Dank W.H.Smiths habe ich mich im letzten England-Aufenthalt wieder mal mit "3 for 2"-Aktionsbüchern eingedeckt und dieses Buch war dabei.
Aufmerksam geworden bin ich vor allem dank der Oscar-Verleihung, bei der die Verfilmung von "Push" unter dem Titel "Precious" mehrfach nominiert war. Push ist die Geschichte der 16jährigen Precious, die seit ihrer Kindheit von ihrem Vater missbraucht wird, zwei Kinder zur Welt bringt und in einem Analphabeten-Projekt zum ersten Mal die Chance kennenlernt, die sie raus aus ihrem vorgezeichneten Dasein als Sozialhilfeempfängerin bringen könnte. Zumindest bis zu dem Moment, in dem sie erfährt, dass sie HIV-positiv ist...
Das klingt deprimierend? Das ist es auch. Oh, verdammt, ich habe nie, nie, nie zuvor ein Buch gelesen, das auch nur annährend an "Push" rankommt. Das liegt vor allem an der Schreibweise - ganz ehrlich, lest es im Original, auch wenn ihr danach vermutlich nie wieder Englisch ohne Fehler schreiben könnt - weil das ganze nicht nur im Slang, sondenr auch noch in einem sehr lautmalerischen Slang geschrieben ist, der hin und wieder doch Probleme bereitet. Faszinierend ist aber vor allem auch die Rechtschreibentwicklung, die Precious während der Schule macht und die sich direkt im Buch widerspiegelt, denn das Buch ist Precious Tagebuch und begleitet sie von Anfang an. Deshalb finden sich auch viele der Gedichte, die sie unter dem Einfluss ihrer Lehrerin schreibt, mitten im Lesefluss und das Ganze ist so verrückt zusammenmontiert, dass man einfach immer weiter und weiter lesen will.
Als besonderes Highlight habe ich wieder mal ein Buch gefunden, in dem die Nation of Islam eine Rolle spielt. Für die, die es nicht wissen (es aber unbedingt wissen wollen ;-): vor vier Jahren habe ich in meinem Hauptseminar "Muslime in den USA" ein Referat mit hausarbeit über die Entwicklung der Nation of Islam geschrieben und seitdem stolpere ich permanent über sie (am schönsten war es unmittelbar vor Halten des Referats in Jeffrey Eugenides' "Middlesex") ;-)
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