Das Leben im irischen Städtchen Glennkill könnte so schön für die Schafherde von Schäfer George sein. Nachmittägliches Vorlesen und jede Menge saftiges Gras - was will man mehr? Doch dann liegt eines Mrogens Schäfer George tot auf dem Feld, mit einem Spaten aufgespießt. So viel Verbrechen ist für eine Schafsherde kaum zu verstehen - aber zum Glück gehört Miss Maple zur Herde, das klügste Schaf der Gegend. Und sie setzt sich in den Wollkopf, Georges Tod aufzuklären, gemeisnam mit der restlichen Herde. Zwar sind Schafe naturgemäß nicht die geborenen verdeckten Ermittler und die begrenzte Weidewelt nicht unbedingt die beste Vorbereitung auf die Verstrickungen der Menschen, doch ein Schafverstand vermag manchmal mehr Dinge zu fassen als gewöhnliche Menschen ...
Ich habe "Glennkill" von Jahren schon einmal gelesen und mich an absolut nichts erinnert - das spricht nicht unebdingt dafür, dass es ein prägender Krimi ist. Und in der Tat habe ich beim jetzigen Lesen bereits während des Lesens vergessen, was da alles steht. Vielleicht sind die Schafe ansteckend, vielleicht ist es aber auch einfach so, dass die ganz niedliche Ausgangsidee sich sehr schnell totläuft, weil man sich viel zu viele Dinge selbst erschließen muss, die einem aus Schafsicht geschildert werden und manchmal eine ziemliche Kombinationsgabe erfordern. Mich hat es so ab der Hälfte ziemlich angeödet, diese Schafperspektive, die am nächsten Kleeblatt effektiv aufhört (auch, wenn die Methode dennoch dazu führt, den Fall zumindest im Groben zu lösen). Noch genervter war ich von dieser ganzen Melmoth-Sache, mir wird da viel zu viel angedeutet, während der Rest unklar bleibt. Die ganze Geschichte hat nette Ideen, aber letztlich machen die Schafe nichts großartiges, sondern kauen Gras und Blätter, philosophieren über Abgründe und Wolkenschafe ... mir fehlt da eine wichtige Zutat zu einem Krimi, nämlich Spannung. Aber Spannung, das zumindest habe ich gelernt, finden Schafe nicht unbedingt so gut wie ich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.