Patty ist 27, als sich ihr ganzes Leben verändert: ihr Ehemann Tommy wird wegen Totschlags zu fünfundzwanzig Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Patty, die gerade ihr gemeinsames Kind geboren hat, steht vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens, das anscheinend nur auf Lügen aufgebaut war, und trotzdem beschließt sie, es allen zu zeigen: sie wird Tommy treu bleiben, sie wird ihn nicht verlassen und kein neues Leben angfangen. Sondern ein Leben mit und gleichzeitig ohne ihn.
Ich bin auf Stewart O'Nan vor ein paar Jahren durch Zufall aufmerksam geworden, und als ich neulich "Eine gute Ehefrau" in einer Remittenden-Kiste entdeckt habe, musste ich zugreifen. Wie in jedem Buch: man erkennt den Faulkner-Preisträger. Da sitzt jeder Buchstabe genau da wo er hingehört, da werden mit einfachsten Mitteln so dichte und atmosphärische Bilder erzeugt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Die Geschichte, die O'nan hier erzählt, ist trostlos, jede Hoffnung, die er aufbaut, wird innerhalb kurzer Zeit doch wieder zerstört - um am Ende wenn schon nicht optimistisch, dann wenigstens ohne Pessimismus zu enden. Nach achtundzwanzig Jahren.
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