So langsam kommt jetzt zum Glück die Zeit, auf die ich mich seit dem Schwangerschaftstest gefreut habe - mein Baby zeigt Interesse an Büchern, das über "aus dem Regal zerren" hinausgeht. Umblättern klappt schon ganz gut, auch wenn sich unsere abendlichen Vorleseaktionen meistens auf immer wieder dieselben zwei Seiten aus dem Standardwerk "Where is Mr Lion" beziehen (SPOILER: er versteckt sich hinter dem Filzbusch. Auch beim zehnten Mal.)
Dass Vorlesen wahnsinnig wichtig ist, muss man nicht noch einmal betonen. Erst heute gibt es wieder eine schöne Studie von der Stiftung Lesen darüber, die besagt, dass gemeinsames Lesen die sprachliche und kreative Entwicklung der Kinder mehr fördert als viele andere Maßnahmen. Und ja, meine Idealvorstellung ist, dass wir in den nächsten Jahren kuschelnderweise auf Abenteuerfahrt gehen durch die Bücher meiner Kindheit und seiner Kindheit. Aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob es das geben wird.
Ich weiß nicht, ob mein Kind gerne lesen wird oder nicht. Ich habe nie vorgelesen bekommen - nicht, weil meine Eltern gemein waren, sondern weil ich es total doof fand. Zur Leseratte bin ich also alleine mutiert. Ich bin auch heute noch kein Fan von Hörbüchern, dafür aber von Hörspielen. Und die fand ich auch als Kind vor dem Lesealter schon toll. Vielleicht wird es ihm wie mir gehen und er wird gerne selbst lesen wollen, statt erzählt zu bekommen. Dann bitte, hier ist dein Buch, mein Sohn, werde glücklich.
Was ich sagen will: ich kann nicht mehr, als ihm Bücher anbieten und im vorleben. Im Moment lese ich in erster Linie auf meinem ereader vor ihm, vor allem beim Stillen ist das mein erster Griff. Und ja, whrscheinlich wird er dann auch gelegentlich mal über Seiten wischen und hoffen, dadurch umzublättern, aber damit kann ich leben. Viel schöner ist es aber, ihn zu beobachten, wie er mit seinen Bilderbüchern agiert und mit meinem eigenen Buch neben ihm zu sitzen und lesen als etwas Verbindedes zu gestalten, auch wenn jeder sein eigenes Buch vor sich hat.
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