Deauville im Frühling. Bereits zum fünften Mal lockt der Ort mit seinem
Krimi-Festival "Mord am Meer" die Besucher an. Und diesmal ist es den
Organisatoren sogar gelungen, den berühmten Bestsellerautor Jean-Paul
Picard für eine Lesung zu engagieren. Der Autorenabend ist ein voller
Erfolg. Doch am nächsten Morgen liegt Picard tot in seiner Hotelsuite.
Das Letzte, was er zu sich genommen hatte, war ein Calvados – und der
hatte es in sich: Picard wurde vergiftet ...
Hach ja, ich hatte das Bedürfnis nach einem netten Krimi, den man beim Stillen nebenbei lesen kann und der nicht allzu sehr wehtut. Da habe ich beim bloggerportal einen Glücksgriff getan, denn diesen Anspruch erfüllt "Bitterer Calvados" hervorragend. Dass es sich hier um den dritten Band handelt, macht dem Lesevergnügen nichts aus, denn man wird schnell mit den Figuren vertraut und erhält genügen Informationen, sich zurechtzufinden in der beschaulichen normannischen Provinz. Hübsch ist es da ja schon, ich habe mich ganz wohl gefühlt beim Lesen, wäre gerne gemeinsam mit Leblanc zum Essen gegangen oder hätte das Krimifestival besuchen wollen. Die Figuren sind mit genügend Wiedererkennungswert ausgestattet, dass man sie ins Herz schließen kann, und der Fall wird nett erzählt.
Allerdings bin ich nicht ganz zufrieden mit dem Buch. Das liegt an zwei Gründen, die ein wenig ineinander greifen. Ich hatte beim Lesene infach ein bisschen zu sehr das Gefühl, eine Folge "Derrick" zu genießen. Relativ schnörkellos geht der Fall voran und man kann sich als Leser fast sicher sein, dass die Figur oder der Hinweis, die jetzt neu eingeführt werden, dem Verlauf der Geschichte dient und keinen Nebenschauplatz eröffnet. Ich schreite einen gut ausgebauten Wanderweg entland und genieße die Aussicht, eine Abwechslung zu dem Unterholz, durch das man sich bei anderen Krimis schlagen muss Aber eben auch irgendwie ... nciht direkt langweilig, aber halt wenig spannend. Wie "Derrick" eben. Parallel will die Autorin aber zumindest ein wenig mehr "Mensch" in den Kriminalkommissar bringen als es im ZDF der Fall war, und das bedeutet, dass etliche Seiten (und gegen Ende, für meinen Geschmack zumindest, viel zu viele davon) dem doch recht belanglosen Herzschmerz von Leblanc gewidmet werden, der grade ine Midlifecrisis durchmacht und sich in die sympathsiche junge Nachbarin verknallt. Naja, muss man mögen, ich fand es eher ein wenig lächerlich und habe innerlich die Augen verdreht bei seinen inneren Monologen. Gerade dadurch hatte ich dann am Ende des Buchs das Gefühl, zwar ein ganz kay-es Buch gelesen zu haben, aber mehr auch nicht. Der Wunsch, wieder zurcük ans Meer zu kehren und weitere Bände zu lesen, ist bei mir jedenfalls nur bedingt eingetreten. Schade eigentlich :-(
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