einem "alten Mann" geschrieben (einer der Hauptgründe, warum ich J.D.Salingers "Der Fänger im Roggen" absolut bescheuert fand), sondern so natürlich, als hätte man eine Tonbandmitschrift geliefert. "Der Sterne Tennisbälle" ist nur ein Stellvertreter für meine ewige, nicht nachlassende Liebe zu Stephen Fry, dem Meister der englischen Sprachgewandtheit. Als ich das Buch mit 17 zum ersten Mal gelesen habe, war ich völlig überwältigt, dass man sowas mit Sprache machen kann. Der ungewöhnlichste Stil diese Woche ist aber auf jeden Fall Ellen Hopkins "Crank", die Geschichte einer Drogensucht, die komplett in freien Rhythmen und Gedichten erzählt wird. Der Leser wird nicht nur zum Zeugen, sondern interpretiert beim Lesen ganz ohne großen Aufwand, was hier Schritt für Schritt geschieht - absolut beeindruckend!


Ihr seht schon, ich habe es vermutlich mal wieder geschafft, völlig andere Bücher zu finden, als der Rest der Teilnehmer. Aber jedes einzelne davon ist mir wirklich ans Herz gewachsen und hat einen Platz in meinem Regal gepachtet, den es nie wieder aufgeben wird.

8 Kommentare:

  1. Hey Ponine :)

    Ich hab mich heute auch ein bisschen schwer getan. Viele Bücher mag ich eher wegen ihrer Geschichten und nicht unbedingt wegen dem Schreibstil.
    Von deiner Liste kenne ich manche vom sehen her, aber gelesen habe ich noch keins davon. Die meisten sind auch nicht unbedingt mein Genre.

    Mein Beitrag

    Liebe Grüße und einen schönen Donnerstag :D
    Andrea

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  2. Hey,

    von deinen Büchern habe ich noch keines gelesen, aber "Tschick" steht auf meiner Wunschliste. Von dem Buch habe ich schon viel Gutes gehört und ich hoffe, es irgendwann lesen zu können. "Raum" hatte ich auch schon im Auge, aber da bin ich mir noch unsicher, ob es wirklich etwas für mich wäre. Die anderen Bücher kenne ich höchstens vom Sehen.
    Unser Beitrag

    Noch einen schönen Tag!
    Liebe Grüße,
    Kerstin

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  3. Huhu!

    Ich lese ja selten Kinderbücher und finde es extrem schade, dass da so selten drauf geachtet wird, dass da auch mal ein bisschen Anspruch mit reinkommt. Auch Kinder können sowas schon ganz gut verstehen und lernen dadurch ja auch.
    Aber auch da gibts Ausnahmen :)

    Von deinen Büchern kenne ich nur "Die Vermessung der Welt" - ich hätte mich da jetzt gar nicht dran erinnert, wie das geschrieben war, ich fand es ehrlich gesagt etwas zäh *g*

    Von "Raum" hab ich auch schon viel gehört, aber das spricht mich vom Thema her einfach nicht so an, genauso wie die anderen. Genauso gehts mir mit den anderen deiner Bücher, obwohl sie sich schon alle interessant anhören :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  4. Hey Ponine,

    das sind ja wirklich mal komplett andere Bücher! :D Ich kenne davon nur "tschick", "Die Vermessung der Welt" und "Das dänische Mädchen", aber diese habe ich noch nicht einmal gelesen. :D

    Liebe Grüße
    Lena ♥

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  5. Bello Ponine,

    ich kenne keines deiner Bücher. Ich glaube dadurch das es bei Walter Moers so offensichtlich ist das er einen ganz besonderen Schreibstil hat, denkt man im ersten Moment gar nicht daran.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende ♥

    Liebe Grüße
    Sarah

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  6. Hallo Ponine,

    gelesen habe ich bisher noch keines der Bücher. Tschick und Raum liegen allerdings noch auf dem SuB.

    Liebe Grüße
    Silke

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  7. Hallo Ponine,

    von deiner Liste steht "Raum" ganz oben auf meinem SuB - ich bin gespannt!
    "Die Vermessung der Welt" möchte ich auch gerne irgendwann noch lesen. :)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Nicole

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