Freitag, 30. Mai 2014

[Buchgedanken] Stephen King - Doctor Sleep

Danny Torrance war ein kleiner Junge, als sein Vater einen Job annahm, der das Leben der gesamten Familie verändern sollte. Im über die Wintersaison geschlossenen Overlook Hotel sollte er als Hausmeister tätig werden und parallel einen Roman beenden. Doch dann explodierte ein Gaskessel, tötete Jack Torrance und Danny und seine Mutter bekamen nie wieder einen Fuß auf den Boden. So lautet zumindest die offizielle Version, die tatsächlichen Ereignisse kann man in Stephen Kings Roman "Shining" genauer nachlesen. "Doctor Sleep" setzt fast vierzig Jahre später ein. Danny ist inzwischen Daniel und er hat vor allem die Alkoholkrankheit seines Vaters übernommen. Dank eines Freundes und früheren Chefs besucht er nun seit Jahren die Treffen der Anonymen Alkoholiker und ist trocken, er hat sogar einen Job gefunden, in dem ihm sein Shining helfen kann: als Sterbebegleiter in einem Hospiz. Doch in dieses ruhige Leben platzt eines Tages ein kleines Mädchen namens Abra. Abra besitzt das Shining, allerdings deutlich ausgeprägter als man es von Danny kennt. Die beiden stehen über eine Tafel in Dannys Arbeitszimmer in Kontakt, auf der Abra Kraft ihrer Gedanken immer mal wieder Nachrichten hinterlässt. Eines Tages, nach fast zwölf Jahren Telepathiefreundschaft, ruft Abra ihren Freund um Hilfe. In einem Traum wurde sie Zeuge, wie eine Gruppe von Menschen einen Jungen getötet und sein Shining "aufgesogen" hat. Denn auf den Straßen der USA ist eine Sekte unterwegs, die sich vom Shining ernährt. Sie sind getarnt als dynamische Rentner in Wohnmobilen, doch Abra und Danny ist klar, dass hier das Böse lauert ...

Hach, ich weiß auch nicht. Ich muss jetzt dazu sagen, dass ich "Shining" zwar diverse Male angefangen, aber dann doch nie zu Ende gelesen habe. Von daher kann ich mich nicht dazu äußern, ob das Buch jetzt eine gelückte Fortsetzung ist oder nicht. Aber zumindest kann ich sagen, dass "Doctor Sleep" für mich eines der schlechteren  King-Bücher geblieben ist. Sehr lange hatte ich das Gefühl, dass King selbst nicht wirklich wusste, worauf der Roman hinauslaufen soll. Das Buch ist gerade am Anfang extrem episodenhaft und ich kam mir ein wenig vor wie in der Disco, wenn das Licht beginnt zu flackern und mann nur abgehackte Bewegungen erkennen kann. Mir fehlte ein wenig der ausufernde Erzähler, was ich sehr schade finde, denn auf diese Weise habe ich einfach keinen Zugang zu den Personen gefunden. Dannys Leidensmine ging mir zunhemend auf den Keks und Abra "ich bin sooooooo paranormal" wirkte auf mich leicht unglaubwürdig, da sie einfach alles kann. Telepatie, wahrsagende Träume, durch fremde Augen sehen - alles, was grade gebraucht wird, taucht plötzlich bei Abra auf wie das Kaninchen aus dem Zauberhut. Ja, kann man als Autor einmal machen, aber einen gesamten Roman darauf basieren zu lassen? Nein, Mr. King, ich verzichte lieber auf die Forsetzung zu "Shining", wenn es dazu führt, keinen lauwarmen Horror lesen zu müssen. Für Fans ist das Buch mit Sicherheit ein absolutes Muss, aber man kann auch auf die Taschenbuchausgabe warten ...

3 Kommentare:

  1. Hallo.
    Da dieses Buch noch auf meiner Wunschliste steht, musste ich doch gleich mal schauen, was du so dazu sagst. Ich mag Stephen King sehr gern, habe aber Shining nie gelesen, sondern nur den Film geschaut.
    Zu diesem Buch habe ich bisher nur wenige Meinungen gesehen (habe auch noch nicht richtig dazu gesucht) und so war ich umso neugieriger. Deine Begeisterung hält sich ja dann doch in Grenzen ;)
    Aber warum ich überhaupt ausgerechnet hier meinen Kommentar drunter setze? Ich liebe ganz spontan deine Formulierungen und hier hat es mir besonders "Das Buch ist gerade am Anfang extrem episodenhaft und ich kam mir ein wenig vor wie in der Disco, wenn das Licht beginnt zu flackern und mann nur abgehackte Bewegungen erkennen kann" dieser Satz angetan ... Vor allem weil er so richtig gut zu einem Buch passt, dass ich vor kurzem gelesen und rezensiert habe (Splitterherz) ... aber auf so tolle Vergleiche bzw. Formulierungen bin ich da nicht gekommen :)
    LG,
    Steffi

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  2. Hallöchen,
    Ich gebe zu, dass ich noch nie Stephen King gelesen habe. Hatte es immer mal vor, aber die Klassiker sind mit meist zu umfangreich. Mal sehen, neugierig bin ich schon :-)
    Schöne Pfingsten (bei uns ist es sooo heiss, schön!)
    LG,
    Damaris

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  3. Ach, ich hab noch ganz vergessen, deinen Blogtitel finde ich sehr klasse. Ich musste richtig schmunzeln :-)

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