„Hör mir zu, Paula, ich werde dir eine Geschichte erzählen, damit du, wenn du erwachst, nicht gar so verloren bist.“ Im Dezember 1991 fällt Isabel Allendes Tochter Paula in Madrid ins Koma. Die Ärzte machen wenig Hoffnung und Allende verbringt die nächsten Monate am Krankenbett, wo sie zusehen muss, wie ihr Kind aus dem Leben schwindet. Also tut sie das, was sie kann, und beginnt zu erzählen. Von ihrer Familie und damit auch von Chile.
Ich habe vor einigen Jahren sehr begeistert "Das Geisterhaus" gelesen und dann "Paula" gekauft, aber nie wirklich zur Hand genommen. Die "Rund um die Welt"-Challenge war dann die Gelegenheit, mich wieder einmal nach Chile zu begeben. Isabel Allende ist eine sehr ausschweifende Erzählerin und ihre melancholische Erzählstimme muss man mögen, beziehungsweise sich sehr willentlich darauf einlassen. Wenn mand as aber tut, dann findet man in "Paula" einerseits sehr viele Dinge, die einen an "Das Geisterhaus" erinnern, gleichzeitig aber eine eher realistische Dastellung des Lebens in Chile. Auch hier trifft man wieder auf geradezu mystische Figuren, die einem im Laufe der Zeit mehr und mehr ans Herz wachsen. Paulas langsames Sterben schwebt über allen Erinnerungen, man weiß, wie das Buch enden wird, aber hofft gleichzeitig mit Allende, dass diese Familiengeschichte die Tochter zurück ins Leben trägt. Die Gegenwartshandlung, in denen man Allende ins Krankenhaus folgt, hat mich dabei immer wieder schlucken lassen, während die Rückblenden nach Chile mich vor allem fasziniert haben. Die Geschichte dieses Landes ist so vielfältig, so bunt und so verwickelt, dass ich mich sehr gern habe entführen lassen.
Ja, "Paula" war ein schönes Highlight in diesem Jahr und ich glaube, ich habe es genau zur richtigen Zeit gelesen. Manchmal muss man ein Buch wie guten Wein liegen lassen ;-)
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