Montag, 1. Juli 2013

Myron Levoy - Der gelbe Vogel


New York in den Endjahren des Zweiten Weltkriegs. Der zwölfjährige Alan Silverman lebt in Queens in einem Mietshaus und versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Das ist nicht immer einfach, wenn man der einzige Jude umgeben von Katholiken ist, eine Mutter hat, die den Beschützerinstinkt einer Glucke besitzt, und im Schlagball eher theoretisch als praktisch bewandert ist. Und dann kommen seine Eltern auch noch auf diese bescheuerte Idee mit Naomi Kirschenbaum. Das elfjährige Mädchen ist mit der Mutter aus Frankreich geflohen, wo sie mit ...

Myron Levoy mutet seinen jugendlichen Lesern einiges zu. Ich glaube nicht, dass „Der gelbe Vogel“ ohne weiteres von Zwölfjährigen verstanden werden kann, sondern einiger Erklärungen bedarf. Naomi ist ein schwer traumatisiertes Mädchen, dessen Verhaltensweisen aus der Sicht von Alan ziemlich absurd wirken, im Laufe des Buchs aber durchaus geklärt werden. Die Ausgangsbasis ist schon sehr heftig, ein Zwölfjähriger, der schaffen soll, was Psychiatern bislang nicht gelungen ist. Dass Alan mit Hilfe einer Puppe einen Draht zu Naomi aufbauen kann und nach bestem Wissen und Gewissen versucht mit ihr umzugehen, ist dagegen ungeheuer anrührend. Das Buch handelt von Freundschaft in all ihren Aspekten, von Hilfsbedürftigkeit und Einsamkeit, es ist grausam und schön, aber wie gesagt, ziemlich harter Tobak.

1 Kommentar:

  1. Danke für deinen Beitrag zu dem Buch. :) Ich habe das damals in der Schule gelesen. Ich glaube in der 6. oder 7. Klasse.
    Jetzt habe ich irgendwie Lust darauf bekommen, es bald noch einmal zu lesen. :)

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