Eigil Tvibur ist auf den Färöern aufgewachsen, in einem Holzhäuschen am
eisblauen Fjord, inmitten von Fischern und Walfängern. Begleitet vom
Schrei der Möwen, den Duft von getrocknetem Tang in der Nase, die
schmalen Schafspfade entlang der steilen Klippen vor Augen. Schon seine
Vorfahren hatten hier gelebt. Doch wie diese ist er immer ein
Außenseiter geblieben. Liegt es daran, dass er sich vor dreißig Jahren
auf den Friedhof geschlichen und einen unverzeihlichen Fehler begangen
hat? Oder hat es mit seiner Familiengeschichte zu tun? Eigil beginnt
nachzuforschen …
Ich gebe zu, ich hatte mir das Buch als Rezensionsexemplar gewünscht, weil es auf den Faröer Inseln spielt und das für mich faszinierend klang. Auch hatte der Klappentext so einen gewissen literarischen Anspruch, ich habe mich da in der Sprache verloren. Alles in allem klang es also nach einem Buch, das mich fordern würde, das aber viel Lesegenuss versprach.
Als ich dann das Buch aufgeschlagen habe, bin ich um ein Haar komplett gescheitert (tatsächlich habe ich etwa vier Monate dran gelesen und hatte zwischenzeitlich immer wieder das Bedürfnis, es abzubrechen). Das fing an mit den Namen, die ich wirklich nur mühsam ausenanderhalten konnte, und ging weiter mit den ständigen Wechseln zwischen Geschichte, historischen Fakten und Auszügen aus irgendwelchen anderen literarischen und nichtfiktionalen Werken, bei denen ich nie genau wusste, was davon jetzt wirkliche Quelle ist und was nicht. Für meine empfindsame Historikerseele ist das eine Art Super-GAU ;-) Auch war mir der Stil, der im Klappentext noch ansprechend wirkt, ausgebreitet auf einen ganzen Roman streckenweise einfach zuviel des Guten, ich konnte nicht mehr folgen. Der Gedanke "Schwafel doch mal nicht so" kehrte immer wieder zurück. Ich habe mich dennoch durchgebissen, weil mich die Geschichte an sich ja durchaus interessiert hat, aber das Buch war einfach kein Lesevergnügen. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt, vielleicht war ich der falsche Leser, aber wirklich empfehlen würde ich das Buch nicht.
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