Montag, 20. Juli 2015

[Buchgedanken] Arno Strobel - Das Dorf

Bastian Thanner erhält eines frühen Morgens einen verstörenden Anruf. Seine Exfreundin Anna, die sich vor zwei Monaten Hals über Kopf von ihm getrennt hat, wispert den Namen eines Dorfes und dass sie dort verfolgt wird und um ihr Leben fürchtet. Dann bricht die Verbindung ab. Die Polizei geht Bastians Meinung nach nicht gründlich genug vor, und so macht er sich mit seinem Freund Safi auf den Weg ins Mecklenburgische Flachland, wo einsame und verlassene Dörfer sich aneinanderreihen. Doch angekommen in Frundow schwört jeder der Einwohner, Anna noch nie gesehen zu haben - bis auf eine seltsame Frau. Bastian stößt auf seiner Suche immer tiefer in die Geheimnisse des Dorfs vor udn wieß bald selbst nicht mehr, wor Relität anfängt und Wahnvorstellungen beginnen ...

Ich habe dieses Buch gestern auf einer Autobahnfahrt vernichtet, Denn, und das ist der großem riesige Vorteil dieses Buchs: es ist unglaublich temporeich und nimmt den Leser von Seite eins an mit auf eine Reise, bei der sehr lange unklar ist, wohin sie am Ende führt. Ich wollte einfach wissen,w as in diesem kleinen Kaff jetzt wirklich vor sich geht, welche Auflösung Strobel bietet - und ich war am Ende gleichzeitig nicht enttäuscht (furiose Auflösung) und enttäuscht (die Wahrscheinlichkeit dieser Auflösung tendiert gegen Null). Bei amazon habe ich mal ein bisschen quergelesen in den Rezensionen und wurde in diesem Empfinden bestätigt - man liebt das Buch oder man hasst es, die Sternwertungen dazwischen gibt es deutlich weniger. Aber mal ehrlich: mit 'nem amerikanischen Autor wäre das vielleicht gar nicht so schlimm gewesen - es ist nur irritierend, diese Geschichte ausgerechnet in der deutschen aussterbenden Provinz zu lesen. Irgendwo in Wyoming würde das funktionieren ... Das Buch ist ein spannender Psychothriller, bei dem man nicht den Fehler machen sollte, ihn abzuklopfen auf Realismus, Wahrscheinlichkeit oder Tiefgang.

Vor allem der Tiefgang ist es, den ich im Nachhinein vermisse, der mir beim Lesen direkt aber nicht gefehlt hat. Wenn ich jetzt beim Schreiben drüber nachdenke, dann sind die Figuren wirklich extrem blass und eindimensional, dann ist die Sprache oberflächlich und die Erzählkunst Stobels sicher nicht Nobelpreiswürdig. Aber ganz ehrlich: während des Lesens hat es einfach Sapß gemacht, den Kopf so freigeblasen zu bekommen. Actionfilme sind auch so: kein großer Anspruch außer, dass die spannende Story den Zuschauer bei der Stange halten soll. Dieses einfache Rezept hat Strobel auf die richtige Anzahl von Seiten gepackt und ein wirklich gelungenes Buch vorgelegt, das sich ideal an einem Nachmittag weglesen lässt. Und mehr wollte ich von dem Buch gar nicht ;-)

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