Ismael Leseur ist 14 Jahre alt und leidet unter einer fürchterlichen Krankheit: dem Ismael-Leseur-Syndrom. Seit seine Eltern vor 14 Jahren auf die Schnapsidee kamen, ihn ausgerechnet nach dem Erzähler aus Herman Melvilles Roman "Moby Dick" zu benennen, stellt er immer mehr fest: der Name Ismael löst bei anderen Menschen alle möglichen Reaktionen aus, nur keine Bewunderung und keine Sympathie. Stattdessen steht er seit einem Jahr auf der Abschussliste des Schulrüpels - und dass sich der Neue in der Klasse ausgerechnet an ihn hängt, hilft da auch nicht grade weiter. Denn nicht nur, dass James Scobie nach einer Kopfoperation unter Gesichtszuckungen leidet, nein, der Neue ist auch noch der festen Überzeugung, dass die Macht der Worte alles lösen kann. Auch Probleme mit dem Schulrüpel. Und plötzlich findet sich Ismael im frisch ggründeten Debattierclub wieder und erlebt das absurdeste, peinlichste, wichtigste Jahr seines Lebens...
Ich bin immer wieder auf der Suche nach guten Jugendbüchern, und hier bin ich einfach am Titel hängengeblieben. "Nennt mich nicht Ismael!" ist ein wunderschönes, leichtes, lockeres und dennoch wahres Buch über den Loser in uns allen. Michael Gerard Bauer geht da sehr konsequent durch - die kitschigen Momente, die das Standard-Jugendbuch-mit-Botschaft normalerweise ausmachen, halten sich sehr, serh zurück, stattdessen steht die Entwicklung Ismaels im Vordergrund, die ganz der Pubertät entsprechend alles andere als geradlinig verläuft. Die Figuren sind herzerfrischend, Klischees stehen komplett auf dem Kopf und bieten endlich mal einen neuen Blick auf das Leben eines Teenagers unserer Zeit. Und ganz nebenbei lernt man ein bisschenw as über die Grundzüge des Argumentierens.
Ihr Lehrer da draußen - HIER ist endlich mal unverbrauchte Klassenlektüre, die Spaß macht und trotzdem lehrreich ist ;-)
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