Mittwoch, 15. März 2017

[Buchgedanken] Jeffery Deaver - The Steel Kiss

Amelia Sachs ist gerade unterwegs, als sie den Funkspruch hört: der Verdächtige in zwei Mordfällen ist in einem Einkaufszentrum gesehen worden. Zwar kann sie ihn verfolgen, doch bevor sie ihn auch festnehmen kann, geschieht nur wenige Meter entfernt ein furchtbares Unglück: die Falltür in den Motorraum der Rolltreppe gibt nach und ein Mann stürzt hinein. Amelia entscheidet sich, ihm zu helfen, der Verdächtige kann entkommen - und dann stellen Lincoln Rhyme und Mel Cooper fest, dass der Unfall gar kein Unfall war. Die Rolltreppe wurde manipuliert und Hauptverdächtiger ist ausgerechnet der Verschwundene. Ein Täter, der mit Hilfe von der Technik tötet, die uns inzwischen nahezu überall umgibt ...

Erstmal vorneweg ein großes Hurra: Deaver ist endlich wieder abgerückt von seinem Dauerthema des "homemade terrorism". Wir haben einen ganz simplen Mörder, der allerdings nach seinen Taten an die Medien Auszüge aus seinem Manifest liefert, in denen er einen Grund für seine Taten erläutert. Manchmal wünscht man sich die klassischen Serienmörder schon fast zurück, aber so viel ist verraten: natürlich ist beim Meister des Twist wieder einmal nichts so, wie es scheint, und am Ende dreht sich dann doch wieder alles in eine Richtugn, mit der man vorher nicht gerechnet hat. Insofern: alles gut, bei Mister Deaver.

Allerdings hat sich bei den Figuren einiges getan. Lincoln hat der Polizei enttäuscht den Rücken gekehrt und ist inzwischen Dozent an der Universität. Amelia Sachs is endlich mal ihre Knieschmerzen los und steht plötzlich vor ihrem aus dem Knast entlassenen Exfreund. Und plötzlich rollt neben Lincoln auch noch eine Praktikantin im Rollstuhl durch das Labor. Nach elf Bänden war dahingehend ja auch mal endlich eine Entwicklung notwendig, die aber von Deaver ebenfalls mit seiner üblichen "Überraschung!"-Methode serviert wird, was leider nicht ganz so brillant wird, wie er sich das vermutlich vorgestellt wird. Viele der Twists wirken serh konsturiert, weil Deaver einen diesmal sehr viel mehr im Dunkeln tappen lässt, Lincolns üblicheTatoranalysen sind sehr zurückhaltend und ich hatte das Gefühl, Deaver selbst war nicht immer ganz wohl bei den Schlussfolgerungen, die gezogen werden müssen und den dafür zur Verfügung stehenden Beweisen. Er ist auf einem guten Weg zurück zu überraschenden Thrillern mit dem gewissen Etwas, der nächste Band dürfte - wenn er so weiter macht - schon wieder besser werden. Hurra!

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