Hanna ist eien junge Anwältin, die allerdings gekündigt wurde. Deshalb ergreift sie das Angebot ihrer Mutter, für diese die Schätzung eines Nachlasses zu übernehmen. In einem einsam stehenden Haus in Cork lebte der alte Mr. Oliver, der kürzlich mit 99 Jahren verstarb und sich vor allem verdient machte um das Sammeln historischer Alltagsdokumente. Schon bald wird sie hineingezogen in eine tragische Liebesgeschichte, die ihren Anfang 1938 im Haus der Olivers nimmt ...
Ach, es war schon nett. Ich habe im April mal wieder ein Buch gebraucht, mit dem ich schnell ins Lesen reinkomme, und dabei fiel meine Wahl auf dieses Buch, das ich über das bloggerportal bekommen habe. Rein objektiv betrachtet sind diese knapp 300 Seiten doch
ziemlich dünn und geradlinig erzählt, ich hätte mir ein wenig mehr Biss
gewünscht und die Figuren nicht ganz so eindimensional gestaltet. Insbesondere Hanna als Anwältin der Armen war mir eine Spur zu sehr idealisiert. Andererseits hat Liz Balfour einen sehr angenehmen Schreibstil, der sofort ins Buch zieht und mich unterhält, mehr wollte ich gar nicht. Das Buch lebt vor allem von der Ebene in den Vierziger Jahren, die alles in allem die spannendere Geschichte bildet und sogar noch ein wenig zurückreicht in die Anfänge der irischen Republik, und ich hätte mir hier gewünscht, dass da ein bisschen mehr Atmosphäre geschaffen wird. Dazu muss man wissen, dass ich bei historischen Romanen immer ganz gerne paralle so ein bisschen auf wikipedia recherchiere, wenn irgendwelche berühmten Namen oder Ereignisse erwähnt werden. Wenn dann der Abschnitt Michael Collins einfach nur aus den Fakten besteht, die ich auch nachlesen kann, bin ich als Leser immer ein wenig enttäuscht. Viel interessanter für mich wäre es gewesen, diese Linie ausgebaut zu bekommen, wirklich einzutauchen in die Zwanziger und dadurch auch zu verstehen, warum diese Liebesgeschichte so tragisch wird. So habe ich nämlich ein bisschen das Gefühl, die Autorin wollte halt schnell was auf den Markt werfen und konnte sich da für keine Lösung entscheiden oder hatte keine Idee, also wird das einfach weggelassen. Für mich macht aber grade das den Reiz historischer Romane aus, dass ich als Leser die Möglichkeit habe, durch die Erzöhlung mehr zu erfahren als es vielleicht der Protagonist des Gegenwartstrangs im Buch tut.
Insgesamt würde ich durchaus wieder zu Liz Balfour greifen, wenn ich ein unterhaltsames Buch suche, das an meinen Kopf keinen großen Anspruch stellt, mich aber bei der Stange hält und z.B. auf den Balkon begleiten darf.
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